Hepatitis-Fälle bei Kindern – auch Deutschland jetzt betroffen
Ungewöhnlich viele Hepatitis-Infektionen bei kleinen Kindern in mehreren Ländern stellen die Medizin vor ein Rätsel. Nun ist der erste Fall in Deutschland bekannt.
- In mehreren Ländern sind ungewöhnliche Hepatitis-Fälle bei Kindern aufgetreten. Die WHO berichtet jetzt auch von einem Todesfall in Zusammenhang mit einer Infektion.
- Nach mehreren Fällen in Europa gibt es auch in den USA neun ungewöhnliche Hepatitis-Infektionen bei Kindern – die Seuchenschutzbehörde ermittelt.
- Eltern sollen bei ihren Kindern auf Symptome einer Leber-Entzündung – vor allem Gelbsucht – achten.
Update vom Mittwoch, 27. April, 11.00 Uhr: Nun liegt auch der erste Fall in Deutschland vor. Wie das Robert Koch-Institut in einem Bericht vom Dienstag schreibt, lag der Hepatitis-Krankheitsbeginn bereits im Januar. Die Diagnose entspreche der Falldefinition der Weltgesundheitsorganisation WHO. Weitere Details nannte das Institut jedoch nicht. Die ungewöhnliche Häufung der schweren Hepatitis-Fälle betraf bislang vor allem Kinder in Großbritannien. Laut RKI-Bericht wurden dort bisher 110 Fälle festgestellt.
Mysteriöse Hepatitis-Fälle bei Kindern: WHO berichtet von erstem Todesfall
Update vom Montag, 25. April, 10.05 Uhr: In Zusammenhang mit mysteriösen Hepatitis-Fällen bei Kindern hat es mindestens einen Todesfall gegeben. Wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Samstag (23.04.2022) mitteilte, waren bis dato insgesamt 169 Fälle einer „akuten Hepatitis unbekannten Ursprungs“ in zwölf Ländern gemeldet worden. Bei siebzehn Kindern war infolge der Erkrankung eine Lebertransplantation erforderlich. Ein Kind sei durch die Infektion verstorben.
Rund zwei Drittel der Leberentzündungen seien seit Anfang April in Großbritannien aufgetreten (114 Fälle), zudem gebe es Fälle in Spanien, Israel, den USA, Dänemark, Irland, den Niederlanden, Italien, Norwegen, Frankreich, Rumänien und Belgien. In Deutschland sei bislang kein Fall der mysteriösen Erkrankung nachgewiesen worden. Das Ungewöhnliche: In keinem der Fälle konnten die üblichen Viren, die eine akute Virushepatitis verursachen (Hepatitisviren A, B, C, D und E), nachgewiesen werden.

Derzeit vermuten Medizinerinnen und Mediziner einen Zusammenhang mit einer Adenovirus-Infektion. Bei insgesamt 74 betroffenen Kindern wurden nach Angaben der WHO Adenoviren festgestellt. Die WHO weist allerdings darauf hin, dass die Viren in der Regel nur leichtere Erkältungssymptome auslösen, bei vielen der infizierten Kinder traten nun aber Symptome wie Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen, sowie erhöhte Leberenzymwerte und Gelbsucht auf. Demnach müsse ein Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geprüft werden. Mindestens 20 Kinder waren vor Auftreten der Hepatitis mit dem Coronavirus infiziert gewesen – in 19 Fällen lag zudem eine Koinfektion mit Sars-CoV-2 und einem Adenovirus vor.
Mysteriöse Leber-Entzündung bei Kindern: Fälle in weiteren Ländern aufgetreten
Update vom Freitag, 22. April 2022, 10.15 Uhr: In weiteren Ländern sind bei Kindern ungeklärte Hepatitis-Infektionen aufgetreten. Wie die Times of Israel berichtet, seien in Israel in den vergangenen Monaten 12 Fälle der Leber-Entzündung ohne ein Auftreten von Hepatitis-Viren gemeldet worden. Mindestens sieben der Kinder seien vorher mit Corona infiziert gewesen. In Italien wurde ein Fall gemeldet, wie die Salzburger Nachrichten berichten. Der Zustand des vierjährigen Jungen sei ernst, eine Lebertransplantation wird nicht ausgeschlossen.
