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Erdbeben in Haiti: Mehr als 2000 Tote – Lage chaotisch

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Bei dem verheerenden Erdbeben in Haiti wurden mittlerweile mehr als 2000 Todesopfer bestätigt.
Bei dem verheerenden Erdbeben in Haiti wurden mittlerweile mehr als 2000 Todesopfer bestätigt. © Fernando Llano/dpa

Haiti wurde von einem Erdbeben erschüttert. Die Zahl der Todesopfer steigt auf mehr als 2000. Die Menschen warten verzweifelt auf Hilfsgüter, ihnen fehlt teilweise das Nötigste. 

Update vom Donnerstag, 19.08.2021, 6.54 Uhr: Die Zahl der bestätigten Todesopfer des Erdbebens in Haiti vom Samstag (14.08.2021) ist um fast 250 auf 2189 gestiegen. Weitere 332 Menschen wurden vermisst, wie die haitianische Zivilschutzbehörde am Mittwochabend (18.08.2021, Ortszeit) mitteilte. Mindestens 12.268 Menschen seien bei dem Beben der Stärke 7,2 am Samstag verletzt worden.

Dringend benötigte Hilfe erreichte die betroffene Region nur schleppend. Nach örtlichen Medienberichten gab es Gegenden, in denen die Überlebenden des Bebens verzweifelt auf Unterstützung warteten. In der betroffenen Region im Südwesten des Karibikstaates fehlte es am Nötigsten.

Wie die Regierung mitteilte, fuhren am Mittwoch (18.08.2021) mehr als zehn Lastwagen mit Hilfsgütern dorthin. Zuvor war nach UN-Angaben ausgehandelt worden, dass Hilfskonvois die Hauptstraße zwischen der Hauptstadt Port-au-Prince und dem Süden des Karibikstaates befahren dürfen, die von Banden kontrolliert wird. Deren Kämpfe um Territorium legen Teile von Port-au-Prince immer wieder lahm und trieben laut UN allein im Juni rund 15.000 Menschen in die Flucht.

Erdbeben in Haiti: Mehr als 1400 Tote – Tropensturm „Grace“ sorgt für neues Chaos

Update von Dienstag, 17.08.2021, 16.00 Uhr: Nach dem Erdbeben in Haiti ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 1400 gestiegen. Das teilte die örtliche Zivilschutzbehörde mit. Insgesamt seien zudem rund 6900 Menschen durch die Folgen des Erdbebens verletzt worden, so die Behörde.

Die Lage in Haiti verschärft sich derzeit die Lage. Der Tropensturm „Grace“ brachte zuletzt Starkregen und Überschwemmungen. Vor allem die Stadt Les Cayes, im Süden Haitis, war bislang davon betroffen. Allein durch das Erdbeben wurden bereits mehr als 80.000 Häuser zerstört. Die starken Regenfälle sorgen für noch größere Probleme. Vielerorts haben Überschwemmungen für weitere Schäden gesorgt.

Update von Montag, 16.08.2021, 8.05 Uhr: Bei dem schweren Erdbeben im Süden Haitis ist die Zahl der Todesopfer auf 1297 gestiegen. Dies gab der Zivilschutz des Landes auf Twitter am Sonntagabend (Ortszeit) bekannt. Zuvor hatte der Leiter des Zivilschutzes, Jerry Chandler, von mindestens 724 Toten berichtet. Zudem seien 2800 Menschen verletzt worden. Die US-Behörde USGS hatte eine hohe Opferzahl für möglich gehalten und Alarmstufe Rot ausgerufen.

Nach einem Erdbeben in Haiti steigt die Zahl der Todesopfer auf knapp 1300 an.
Nach einem Erdbeben in Haiti steigt die Zahl der Todesopfer auf knapp 1300 an. © Joseph Odelyn/dpa

Das Beben, dessen Stärke USGS mit 7,2 angab, ereignete sich am Samstagmorgen rund zwölf Kilometer von der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud in einer Tiefe von rund zehn Kilometern. Viele Häuser wurden zerstört oder beschädigt. Berichten zufolge wurden Menschen unter Trümmern begraben, Krankenhäuser waren überlastet. Rettungskräfte und Zivilisten suchten verzweifelt nach Überlebenden. Straßen waren nach Erdrutschen versperrt.

