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Neue Studie zu Killer-Asteroiden – „Für den Fall der Fälle gehen wir auf Nummer sicher“

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Von: Tanja Banner

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Ein Asteroid im Anflug auf die Erde
Ein Asteroid im Anflug auf die Erde (Symbolbild) ©  AdobeStock / Marcos Silva

Weil die Menschheit nicht wie die Dinosaurier enden soll, hält die Forschung die Augen nach Asteroiden offen. Eine neue Studie gibt nun Entwarnung.

Boulder – Vor etwa 66 Millionen Jahren hat der Einschlag eines großen Asteroiden die Dinosaurier und zahlreiche andere Spezies ausgelöscht. Der Menschheit soll es nicht so ergehen – deshalb gibt es Suchprogramme, die automatisiert den Himmel nach möglicherweise gefährlichen Asteroiden absuchen. Raumfahrtorganisationen wie Nasa und Esa erproben Methoden, mit denen man Asteroiden im Weltall ablenken kann.

„Alles, was größer als ein bis zwei Kilometer ist, kann bei einem Einschlag weltweite Auswirkungen haben“, heißt es auf der Website der Nasa. Ein großer Teil der Asteroiden, die einen Durchmesser von mindestens einem Kilometer haben, sind der Forschung bereits bekannt. Doch welche Gefahr geht von diesen Asteroiden über einen langen Zeitraum aus? „Es gibt gute Nachrichten“, sagt Oscar Fuentes-Muñoz von der University of Colorado in Boulder. „Soweit wir wissen, gibt es keinen Einschlag in den nächsten 1000 Jahren“, erklärt er gegenüber dem Portal MIT Technology Review.

Neue Studie untersucht große Asteroiden über Zeitraum von 1000 Jahren

Der Forscher hat gemeinsam mit einem Team die Flugbahnen der knapp 1000 bekannten großen Asteroiden analysiert. Dabei verwendete die Forschungsgruppe einen anderen Ansatz als in der Astronomie üblich: Sie modellierte, wann die Asteroiden in die Nähe der Erdumlaufbahn kommen – und zwar für die nächsten 1000 Jahre.

Die Studie wurde auf dem Preprint-Server ArXiv veröffentlicht und zur Publikation im Fachmagazin The Astronomical Journal angenommen. Dafür entwickelte das Forschungsteam einen „weniger rechenintensiver Ansatz, um einen Blick auf ein längeres Zeitintervall zu werfen“, wie Co-Autor Davide Farnocchia vom Center for Near Earth Object Studies der Nasa erzählte.

Neue Studie: Ein großer Asteroid sticht besonders heraus

Für das Forschungsteam sticht ein Asteroid besonders heraus: 1994 PC1 hat einen Durchmesser von etwa einem Kilometer und kommt der Erde im Laufe der berechneten 1000 Jahre mit einer Chance von 0,000151 Prozent näher als der Mond. Der zweitgefährlichste Asteroid, 4179 Toutatis, hat nur eine Wahrscheinlichkeit von 0,0000519 Prozent. „Im Allgemeinen sind Asteroideneinschläge, die der Erde erheblichen Schaden zufügen könnten, extrem unwahrscheinlich“, beruhigte Farnocchia. „Aber für den Fall der Fälle gehen wir auf Nummer sicher.“

Tatsächlich haben kleinere Asteroiden in der Vergangenheit eher ein Risiko dargestellt als die ganz großen, bekannten Brocken. Der Asteroid von Tscheljabinsk explodierte im Jahr 2013 in der Erdatmosphäre. Dabei barsten Fensterscheiben und zahlreiche Menschen wurden verletzt. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass der Asteroid nur einen Durchmesser von 20 Metern hatte und vor seiner Ankunft nicht gesehen werden konnte, weil er aus Richtung der Sonne kam. (tab)

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