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„Auf so einem Niveau darf das nicht passieren“

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Von: Frank Hellmann

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Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ärgerte sich im Nachgang über eine Szene in der 26. Minute beim Stand von 0:0, als ein mögliches Handspiel von Englands Kapitänin Leah Williamson im Strafraum überprüft wurde. Einen Elfmeter gab es aber nicht.
Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg während der Partie. © Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Die Verantwortlichen der deutschen Nationalmannschaft bei der Fußball-Europameisterschaft hadern nach dem verlorenen Finale mit den Videoassistenten.

Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat nach dem verlorenen EM-Finale gegen England (1:2 nach Verlängerung) deutliche Kritik wegen eines nicht gegebenen Elfmeters geübt. Sie selbst hatte am Spielfeldrand in der 26. Minute zunächst auch nicht mitbekommen, dass der Ball in einer unübersichtlichen Situation kurz vor der Torlinie an den über Schulterhöhe gehaltenen Arm der englischen Kapitänin Leah Williamson gesprungen war. „Auf so einem Niveau darf das nicht passieren“, monierte Voss-Tecklenburg in der Pressekonferenz und forderte die Uefa auf, den Vorfall im Nachgang zu untersuchen. „Warum passiert so etwas? Warum schaut die Schiedsrichterin sich das nicht an? Das ist der Auftrag.“ Sie hätte gerne gesehen, „wenn wir in diesem Spiel vielleicht durch einen Elfmeter in Führung gehen“.

Joti Chatzialexiou, der Sportliche Leiter Nationalmannschaften, ging noch weiter: „Die Szene erschüttert einen!“ Im Hintergrund stimmten in der Mixed Zone des Wembleystadion englischen Spielerinnen gerade ihr „Football’s Coming Home“-Gesänge an, als Chatzialexiou über eine für ihn „unverständliche“ Entscheidung sprach, „das macht es noch bitterer – wenn es einem so weggenommen wird, tut das weh“. Aus seiner Sicht gebe es bei den Schiedsrichterinnen generell „Optimierungsbedarf“, das gelte vor allem für das Zusammenspiel mit den Videoassistenten, die aus dem Männerfußball kamen. „Das war jetzt das dritte oder vierte Mal in dem Turnier, unabhängig von deutscher Beteiligung, dass nicht so eingegriffen wurde, wie wir es kennen.“

Schiedsrichterin Kateryna Monzul aus der Ukraine gehörte zu den schwächsten Protagonisten des Finals. Die 41-Jährige lag häufig in der Zweikampfbewertung falsch, zückte zu viele Gelbe Karte und konnte ihre Unsicherheit nie verbergen. Was als gute Geste der Uefa an das kriegsgeplagte Land gemeint war, erwies sich als schlecht für das stimmungsvollste Endspiel der EM-Geschichte. Ihre VAR-Assistenten waren zwei erfahrene Referees: Paolo Valeri (Italien) und Pol van Boekel (Niederlande).

Marina Hegering, war an der besagten Szene in der ersten Halbzeit beteiligt: „Ich habe das Handspiel nicht wahrgenommen“. Die später ausgewechselte Abwehrchefin hatte selbst Glück, dass ein mindestens grenzwertiges Einsteigen von ihr gegen Lucy Bronze ebenfalls nicht am Kontrollschirm überprüft wurde. Die 32-Jährige empfahl: „Wir brauchen uns darüber keine Gedanken mehr zu machen. Es ist so, wie es ist. Wir hatten noch lange genug Zeit, das Spiel für uns zu entscheiden.“

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