Was Fachleute bei den zahlreichen Hepatitis-Fällen bei Kindern irritiert, ist die Tatsache, dass keine Hepatitis-Viren im Spiel zu sein scheinen. Zwar gibt es auch andere Viren, die eine Leber-Entzündung verursachen, doch die Ursache ist noch nicht gefunden. Im Verdacht steht eine Infektion mit einem Adenovirus, das bei einigen der erkrankten Kinder gefunden wurde. Manche der Kinder waren auch mit Corona infiziert – eine Nebenwirkung der Corona-Impfung schließen Fachleute dagegen aus, da beispielsweise die 74 gemeldeten Fälle in Großbritannien nicht geimpft waren.
Ungeklärte Leber-Erkrankungen bei Kindern: Bisher keine Hepatitis-Fälle in Deutschland
Update vom Donnerstag, 21. April 2022, 10.10 Uhr: Nachdem mehrere Länder – darunter Großbritannien, die USA und einige EU-Staaten – ungewöhnlich viele ungeklärte Hepatitis-Infektionen bei Kindern gemeldet haben, ist in Deutschland noch keine Auffälligkeit bekannt. Bisher seien dem Robert Koch-Institut (RKI) keine Fälle bekannt geworden, teilte eine RKI-Sprecherin auf dpa-Anfrage mit. Das Institut habe mehrere medizinische Fachgesellschaften und die Länder informiert und um erhöhte Aufmerksamkeit und Informationen im Fall des Auftretens von ähnlichen Fällen in Deutschland gebeten.
Auch der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ), Burkhard Rodeck, kennt bisher keine ungeklärten Hepatitis-Fälle in Deutschland. Gegenüber dpa erklärt er: „Wir haben nach den Berichten aus Großbritannien die Kinder-hepatologischen Zentren in Deutschland abgefragt: Es gibt aber bisher keinerlei besorgniserregenden Signale für eine ungewöhnliche Häufung. In den Zentren wären schwere Fälle aufgefallen, wenn zum Beispiel eine Lebertransplantation nötig wird.“
Die gemeldeten Leber-Entzündungen bei Kindern sind aus zwei Gründen ungewöhnlich: Es handelt sich um eine hohe Zahl an Fällen, die nicht durch die Hepatitis-Viren A bis E ausgelöst wurden. Die Corona-Impfung als Auslöser kann ausgeschlossen werden, da beispielsweise die betroffenen Kinder in Großbritannien nicht geimpft waren, wie die britische Gesundheitsbehörde betonte (s. Erstmeldung). Einige der kleinen Patientinnen und Patienten waren mit Corona infiziert oder hatten vor einiger Zeit eine Corona-Infektion durchgemacht. Außerdem waren einige der Kinder mit einem Adenovirus infiziert – unter anderem alle neun Kinder, deren Fälle im US-Bundesstaat Alabama als ungeklärte Hepatitis-Infektionen gelten.
Ungeklärte Hepatitis-Infektionen bei Kindern: Weitere Fälle in Europa
Update vom Mittwoch, 20. April 2022, 11.00 Uhr: Während die Suche nach dem Auslöser akuter Hepatitis-Infektionen bei Kindern weitergeht, meldet die europäische Gesundheitsagentur ECDC weitere Fälle in europäischen Ländern. In Dänemark, Irland, den Niederlanden und Spanien seien zusätzliche Fälle von ungeklärter Hepatitis bei Kindern gemeldet worden, heißt es auf der Website. Genauere Zahlen teilt die ECDC nicht mit. Die WHO hatte zuvor veröffentlicht, dass es in Spanien drei und in Irland „weniger als fünf“ Fälle gebe (s. Update v. 15.04.2022).
