Schaulaufen in Sachsenhausen
Eintracht-Legenden erspielen 2500 Euro für die Schlappekicker-Aktion.
Dem Wunsch des Frankfurter Stadtrates wurde sogleich der Spiegel der Realität vorgehalten. Ein Spiel, „mindestens so spannend wie gegen Chelsea“, hatte Markus Frank vor Anpfiff des Schlappekicker-Benefizspiels die Hoffnung auf einen heißumkämpften Schlagabtausch geäußert. Harald Stenger widersprach dem Politiker freundlich und doch bestimmt „Das wird heute eine klare Angelegenheit, über Elfmeterschießen müssen wir nicht reden.“
Wusste der stellvertretende Vorsitzende der Schlappekicker-Aktion der Frankfurter Rundschau doch um die Namen auf der Seite des Favoriten gegen eine tapfere Auswahl aus Journalisten von Radio FFH und der Frankfurter Rundschau sowie Kreisligaspielern des SV Sachsenhausen 1894: Körbel, Borchers, Binz, Bommer, Bindewald, Nachtweih, Komljenovic, Tobollik, Zampach, Lasser, Amstätter und viele mehr – alle waren sie gekommen, um auf dem Sportplatz am Mainwasen in Frankfurt-Sachsenhausen für einen guten Zweck in Aktion zu treten: zugunsten der Schlappekicker-Aktion der FR, die sich seit 68 Jahren für unverschuldet in Not geratene Sportlerinnen und Sportler und gesellschaftlich engagierte Sportvereine- und initiativen einsetzt. Das Benefizspiel lockte rund 300 Zuschauer an, die bei freiem Eintritt vielfache Gelegenheit zum Spenden hatten.
Die Organisatoren des SV Sachsenhausen hatten 40 ehrenamtliche Helfer im Einsatz. Von allen verkauften Grillwürsten und Getränken ging je ein halber oder ganzer Euro in die Schlappekicker-Kasse. Die klingelte auch beim in der Halbzeitpause durchgeführten Elfmeterschießen: 660 Euro wurden am Ende eingenommen. Für 30 Euro pro Schuss – der Ball durfte als Präsent mit nach Hause genommen werden – konnten sich die Zuschauer gegen Eintracht-Torwart Hansi Steinle versuchen. Thomas Zampach witzelte angesichts der Treffsicherheit so mancher Kinder anerkennend: „Eiskalt, den hätten wir in London gebraucht!“
Es war das versprochene „Familienfest für Jung und Alt“. Die kleine Linda sang zur Einstimmung die beliebte Eintracht-Hymne „Schwarz-weiß wie Schnee“ ins FFH-Mikro. Dicht dabei stand Eintracht-Vorstandsberater Rainer Falkenhain, der am Vortag noch in London weilte und mit dem Schlappekicker-Schirmherr Karl-Heinz Körbel am Freitagmorgen schon wieder in Berlin präsent gewesen war, als der Bundesliga-Rekordspieler beim sogenannten „Cup Handover“ den DFB-Pokal fürs Finale am 25. Mai offiziell übergab. Dass die Eintracht-Traditionsmannschaft mit voller Kapelle auf dem Rasen stand, zeigte laut Körbel die Wertigkeit des Schlappekicker-Benefizspiels. „Unsere Spieler wissen, was dahintersteckt. Wichtig ist, dass etwas dabei für die gute Sache herumkommt“, betonte Kapitän Körbel.
Dass dies der Fall war, lag auch am gastgebenden SV Sachsenhausen. Der Verein tritt mit seiner Sondermannschaft unter Beteiligung von Spielern mit Handicap ganz im Sinne des Schlappekickers für Inklusion im Sport ein. Für die Männer des SVS war das Aufeinandertreffen mit den Ex-Profis etwas Besonderes. Daniel Riczu musste allerdings angesichts der technisch hochüberlegen Legenden einräumen: „Die sind ein total eingespieltes Team.“ So verwunderte es auch nicht, dass die Eintracht-Traditionsmannschaft mit 11:3 als Gewinner den Platz verließ. Und ein Gewinner war natürlich auch der Schlappekicker. Dazu gehörte eine Tombola, bei der sich elf Besucher des Schlappekicker-Benefizspiels über attraktive von Eintracht Frankfurt, Radio FFH und der Frankfurter Rundschau gespendete Preise freuen konnten. Unter dem Strich stand nach der Verlosung ein Gesamterlös von 2500 Euro zugunsten der Schlappekicker-Aktion zu Buche.