Das ganze Ausmaß der Zerstörung wird sich wohl erst in den kommenden Tagen zeigen. Dabei droht bereits die nächste mögliche Gefahr: Das Nationale Hurrikan-Zentrum in Miami stufte Tropensturm „Grace“, der sich Haiti bereits näherte, zwar herab, sagte aber dennoch heftigen Regen für die Dominikanische Republik und Haiti vorher.

Erdbeben auf Haiti: Zahl der Todesopfer steigt auf über 700

+++ 17.25 Uhr: Nach dem schweren Erdbeben in Haiti ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 700 gestiegen. Bislang seien 724 Leichen geborgen worden, teilte die Katastrophenschutzbehörde am Sonntag mit. Hunderte weitere Menschen werden noch vermisst, mehr als 2800 Menschen wurden bei dem Erdstoß der Stärke 7,2 am Samstag verletzt.

Die Erschütterungen richteten schwere Schäden an. Unzählige Gebäude stürzten ein, darunter ein mehrstöckiges Hotel in der Stadt Les Cayes. Unterdessen rückt der Tropensturm „Grace“ auf den bitterarmen Karibikstaat zu. Er soll am Montagabend mit heftigen Regenfällen auf Land treffen und dürfte die Rettungs- und Sucharbeiten zusätzlich erschweren.

Haiti: 304 Menschen sterben durch Erdbeben - mehr als 1800 werden verletzt

Update von Sonntag, 15.08.2021, 6.10 Uhr: Nach einem schweren Erdbeben im Süden Haitis ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 304 gestiegen. Mehr als 1800 Menschen wurden verletzt, wie der Katastrophenschutz des Landes auf Twitter am Samstagabend (Ortszeit) meldete. Rettungskräfte und Bürger hätten zahlreiche Menschen aus den Trümmern geborgen.

Das Beben, dessen Stärke die US-Behörde USGS mit 7,2 angab, ereignete sich am Samstagmorgen rund zwölf Kilometer von der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud in einer Tiefe von rund zehn Kilometern. Der Zivilschutz hatte zuvor 227 Tote vermeldet.
Die USGS hielt eine hohe Opferzahl für möglich und rief die Alarmstufe Rot aus. Viele Gebäude wurden zerstört, wie auf Fotos und Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war. Berichten zufolge wurden Menschen unter Trümmern begraben, Krankenhäuser waren überlastet.

Teile des armen Karibikstaats Haitis waren bereits im Jahr 2010 von einem schweren Erdbeben verwüstet worden. Im Zentrum des Bebens lag damals Haitis dicht besiedelte Hauptstadt Port-au-Prince. 222 000 Menschen starben, mehr als 300 000 wurden verletzt. Mehr als eine Million Menschen verloren ihr Zuhause.

+++ 21.25 Uhr: Bei dem schweren Erdbeben im Süden des Karibikstaats Haiti mit einer Stärke von 7,2 hat sich die Opferzahl drastisch erhöht. Mindestens 227 Menschen kamen ums Leben. Hunderte weitere werden noch vermisst oder seien verletzt, teilte der Zivilschutz mit. Viele Häuser und Gebäude wurden zudem zerstört. Interims-Premierminister Henry bezeichnete die Situation auf Twitter als „dramatisch“ und kündigte an, die Regierung werde den Notstand ausrufen. Der Nationale Wetterdienst der USA (NOAA) hatte nach dem Beben zunächst eine Tsunami-Warnung herausgegeben - hob diese aber kurze Zeit später wieder auf. Nun droht jedoch weiteres Ungemach, denn ein Tropensturm könnte die Region treffen.

