Nach Sinti-Diskriminierung in Nordhessen: Campingclub entschuldigt sich

Der Waldcampingplatz in Bad Zwesten in Hessen hatte eine Sinti-Familie abgewiesen. Nach Protesten entschuldigt sich der Betreiberclub
Der Campingclub Kassel hat sich für sein diskriminierendes Verhalten gegenüber einer Sinti-Familie entschuldigt. Zugleich habe man einen Vorstandsbeschluss, der zu diesem „unsäglichen Vorfall“ geführt habe, „selbstverständlich sofort aufgehoben“.
Schreiben an Deutsche Sinti und Roma
Das teilte der Club, der den Waldcampingplatz im nordhessischen Bad Zwesten betreibt, am Mittwoch in einem Schreiben an den hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma mit. Der Verband hatte den Vorfall aus der vergangenen Woche öffentlich gemacht.
Eine Sinti-Familie hatte einen Stellplatz für zwei Wohnwagen gebucht. Sie war nach eigenen Angaben aber vor Ort mit den Worten abgewiesen worden: „Sinti sind auf diesem Campingplatz nicht erwünscht.“
Der Betreiberverein hatte das bestätigt. Er hatte nach eigenen Angaben schon vor Jahren beschlossen, keine Sinti und Roma aufzunehmen. Als Grund wurden schlechte Erfahrungen mit Lärm und Müll genannt.
Campingplatz-Betreiber: „Wir haben gelernt“
Der Verband der Sinti und Roma geißelte dieses Vorgehen ebenso wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes als skandalös und rechtswidrig. „Wir haben gelernt“, versicherte der Schriftführer des Campingvereins, Michael Zollmann, in dem aktuellen Schreiben. Er entschuldige sich bei der betroffenen Familie und generell bei den Sinti und Roma. „Mit der einseitigen Sicht auf vergangene Situationen waren wir schlecht beraten und es hat unser Handeln absolut fehlerhaft dominiert“, formulierte der Verein. (Pitt von Bebenburg)
Im Kommentar hatte die FR klare Worte gefunden