In Spanien soll eins der betroffenen Kinder eine Lebertransplantation erhalten haben, berichtet das Portal Science. In den Niederlanden und Dänemark sehe der Trend sehr ähnlich aus wie in den anderen Ländern, aus denen Fälle gemeldet wurden, berichtet Science weiter. „Es gibt Kinder, die sehr krank sind und zur Transplantation verwiesen wurden“, zitiert das Portal den Lebertransplantations-Experten, Ruben de Kleine. „Wir haben in den ersten vier Monaten des Jahres 2022 eine ähnliche Anzahl von Kindern für eine Transplantation untersucht, wie wir es normalerweise in einem ganzen Jahr tun.“
Das Klinikum Kopenhagen meldet gegenüber Science ebenfalls „mehr Fälle von akutem Leber-Versagen als wir normalerweise haben“. Bisher hätten keine Kinder Transplantationen benötigt.
Neun mysteriöse Hepatitis-Fälle bei Kindern in den USA: Seuchenschutzbehörde ermittelt
Update vom Dienstag, 19. April 2022: Die britische Gesundheitsbehörde UKHSA meldet zahlreiche ungeklärte Hepatitis-Fälle bei Kindern in Großbritannien (s. Erstmeldung), der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind außerdem mehrere Fälle in Irland und Spanien bekannt (s. Update vom 15.04.2022). In den USA gibt es offenbar ebenfalls Fälle ungeklärter Hepatitis-Infektionen bei Kindern, die jedoch noch nicht offiziell mit den Fällen in Europa in Zusammenhang gebracht werden.
Ungewöhnliche Hepatitis-Fälle bei kleinen Kindern: Auch in den USA gibt es Fälle
Das Gesundheitsministerium des US-Bundesstaats Alabama (ADPH) hat am 15. April 2022 eine Mitteilung veröffentlicht, in der es bekannt gibt, dass es einen „Anstieg von Hepatitis-Fällen bei jungen Kindern“ untersucht. Neun Kinder unter zehn Jahren seien in verschiedenen Regionen des Bundesstaats mit Magen-Darm-Symptomen und „unterschiedlichen Graden der Leberschädigung einschließlich Leberversagen“ behandelt worden. Spätere Analysen hätten einen möglichen Zusammenhang zwischen dieser Hepatitis und dem Adenovirus 41 ergeben, so die Behörde. Alle neun Kinder seien positiv auf das Adenovirus getestet worden, zwei von ihnen hätten eine Lebertransplantation benötigt. Die Kinder hätten keine gesundheitlichen Vorbelastungen gehabt. Eine mögliche Corona-Infektion der Kinder wird in der Mitteilung nicht erwähnt.
Die US-Seuchenschutzbehörde CDC arbeitet mit der Gesundheitsbehörde von Alabama an den Fällen, die sie nach eigenen Angaben auch „mit internationalen Kollegen diskutiert“. Auch mit den Gesundheitsämtern der anderen Bundesstaaten arbeite man zusammen, „um herauszufinden, ob es weitere Fälle in den USA gibt und was die Ursachen für diese Fälle sein könnten“, zitiert das US-Portal Stat News aus einer Mitteilung der Behörde. Während bei den Fällen in Europa auch der Verdacht aufkam, das Coronavirus könne etwas mit den Hepatitis-Infektionen bei Kindern zu tun haben, steht in den USA eher das Adenovirus im Verdacht. „Derzeit könnte das Adenovirus die Ursache für diese Fälle sein, aber die Ermittler sind noch dabei, mehr zu erfahren – einschließlich des Ausschlusses der häufigeren Ursachen von Hepatitis“, heißt es in der Mitteilung weiter.
WHO mahnt zur Wachsamkeit: mögliche Hepatitis-Fälle bei Kindern erkennen
Update vom Freitag, 15. April 2022: Nachdem 74 Kinder in Großbritannien an einer akuten Hepatitis-Infektion erkrankten und ein Hepatitis-Virus nicht nachgewiesen werden konnte, macht nun auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) in einer Mitteilung auf den Fall aufmerksam. Die Organisation teilt außerdem auch mit, dass in Irland „weniger als fünf Fälle (bestätigt oder möglich)“ gemeldet wurden, die weiter untersucht werden. In Spanien wurden drei bestätigte Fälle von akuter Hepatitis bei Kindern im Alter von 22 Monaten bis 13 Jahren gemeldet. Diese Fälle würden derzeit von den nationalen Behörden untersucht.