Die Herz-Jesu-Kirche ist nach einem Erdbeben beschädigt. Bei einem schweren Erdbeben auf Haiti sind heute mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Die Herz-Jesu-Kirche ist nach einem Erdbeben beschädigt. Bei einem schweren Erdbeben auf Haiti sind heute mehrere Menschen ums Leben gekommen. © Delot Jean/dpa

Wie das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA mitteilte, könnte der Tropensturm „Grace“ schon Anfang kommender Woche auf die Region treffen. Erwartet werden heftige Winde und starker Regen in Haiti. Bisher warnen die Behörden vor tropischen Sturmbedingungen unter anderem für die Dominikanische Republik und Puerto Rico. Durch den Sturm könnte sich die Situation in dem vom Erdbeben betroffenen Gebiet noch verschlimmern. Beschädigte Häuser könnten endgültig einstürzen. Außerdem würden derartige Wetterbedingungen die Rettungsmaßnahmen massiv behindern.

Die USA haben dem Karibikstaat Haiti nach dem Beben schnelle Hilfe in Aussicht gestellt. „Unsere Experten sind bereits vor Ort, um Schäden und Bedürfnisse zu bewerten“, schrieb die Leiterin der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe USAID, Samantha Powers, am Samstag auf Twitter. Man wolle nun schnell reagieren. US-Präsident Joe Biden sei über die Situation in Haiti informiert worden und habe darum gebeten, dass USAID die US-Reaktion koordiniere.

Erdbeben erschüttert Haiti: Mindestens 29 Tote

Erstmeldung von Samstag, 14.08.2021, 15.45 Uhr: Port-au-Prince – Ein Erdbeben hat den Süden des Karibikstaats Haiti erschüttert. Die US-Behörde USGS gab die Stärke mit 7,2 an. Die Behörden Haitis gaben eine Tsunami-Warnung heraus. Das Beben hat sich offiziellen Angaben nach rund 12 Kilometer von der Gemeinde Saint-Louis-du-Sud in einer Tiefe von rund zehn Kilometern ereignet.

Auch in der Dominikanischen Republik, mit der sich Haiti die Insel Hispaniola teilt, war das Beben zu spüren und versetzte die Bevölkerung in Panik, berichtet die Zeitung Diario Libre. Ein Bewohner der ostkubanischen Stadt Guantanamo sagte der Nachrichtenagentur Reuters: „Alle haben große Angst. Es ist Jahre her, dass ein so großes Erdbeben stattgefunden hat.“ In der Hauptstadt von Haiti, Port-au-Prince, bekam die Bevölkerung das schwere Erdbeben ebenfalls mit, so auch auf der Insel Jamaika.

Erdbeben erschüttert Haiti: Stärke 7,2 gemessen

Das Erdbeben ereignete sich um 8.29 Uhr Ortszeit. Die Behörden warnten vor gefährlichen Tsunami-Wellen von bis zu drei Metern Höhe. Videos aus der Stadt Jeremie, 125 Kilometer westlich von Port-au-Prince zeigen zerstörte Wohnhäuser, Schulen, Kirchen und Fahrzeuge. Auch der Ort Les Cayes ist schwer betroffen. Die Hilfsorganisation Unicef spricht von „großen Schäden“. Katastrophenschutzchef Jerry Chandler zufolge gibt es mindestens 29 Todesopfer. Die US-Behörde USGS rechnet mit einer höheren Opferzahl und rief Alarmstufe Rot aus. Rettungskräfte sprechen von einer praktisch blockierten Kommunikation mit den betroffenen Gebieten.

Bei einem Erdbeben der Stärke 7,0 in Haiti* im Jahr 2010 waren mehr als 200.000 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 300.000 Leute wurden verletzt, mehr als 1,5 Millionen wurden obdachlos. Die Schäden durch das Beben wurden auf 8 Milliarden US-Dollar (6,2 Milliarden Euro) geschätzt. Der Wiederaufbau kam auch durch die politische Instabilität nur schleppend in Gang.

Das ärmste Land in der westlichen Hemisphäre befindet sich derzeit in einer tiefen Krise und wird von Unruhen erschüttert. Im Juli war Haitis Präsident Jovenel Moïse ermordet worden. Er wurde in seiner Residenz von einer schwer bewaffneten Kommandotruppe überfallen und erschossen. (lrg/tu mit dpa/AFP) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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