Geminiden: So beobachten Sie den stärksten Sternschnuppen-Strom des Jahres

Der Sternschnuppen-Regen der Geminiden ist der stärkste Meteor-Strom des Jahres. Hier finden Sie Tipps, wie Sie die Sternschnuppen am besten beobachten.
Frankfurt – Der stärkste Sternschnuppen-Strom des Jahres versteckt sich gerne hinter Wolken. So lassen sich die Geminiden am besten zusammenfassen. Doch reißen die Wolken während des Sternschnuppen-Maximums auf, kann man einen Meteor-Schauer erleben, der sich nur schwer mit den Perseiden im August vergleichen lässt.
Der Sternschnuppen-Regen der Geminiden gilt als der derzeit aktivste und beständigste Meteor-Schauer – und er ist generell gut zu beobachten: Der Radiant, also die Himmelsregion, aus der die Sternschnuppen auszuströmen scheinen, steht beinahe die ganze Nacht über günstig am Himmel. Das Sternschnuppen-Maximum dauert in der Regel mehrere Stunden an, sodass viele Menschen in den Genuss kommen.
Sternschnuppen-Strom | Geminiden |
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Radiant | Sternbild Zwillinge (Gemini) |
Aktivitätszeitraum | 4.-20. Dezember |
Sternschnuppen-Maximum | Nacht vom 13. auf 14. Dezember 2021 |
Anzahl Sternschnuppen (ZHR) | 150 pro Stunde bei perfekten Beobachtungsbedingungen |
Geschwindigkeit | 35 km/s (126.000 km/h) |
Sternschnuppen-Strom im Dezember: So beobachtet man die Geminiden
Doch von vorne: Der Sternschnuppen-Strom der Geminiden entsteht alljährlich im Dezember, wenn sich die Erde auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne durch eine Staubwolke bewegt, die der Asteroid (3200) Phaeton im Weltall hinterlassen hat. Vom 4. bis 20. Dezember zieht die Erde durch diese Region.
Die Staubkörnchen des Asteroiden treffen auf die Erdatmosphäre und regen dort Teilchen zum Glühen an – Sternschnuppen entstehen, die aus irdischer Perspektive betrachtet alle denselben Ursprung (Fachbegriff: Radiant) zu haben scheinen: Die Region um den hellen Stern Castor im Sternbild Zwillinge. Von lateinischen Namen des Sternbilds – Gemini – leitet sich der Name des Sternschnuppen-Stroms ab.

Sternschnuppen-Maximum: Bis zu 150 Geminiden pro Stunde theoretisch möglich
Die Geminiden gelten als der Meteor-Strom mit den meisten Sternschnuppen, bis zu 150 pro Stunde kann man nach Angaben der International Meteor Organization (IMO) im Jahr 2021 erwarten. Allerdings gilt diese Angabe, die sogenannte ZHR (zenithal hourly rate) nur für die allerbesten Beobachtungsbedingungen: Der Himmel muss sehr dunkel und klar sein, der Rundumblick nahezu perfekt, außerdem muss der Radiant hoch am Himmel stehen.
Da diese Beobachtungsbedingungen schwer zu erreichen sind, sollte man nicht mit 150 sichtbaren Sternschnuppen pro Stunde rechnen – unter anderem auch, weil der Mond, der zum Maximum bereits zu drei Vierteln beleuchtet ist, den Himmel erhellen wird. Eine gute Ausbeute ist trotzdem drin, wenn man einige Tipps berücksichtigt.
So beobachtet man Sternschnuppen – Beobachtungstipps für die Geminiden
Sternschnuppen sind eigentlich recht einfach zu beobachten, da man weder eine Ausrüstung noch Hintergrundwissen benötigt. Folgende Tipps helfen, das meiste aus der Sternschnuppen-Nacht herauszuholen:
- Beobachtungsplatz: Möglichst dunkel – je dunkler der Himmel ist, desto mehr Sternschnuppen sind zu sehen.
- Blick zum Himmel: Möglichst ein Rundumblick – Sternschnuppen können am gesamten Himmel auftauchen.
- Ausrüstung: weder Fernglas oder Teleskop hilft beim Sternschnuppen beobachten.
- Sonstiges: gemütliche (Liege-)-Position, warme Kleidung und warme Getränke.
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Wer Sternschnuppen zählen will, muss Geduld mitbringen
Generell gilt beim Beobachten von Sternschnuppen, dass man eine ordentliche Portion Geduld mitbringen sollte. Sternschnuppen fallen nicht wie bestellt vom Himmel – es gibt Phasen, in denen minutenlang keine Meteore zu sehen sind. Dann gilt es, Geduld zu haben. Auch kann es vorkommen, dass man Sternschnuppen „verpasst“, weil man gerade in die falsche Richtung schaut. Auch dann heißt es: durchhalten – die nächste Sternschnuppe kommt bestimmt.
Entdeckt man endlich Sternschnuppen, haben die es in sich: Die Geminiden sind sehr helle, meist gelb-weiße Sternschnuppen und deutlich langsamer unterwegs als die Perseiden im Sommer. Sie haben beim Eintritt in die Erdatmosphäre „nur“ eine Geschwindigkeit von etwa 35 Kilometern pro Sekunde (126.000 km/h) und sind dadurch gut zu entdecken. (tab)