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Neue Weltraum-Studie: Brachten Kometen das Wasser auf unsere Erde?

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Von: Andreas Apetz

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Erde
Die Sonne wird in ferner Zukunft den Sauerstoff und damit das Leben auf der Erde auslöschen. (Symbolfoto) © Imago Images

Aufgrund des Wasservorkommens wird die Erde auch der „Blaue Planet“ genannt. Forschende haben nun eine Theorie aufgestellt, wie das Wasser auf die Erde kam.

Tokio – Ohne Wasser ist das Leben auf der Erde nicht möglich. Die Erdoberfläche ist zu 70 Prozent mit Wasser bedeckt und damit deutlich mehr, als jeder andere Planet in unserem Sonnensystem – ein Alleinstellungsmerkmal. Doch keine der bestehenden Theorien kann genau erklären, wie die Erde zum „blauen Planet“ wurde.

Die vorherrschende Theorie besagt, dass kohlenstoffreiche Asteroiden vor etwa 4,6 Milliarden Jahren auf unseren Heimatplaneten einschlugen und uns das Wasser brachten. Eine japanische Raumsonde hat Proben des Asteroiden Itokawa gesammelt. Die Analysen brachten die Forschung auf einen neuen Kentnissstand.

Weltraumforschung: Wasser auf der Erde soll von Sonnenwinden und Weltraumgestein stammen

Das erste Wasser soll wohl in Form von Staubkörnern auf die Erde geregnet sein. Darüber berichtet eine Studie aus Glasgow. Das Zusammenspiel aus dem Sonnenwind, elektrisch geladene Teilchen der Sonne und weiteren Molekülen soll die flüssige Lebensquelle erzeugt haben. „Die Sonnenwinde bestehen hauptsächlich aus Wasserstoff- und Heliumionen, die durchweg von der Sonne in den Weltraum strömen“, erklärt Luke Daly, Astronom an der University of Glasgow und Hauptautor der Studie.

„Wenn diese Wasserstoffionen auf eine luftleere Oberfläche wie die eines Asteroiden [...] treffen, dringen sie einige Dutzend Nanometer unter dessen Oberfläche, wo sie die chemische Zusammensetzung des Gesteins verändern.“ Dies könne zu einem „Weltraumverwitterungseffekt“ führen. Die Wasserstoffionen erzeugen dann in Verbindung mit den Sauerstoffatomen aus den Mineralen des Gesteins kleine Wasserspeicher, die unter der Oberfläche des Asteroiden eingeschlossen bleiben.

Itokawa-1: Wasser, ähnlich wie auf der Eder unter der Oberfläche

Chemische Analysen zeigten jedoch, dass die Zusammensetzung des Wassers der kohlenstoffreichen Asteroiden nicht ganz mit der des Wassers auf der Erde übereinstimmte. Die Untersuchungen der Itokawa-Probe an der Universität in Glasgow brachten allerdings neue Erkenntnisse.

„[Unsere Technik] ermöglichtes es uns, einen detaillierten Blick in die ersten 50 Nanometer der Oberfläche von Itokawa zu werfen“, erklärt Phil Bland, Co-Autor der Studie. „Wir konnten sehen, dass sich in der Gesteinsprobe Wasser befand. Umrechnet, wären es etwa 20 Liter pro Kubikmeter Gestein gewesen.“ Die Reaktion zwischen dem Itokawa-Gestein und dem Sonnenwind hätte eine leichtere Form von Wasserstoff erzeugt, die dem Wasser auf der Erde ähnlicher sei. Dabei stellten die Forschende fest, dass Itokawa im Vergleich zu den bisher untersuchten Gesteinsproben deutlich mehr Karbon und weniger Kohlenstoff enthielt. Bland geht davon aus, dass karbonreiche Asteroiden wie Itokawa-1 die Quelle unseres Wasserreservoirs auf der Erde sein könnten.

Neben harmlosen Asteroiden wie Itokawa-1 gibt es aber auch Gesteinsbrocken, die der Erde bedrohlich nahekommen. Die Nasa prognostiziert für das Jahr 2022 eine Kollision. Das Ausmaß des Einschlags wäre ein Vielfaches schlimmer als die Sprengkraft der Hiroshima-Bombe. (aa)

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