Sternschnuppen im Mai: Eta-Aquariiden erreichen heute ihren Höhepunkt
Der Sternschnuppen-Strom der Eta-Aquariiden erreicht sein Maximum, doch die Meteore sind nicht einfach zu beobachten. So gelingt es Ihnen trotzdem.
Frankfurt – Bei klarem Himmel kann man im Mai gleich mehrmals Sternschnuppen beobachten. Im „Wonnemonat“ huschen alljährlich die Sternschnuppen-Ströme der Eta-Aquariiden und Arietiden über den Himmel. Allerdings kommt der Beobachtungserfolg sehr darauf an, wo man sich befindet: Die Arietiden beispielsweise können in Mitteleuropa nicht mit bloßem Auge beobachtet werden, da sie hier mitten am Tag stattfinden.
Dafür sind die Sternschnuppen der Eta-Aquariiden (auch Mai-Aquariden genannt) etwas vielversprechender. Dieser Meteorstrom, der durch den Halleyschen Kometen ausgelöst wird, beginnt bereits im April und zieht sich bis Ende Mai. Das Sternschnuppen-Maximum liegt am 6. Mai, in diesem Zeitraum können bis zu 50 Sternschnuppen pro Stunde am Himmel beobachtet werden. Allerdings ist dieser Wert, genannt ZHR (zenithal hourly rate) mit Vorsicht zu genießen: Er gibt an, wie viele Sternschnuppen man bei perfekten Beobachtungsbedingungen pro Stunde sehen kann.

Sternschnuppen der Eta-Aquariiden erreichen heute Nacht ihr Maximum
Perfekte Beobachtungsbedingungen bedeutet in diesem Fall folgendes:
- absolut klarer Himmel
- sehr dunkler Himmel
- beste Sicht auf den kompletten Nachthimmel
- der Ausgangspunkt der Sternschnuppen (Radiant) steht senkrecht über dem Beobachtungsplatz (im Zenit)
Sternschnuppen beobachten: Eta-Aquariiden sind nur am frühen Morgen kurz zu sehen
Diese Beobachtungsbedingungen sind in der Praxis nur schwer zu erreichen, weshalb die angegebene ZHR immer nur als absolutes, nicht unbedingt sichtbares Maximum angesehen werden sollte. Bei den Sternschnuppen der Eta-Aquariiden kommt noch eine weitere Einschränkung dazu: Der Radiant, also der scheinbare Ausgangspunkt der Sternschnuppen am Himmel, liegt im Sternbild Wassermann (Aquarius), das erst in den frühen Morgenstunden (gegen 4 Uhr) im Osten aufgeht. Bereits kurze Zeit später geht die Sonne auf – obwohl der Mond die Beobachtung nicht stört, dürften nur wenige Sternschnuppen tatsächlich am Himmel zu sehen sein.
Name: | Eta-Aquariiden (Mai-Aquariden) |
---|---|
Aktivitätszeitraum: | 19. April bis 28. Mai |
Maximum: | 6. Mai |
maximale Sternschnuppen-Zahl (ZHR): | 50 |
Mutter-Komet: | Halleyscher Komet |
scheinbarer Ausgangspunkt am Himmel (Radiant): | Sternbild Wassermann (Aquarius) |
Quelle: International Meteor Organization (IMO) |
Fachleute schätzen, dass bei einem Radianten, der nur zehn Grad über dem Horizont steht, weniger als 20 Prozent der Sternschnuppen, die in der ZHR angegeben sind, sichtbar sind – bei den Eta-Aquariiden wären das etwa zehn Meteore pro Stunde. Doch die haben es in sich: Weil der Radiant sehr niedrig steht, haben die Sternschnuppen einen flachen Eintrittswinkel in die Erdatmosphäre – am Himmel erscheinen die Meteore dadurch oft besonders lang. Übrigens: Je weiter südlich man in den Himmel schaut, desto besser sind die Sternschnuppen der Eta-Aquariiden zu sehen, da der Radiant dann etwas höher am Himmel steht.
Weiterer Sternschnuppen-Strom im Mai: Eta-Lyriden
Neben den Eta-Aquariiden ist im Mai ein weiterer, sehr kurzer Sternschnuppen-Schauer zu sehen: Die Eta-Lyriden sind vom 5. bis 14. Mai aktiv, ihr Maximum liegt auf dem 10. Mai – dann sind jedoch nur drei Sternschnuppen pro Stunde zu sehen. Der scheinbare Ausgangspunkt der Sternschnuppen, das Sternbild Leier, steht die ganze Nacht über hoch am Himmel. (tab)
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Wann flitzen die nächsten Sternschuppen über den Himmel? Der Sternschnuppen-Kalender verrät es mit einem Überblick über die wichtigsten Sternschnuppen-Schauer des Jahres.
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