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Hilfe für die Arbeit an der Basis

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Schlappekicker-Aktion belohnt vier im Behindertensport engagierte Vereine und einen Landesverband.

Die FR vom 7. Juni 1980 berichtete über die siebte "Olympiade für behinderte Kinder" - und was diese "trotz ihrer Behinderung leisten können". Eine Lokalzeitung wies auf die "genügend gesunden Jugendlichen" hin, die sich als Betreuer bei dem offiziell Special Olympics genannten Sportfest in Frankfurt eingefunden hatten. Sprachwendungen, die heute so nicht gedruckt würden. Denn der Sport von Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Funktionseinschränkung hat 28 Jahre weiter mehr Sensibilität und Akzeptanz gefunden. Neben den Paralympics oder der weltweiten Special-Olympics-Bewegung tragen Vereine vor Ort dazu bei, behinderte und nichtbehinderte Menschen zusammenzubringen, um Berührungsängste und Vorurteile abzubauen. Integrationssport wird das genannt.

Die Schlappekicker-Aktion der Frankfurter Rundschau hat vor elf Jahren erkannt, welch' wichtige Arbeit an der Basis geleistet wird, und zeichnet seitdem jedes Jahr Vereine und Initiativen aus der Region aus. Beim 17. Integrativen Spiel- und Sportfest der Stadt Frankfurt im Kalbacher Sport- und Freizeitzentrum übergab Schlappekicker-Chef und FR-Sportressortleiter Arnd Festerling wieder fünf 2000-Euro-Schecks an vier Vereine, die den Integrationssport tatsächlich "leben", sowie an den hessischen Landesverband von Special Olympics.

Einer der aktivsten Vereine ist der TSV Bonames. Im Frankfurter Norden hat er die Integration sozialer Randgruppen zum Leitmotiv erkoren. Schon seit 1995 gibt es im Verein eine Integrationssportstunde, in der behinderte und nichtbehinderte Erwachsene zu Sport motiviert werden und gemeinsam viel Spaß haben. Mit dem Schlappekicker-Scheck soll jetzt eine weitere Integrationssportstunde für Kinder entstehen, Übungsleiter und Geräte können so finanziert werden.

Auch in der TSG Nordwest Frankfurt ist der Integrationssport verankert, hier gibt es seit mehr als zehn Jahren sogar eine gleichnamige Abteilung. Angeboten werden Spiel, Sport und Bewegung für Kinder und Jugendlichen in zwei Altersgruppen. Der Schlappekicker hilft bei der Anschaffung einer Kletterlandschaft.

Ebenfalls schon lange aktiv sind die Judoka vom Budo-Club Mühlheim. 45 Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit einem geistigen Handicap stellen in ihrer Abteilung mehr als zehn Prozent der Vereinsmitglieder. Mit den 2000 Euro wollen die Mühlheimer die Freizeitangebote für Jugendliche und junge Erwachsene stärken, "um so soziale Kontakte zu intensivieren und eine gewisse Loslösung vom Elternhaus zu ermöglichen", sagt Abteilungsleiter Thomas Hofmann. Alle drei genannten Vereine wurden 1997 respektive 1998 schon einmal ausgezeichnet und sind Beispiele für nachhaltige integrative Arbeit.

Zwei Neue auf der Liste

Erstmals vom Schlappekicker prämiert wurde der Gesundheits- und Kampfsportverein Lotus Eppertshausen. Angeboten werden Karate-Kurse für behinderte Menschen, die sieben Prozent der 600 Mitglieder stellen. Sie erhalten jetzt neue Matten.

Der fünfte Preisträger ist der hessische Landesverband von Special Olympics, der im März 2006 gegründet wurde und Menschen mit geistiger Behinderung hilft, körperlich fit zu werden und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Der Verbandsvorsitzende Michael Stenzel möchte das Geld zum Aufbau eines Healthy-Athletes-Programms einsetzen. Dabei werden Sportveranstaltungen genutzt, um bei den Aktiven zahnärztliche Untersuchungen, Hörtests oder orthopädische Analysen durchzuführen.

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