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Bunte Geschichten aus der Welt des Schlappekickers

Schlappekicker-Abend im Eintracht-Museum im Waldstadion
Auch Johannes Hablik (links) war beim Schlappekicker-Abend im Eintracht-Museum zu Gast. © Christoph Boeckheler

Ein Abend voller Anekdoten im Eintracht-Museum: Wie Seppl Rode seinen blutigen Abend von Sevilla erlebt hat und was Simon Rolfes mit Markus Krösche verbindet.

Keinen Moment hat Sebastian „Seppl“ Rode an diesem 18. Mai 2022 ans Aufgeben gedacht. Er war ja bei Bewusstsein, sagt er. Als ihm das Blut aus der Kopfwunde über das Gesicht lief. Nach nur fünf Minuten Spielzeit im Stadion von Sevilla. Fünf Minuten im Finale der Euro-League gegen die Glasgow Rangers, da gibt man nicht auf.

Es wurde der größte Abend in der Fußballer-Karriere von Sebastian Rode, die bei den Kickers in Offenbach begann. Das blutverklebte Trikot der Nr. 17 ist heute im Eintracht-Museum ausgestellt, im Erdgeschoss der großen Arena im Stadtwald. Im zentralen Mittelpunkt mit allen Details zum Jahrhundert-Ereignis aus Sicht der Adlerträger und ihrer Fans.

Schlappekicker-Abend im Eintracht-Museum: Zeit für alte Fußball-Geschichten

Abends im Eintracht-Museum ist Zeit für Geschichten. Für alte Fußball-Geschichten, für neue Träume. Wenn die Tage kürzer werden und ein früher Herbstwind die Blätter vor der Arena im Stadtwald über den Vorplatz wirbelt, ist wieder Zeit, am Lagerfeuer zu sitzen. Frühere Sportler:innen treffen sich da: Turner Johannes Hablik und Fußballer Peter Fischer, die seit Jahren vom Schlappekicker unterstützt werden. Doch auch andere Schlappekicker-Freundinnen und -Freunde wie Dressur-Olympiasiegerin Ann Kathrin Linsenhoff, inzwischen u. a. Sportbeauftragte der hessischen Landesreigerung, die ehemalige Skilangläuferin Ulrike Spitz, heute Mitglied im Schlappekicker-Vorstand, das populäre und früher bei vielen internationalen Wettkämpfen erfolgreiche Leichtathletik-Ehepaar Sylvia Schenk und Franz-Josef Kemper, Turner Willi Jaschek, bei Olympia 1968 als „Held von Mexiko“ in die Annalen eingegangen, als er trotz eines Achillessehnenrisses den Wettkampf beendete, Tischtennis-Nationalspieler Klaus Schmittinger, Hockeyspieler Stefan Blöcher, zweifacher Silbermedaillengewinner bei Olympia und viele Fußballer, angeführt von Ex-Eintracht-Nationalspieler Peter Reichel.

Frankfurter Sportjournalisten, die über Jahrzehnte hinweg das aktuelle Geschehen begleitet haben, Urgesteine der Branche, sind gekommen, FR-Geschäftsführer Max Rempel ist da, Philipp Reschke vom Vorstand der Eintracht. Man trifft sich in lockerer Runde bei Bier und Apfelwein, Bratwurst, Frikadelle, Kartoffelsalat, Grüner Soße und Obatzter. Eingeladen vom Vorstand der Schlappekicker, Gast bei der Eintracht. Die Verköstigung der Gäste geht aufs Haus.

Lockere Plaudereien mit den Interview-Gästen Rode und Rolfes

Eintracht-Ikone Sebastian Rode, einer der Ehrengäste beim Schlappekicker-Abend im Museum, kommt mit Krücken, das Knie mal wieder. Auch ein Grund für sein Karriereende im vergangenen Jahr. Seine Fans werden es neben den Erinnerungen an die guten Zeiten gerne hören, eine Rückkehr in neuer Funktion ist nicht ausgeschlossen, das blitzt am Ende durch. „Die Eintracht weiß, was sie an mir hat, wir werden sehen“, ein schönes Schlusswort nach dem kurzweiligen Gespräch über Sport und Weltreisen mit der Familie, über Vergangenes und die Zukunft mit FR-Eintracht-Experte Ingo Durstewitz. Und viel Applaus für den beliebten „Seppl“.

Interviewpartner von Harald Stenger zum Einstieg in den Abend mit einem „bunten Strauß aus sportzentrierten Gesprächen“ ist Simon Rolfes, Sportdirektor bei Bayer Leverkusen. Der frühere Nationalspieler Rolfes und der damalige Pressesprecher der Nationalmannschaft, heute stellvertretender Schlappekicker-Vorsitzender, kennen und verstehen sich seit vielen Jahren, es wird eine lockere Plauderrunde. Da muss die Blitzentlassung des Nachfolgers von Meistertrainer Xabi Alonso, Erik ten Hag, am zweiten Spieltag der neuen Saison, natürlich erstes Thema sein. Noch vor Rolfes Analyse, wie es das einstige „Vizekusen“ geschafft hat, diesen Makel abzulegen und zum Double-Gewinner 2024 avancierte.

„Besser jetzt als zu spät?“ Die Vorlage von Stenger zur Trainerfrage kommt passgenau, da muss der Freund nicht mit Diplomatie kontern. „Keiner war wirklich überrascht, es hat alles nicht gestimmt. Das ging in die falsche Richtung, es war alternativlos.“ Nach dem Kunstgriff Alonso ein Fehlgriff, das kann im schnelllebigen Fußball-Millionen-Geschäft passieren, „da muss man vorangehen“, so Rolfes, der übrigens mit dem aktuellen ebenso erfolgreichen Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche einst bei Werder Bremen im Nachwuchsinternat war. Man verstand sich gut, der etwas ältere Krösche hatte schon einen Opel Corsa, mit dem die Jungs morgens zum Bäcker gefahren sind. Auch so etwas erfährt man beim Schlappekicker-Abend im Eintracht-Museum.

Schlappekicker-Vorsitzender Festerling redet mit Eintracht-Vorstand Reschke über Fankultur 

Und wie es um die Fan-Kultur bei der Eintracht steht. Am Donnerstag wird im Stadion die Champions-League-Hymne erklingen. Die nächste Traumreise der Adler beginnt mit dem Spiel gegen Galatasaray Istanbul. Da wird die Hütte brennen, das Stadion einen heißen Abend erleben, mit türkischen Fans aus der gesamten Republik. Philipp Reschke vom Eintracht-Vorstand, befragt vom Schlappekicker-Vorsitzenden Arnd Festerling, hat das Schlusswort. Reschke spricht über die „Magie der Geschlossenheit“ von Mannschaft und Publikum. „Das Team ist der Star, die Stimmung ist der Star, es ist ein atmosphärisches Gesamtkunstwerk.“ Beim Einzug der „Weißen“ in das Stadion von Barcelona, dem Zug 2022 von rund 30.000 Eintracht-Fans zum Spiel in Nou Camp, habe das gar„ was Biblisches“ gehabt.