Ob es einen Zusammenhang mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 gibt, das bei einigen der kleinen Patient:innen in Großbritannien nachgewiesen wurde, ist unklar. Bei manchen der Kinder wurden auch Adenoviren nachgewiesen, keines der Kinder wurde bisher gegen Corona geimpft.
Die WHO ergänzt in ihrer Mitteilung auch weitere Informationen über die Hepatitis-Fälle aus Großbritannien: Symptome der Kinder seien Magen-Darm-Probleme und Gelbsucht, außerdem stark erhöhte Leberenzyme. Sechs der Kinder in Großbritannien hätten infolge der Hepatitis Lebertransplantationen benötigt. Die Weltgesundheitsorganisation ruft nun alle Länder auf, wachsam zu sein, um mögliche Fälle zu erkennen.
Ungewöhnliche Häufung von Hepatitis-Fällen bei Kindern in Großbritannien
Erstmeldung vom Donnerstag, 14. April 2022: London – In Großbritannien gibt es derzeit eine ungewöhnliche Häufung von akuten Hepatitis-Fällen bei Kindern. Seit Januar werden 74 Fälle – die meisten bei Kindern im Alter zwischen zwei und fünf Jahren – untersucht. „Eine Hepatitis, also eine Entzündung der Leber, ist bei Kindern eigentlich eher selten und wird klassisch durch die bekannten Hepatitis-Viren verursacht“, erklärt der Kindergastroenterologe Burkhard Rodeck, der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DGKJ) ist. Jedoch wurde bei keinem der Fälle, die in Großbritannien untersucht werden, Hepatitis-Viren gefunden, die Ursache der Leber-Entzündungen ist noch unklar.
Ungewöhnliche Häufung von Hepatitis-Fällen bei Kindern in Großbritannien
„Eine leichte Hepatitis ist bei Kindern nach einer Reihe von Virusinfektionen sehr häufig, aber was derzeit zu beobachten ist, ist ganz anders. Bei Kindern kommt es zu schwereren Entzündungen, die in einigen Fällen zum Versagen der Leber führen und eine Transplantation erforderlich machen“, erläutert der Infektiologe Graham Cooke vom Imperial College in London.
Neben den bekannten Hepatitis-Viren können auch andere Viruserkrankung die Leber betreffen – etwa Epstein-Barr-Viren, Zytomegalieviren oder auch Adenoviren, zählt Rodeck auf. „Ein Zusammenhang mit Sars-CoV-2 ist theoretisch zwar denkbar, aber nicht sehr plausibel“, betont der Mediziner. Die britische Gesundheitsbehörde UKHSA schließt auch eine Corona-Impfung als Ursache für die Hepatitis-Fälle aus. „Keiner der derzeit bestätigten Fälle in Großbritannien wurde geimpft“, heißt es in einer Mitteilung.
„Eine der möglichen Ursachen, die wir untersuchen, ist, dass dies mit einer Adenovirus-Infektion zusammenhängt“, betont Meera Chand, Direktorin für klinische und neu auftretende Infektionen der Gesundheitsbehörde UKHSA. Man untersuche jedoch auch andere mögliche Ursachen – darunter das Coronavirus, andere Infektionen und umweltbedingte Ursachen. „Wenn der Verdacht auf Adenoviren besteht, müssen dieselben Vorsichtsmaßnahmen wie bei anderen Viren getroffen werden, beispielsweise Händewaschen und alkoholische Desinfektionsmittel, um eine Ausbreitung des Virus zu verhindern“, erklärt der Hepatologe Simon Taylor-Robinson vom Imperial College in London.
