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Esa-Raumsonde „Juice kämpft mit Problem – Wichtige Antenne klemmt

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Von: Tanja Banner

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Seit mehr als zwei Wochen ist die europäische Raumsonde „Juice“ im Weltall unterwegs. Jetzt stellt sich heraus: Es gibt Probleme mit einer Antenne.

Darmstadt – Mehr als zwei Wochen sind seit dem Start der Esa-Raumsonde „Juice“ vergangen. Seit die Sonde am 14. April an Bord einer „Ariane 5“-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana abgehoben ist, ist viel passiert. Unter anderem hat ein Team im Raumkontrollzentrum Esoc in Darmstadt damit begonnen, die einzelnen Instrumente der Raumsonde in Betrieb zu nehmen.

Bei den wichtigen Solarpanels, der Mittelwellenantenne und dem Magnetometer-Arm ist das nach Esa-Angaben auch erfolgreich gelungen – doch die Raumfahrtorganisation steht vor einem Problem: Die 16-Meter lange Antenne des Instruments „Radar for Icy Moons Exploration“ (RIME) konnte noch nicht ganz ausgefahren werden. In einer Esa-Mitteilung heißt es, das Problem verhindere, dass die Antenne aus ihrer Halterung gelöst werden könne.

Esa-Raumsonde „Juice“: Antenne lässt sich nicht ganz ausfahren

Das Team in Darmstadt arbeitet nach Angaben der Raumfahrtorganisation gemeinsam mit Partnern aus der Wissenschaft und Industrie daran, die Antenne zu befreien. „Die derzeit vorherrschende Hypothese ist, dass ein winziger festsitzender Stift noch nicht den Weg für die Freigabe der Antenne freigemacht hat“, schreibt die Esa in ihrer Mitteilung. Man geht offenbar davon aus, dass nur wenige Millimeter reichen würden, um den Rest des Radars freizugeben.

Der Start der „Juice“-Raumsonde der Esa im europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana verlief glatt.
Der Start der „Juice“-Raumsonde der Esa im europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana verlief glatt. © dpa/ESA/AP

Bei der Lösung des Problems sieht die Esa bereits Fortschritte. Jeden Tag zeige die Antenne mehr Anzeichen für Bewegung, wie man auf Kamerabildern sehen könne. Mittlerweile sei die Antenne zu etwa einem Drittel ausgefahren. Den Esa-Fachleuten zufolge gibt es noch mehrere Optionen, um das wichtige Instrument zu befreien. Geplant ist unter anderem ein Start der Triebwerke, um die Raumsonde etwas zu schütteln, gefolgt von einer Serie von Drehungen, die die betroffene Stelle aus dem kalten Schatten bringen und erwärmen sollen.

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„Juice“-Sonde mit Problemen: Acht Jahre bis zur Ankunft am Jupiter

Das RIME-Instrument ist für die „Juice“-Mission wichtig, da es sich um ein bodendurchdringendes Radar handelt, mit dem die beteiligten Forscherinnen und Forscher unter anderem durch die eisige Oberfläche der Jupitermonde Europa und Ganymed ins Innere schauen wollen. Die Mission soll so unter anderem die Frage klären, ob es unter der Oberfläche der Jupiter-Eismonde Leben geben könnte.

„Da noch zwei Monate für die Inbetriebnahme verbleiben, haben die Teams noch genügend Zeit, um das Problem von RIME-E zu lösen und die Arbeit an den übrigen Instrumenten fortzusetzen, die zur Erforschung des äußeren Sonnensystems ins Weltall fliegen“, gibt die Esa sich optimistisch. Bis die „Juice“-Raumsonde am Jupiter-System ankommt, dauert es noch etwa acht Jahre – genug Zeit für die Esa-Fachleute, um die Antenne rechtzeitig freizubekommen. (tab)

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