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Alles inklusive - aber bitte ohne Stolperfalle

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Fußballrasen in Riedberg.
Das Projekt: Diese Wiese soll zum Rasen werden. © PRD

Alljährlich werden drei Sportvereine mit dem Schlappekicker-Integrationspreis ausgezeichnet und erhalten dafür jeweils 3000 Euro zur Unterstützung ihrer Arbeit. Hier stellen wir den Riedberger SKV vor.

Am Grubweg im Frankfurter Stadtteil Kalbach gibt es an der Alten Turnhalle, die wirklich so genannt wird, eine Wiese, die auch dem Fußballspiel dient. Ein tausend Quadratmeter großes Grün, das ebenso in die Jahre gekommen ist wie die vom Riedberger Sport- und Kulturverein angemietete Halle. „Die aktuelle Wiese ist trotz unserer ehrenamtlichen Bemühungen voller Stolperfallen“, erzählt die Vereinsvorsitzende Gabriele Nagel. „Und das ist gerade für unsere Herzenskinder der All-inklusiv-Gruppe besonders hinderlich, ja gefährlich.“

Seit November 2017 bietet der Riedberger Sport- und Kulturverein jeden Donnerstag ein „Spezialfußballfördertraining All inklusiv“ für Kinder von sechs bis 14 Jahren mit körperlichen oder/und geistigen Einschränkungen an. Auch nichtbehinderte Kinder werden aktiv aufgefordert, mit zu trainieren. Die Gruppe umfasst inzwischen zwölf Kinder und ist laut Gabriele Nagel „das Herzstück unseres Vereins“. Je nach Jahreszeit und Wetter laden die Trainer Elmar Schmidt und Lorenzo Faulstich in die Turnhalle oder auf die Außenanlage – die Wiese – ein.

Auch andere Vereine in der Stadt haben Fußball für Menschen mit einem Handicap in ihrem Portfolio, aber Gabriele Nagel stellt heraus: „Wir waren geschockt, als wir erfuhren, dass wir in Frankfurt der einzige Verein sind, der Fußball nicht leistungsorientiert für Kinder mit körperlichen oder/und geistigen Einschränkungen anbietet. Wir finden, das ist ein Soll für jeden Verein. Wir wollen den jungen Teilnehmenden das Gefühl geben, nicht am Rande der Gesellschaft zu stehen, sondern in der Mitte.“ Dieses Ansinnen wird jetzt von der Schlappekicker-Aktion der Frankfurter Rundschau unterstützt. Sie hat den Riedberger Sport- und Kulturverein für sein Engagement im inklusiven Sport ausgezeichnet. Die 3000 Euro Preisgeld sollen helfen, damit ein richtiges kleines Fußballfeld entstehen kann. Mit einem professionell geglätteten, weichen Rasen, der von den Kindern gut bespielt werden kann.

„Unsere Herzenskinder, egal mit welcher Einschränkung, können dann im Training weich fallen. Und ein Kind, das leider aufgrund seiner Behinderung nicht mehr alleine stehen kann, wird sich besonders freuen, wenn es auf dem weichen Rasen krabbelnd wieder mitspielen kann“, sagt die Vereinsvorsitzende. Auf der alten Wiese war es dafür zu uneben, von den Disteln gar nicht zu reden. „Ja, das wäre ein Traum“, seufzt Gabriele Nagel. Mit dem Schlappekicker kann er Wirklichkeit werden.

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