Ungeklärte Hepatitis-Fälle: Kinder mit akutem Leberversagen und Lebertransplantation
Auch die europäische Gesundheitsagentur ECDC hat eine Mitteilung zu den bisher ungeklärten Hepatitis-Fällen bei Kindern in Großbritannien veröffentlicht. Daraus geht unter anderem hervor, dass manche der untersuchten Fälle bei Kindern zu einem akuten Leberversagen führten, die eine Verlegung in spezialisierte Kinderleberstationen erforderlich machten. Bei einer kleinen Anzahl von Kindern sei eine Lebertransplantation durchgeführt worden, berichtet die ECDC weiter. Einige der erkrankten Kinder, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, seien positiv auf Corona getestet worden, andere auf ein Adenovirus. Es gebe jedoch bisher keine klare Verbindung zwischen den berichteten Fällen und auch keinen Zusammenhang mit Reisen, heißt es weiter.
Hepatitis bei Kindern: Eltern sollen auf Symptome einer Gelbsucht achten
Betroffen sind in Großbritannien bisher 74 Kinder – 49 von ihnen leben in England, 13 in Schottland, 12 in Wales oder Nordirland, wie die britische Gesundheitsbehörde mitteilt. Sowohl die britische Gesundheitsbehörde als auch die ECDC setzen nun auf die Hilfe von Kinderärzt:innen, medizinischem Personal und Eltern. Sie sollen dabei helfen, weitere erkrankte Kinder möglichst frühzeitig zu identifizieren, sodass diese schnell richtig behandelt werden können. Außerdem hoffen sie, so der Ursache der ungewöhnlichen Häufung von Hepatitis-Infektionen auf die Spur zu kommen.
Eltern sollten vor allem auch auf die Symptome einer Gelbsucht, die mit einer Hepatitis-Infektion einhergehen kann, achten, betont Chand. Am leichtesten sei die gelblich gefärbte Haus im Weiß der Augen zu erkennen. Eltern sollten ärztliches Personal kontaktieren, sollten sie Bedenken haben, empfiehlt die britische Gesundheitsbehörde. Taylor-Robinson will Eltern beruhigen: „Im Moment scheint es noch kein Grund zur allgemeinen Beunruhigung zu sein, da die Zahlen gering sind. Wenn Eltern über Symptome bei ihren Kindern besorgt sind, sollten sie sich an ihren Hausarzt wenden.“
Die europäische Gesundheitsagentur fordert in ihrer Mitteilung Kliniken EU-weit auf, Fälle von akuter, schwerer Hepatitis bei Kindern den nationalen Gesundheitsämtern zu melden, wenn Hepatitis A bis E ausgeschlossen wurde. „Diese Fallzahlen aus Großbritannien haben uns jetzt noch nicht unbedingt beunruhigt, aber doch aufmerksam werden lassen“ erklärt DGKJ-Generalsekretär Rodeck. „Entsprechende Beobachtungen in Deutschland sind bislang noch nicht bekannt, aber wir untersuchen das weiter. Das müssen wir ernst nehmen“, betont Rodeck weiter. Seine Organisation habe eine Abfrage zu vergleichbaren Fällen in Deutschland gestartet.
Die Symptome einer Hepatitis-Infektion bei Kindern können laut Rodeck vielfältig sein:
- Übelkeit/Erbrechen
- Gelbfärbung der Haut (Gelbsucht)
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Abgeschlagenheit
- Fieber
- Appetitlosigkeit
Hepatitis-Symptome bei Kindern: Hängen sie mit den Corona-Lockerungen zusammen?
Der Mediziner hat eine Vermutung, woher die unerklärliche Häufung von Hepatitis-Infektionen bei Kindern in Großbritannien kommen könnte: „Wahrscheinlicher ist, dass mit den Lockerungen in Großbritannien zunehmend Kinder und Jugendliche in relativ kurzer Zeit aus der Isolation kommen und auf einmal vielen Keimen ausgesetzt sind, mit denen sie zuvor aufgrund diverser Lockdown- oder anderer Maßnahmen nicht in dieser Fülle zuletzt in Kontakt gekommen sind.“ Dieses Szenario könnte man auch in Deutschland bei weitgehenden Lockerungen sehen, warnt der Kindergastroenterologe weiter.
Zusätzlich können die Symptome der ursprünglich verursachenden Viruserkrankung – etwa ein Infekt der oberen Luftwege – dazukommen, führt Rodeck weiter aus.(tab)