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„Genug, um den Erdorbit zu erreichen“: SpaceX testet Triebwerke der Riesenrakete „Starship“

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Von: Tanja Banner

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Die Riesenrakete „Starship“ soll künftig Menschen zum Mond und zum Mars fliegen. Nun hat SpaceX einen wichtigen Schritt hin zum ersten Testflug gemacht.

Hawthorne – Elon Musk, der Gründer und Chef des privaten Raumfahrtunternehmen SpaceX, kündigt es bereits seit einiger Zeit an: Bald soll das „Starship“ von SpaceX einen ersten Testflug im Erdorbit unternehmen. Nun hat die riesige Rakete einen großen Schritt in diese Richtung unternommen.

Das „Starship“ besteht aus zwei Teilen: Die untere Raketenstufe names „Super Heavy“ wird von 33 „Raptor“-Triebwerken angetrieben. Darauf sitzt das eigentliche „Starship“, das Raumschiff, das nach dem Raketenstart ins Weltall fliegen soll. Bei einem Test am Donnerstagabend (9. Februar) hat SpaceX nun erstmals 31 der 33 Triebwerke von einer „Super Heavy“-Raketenstufe namens „Booster 7“ gezündet.

SpaceX will mit „Starship“ zum Mond und Mars fliegen

Für „Booster 7“ hat das Raumfahrtunternehmen einen ganz besonderen Plan: Die Stufe soll zusammen mit dem „Starship“-Prototypen „Ship 24“ den ersten orbitalen Testflug unternehmen. Vor einem solchen Flug stehen in der Regel diverse Tests an – beispielsweise ein Tanktest und das sogenannte „static fire“, bei dem alle Triebwerke der Rakete gezündet werden, ohne dass diese abhebt.

31 von 33 Triebwerken der „Super Heavy“ von SpaceX in Aktion.
31 von 33 Triebwerken der „Super Heavy“ von SpaceX in Aktion. © Screenshot SpaceX

„Das Team hat ein Triebwerk kurz vor dem Start abgeschaltet und eins hat sich selbst gestoppt, also wurden insgesamt 31 Triebwerke gezündet“, berichtete Firmengründer Elon Musk nach dem Test auf Twitter und fuhr fort: „Genug Triebwerke, um den Erdorbit zu erreichen.“ Der Test dauerte planmäßig sieben Sekunden.

„Starship“ von SpaceX soll revolutionär werden

Die Kombination aus „Super Heavy“ und „Starship“ soll komplett wiederverwendbar sein und damit ein revolutionäres Transportsystem darstellen. Elon Musk träumt beispielsweise davon, damit in Zukunft Menschen zum Mars zu transportieren und den roten Planeten zu kolonisieren. Die US-Raumfahrtorganisation Nasa möchte das „Starship“ auch als Mondlandefähre für die Rückkehr von Menschen zum Mond nutzen.

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Der lang erwartete erste Flug des „Starship“ könnte bereits nächsten Monat stattfinden – vorausgesetzt, der Test war erfolgreich. Geplant ist, dass „Booster 7“ kurz nach dem Start im Golf von Mexiko herunterkommt, während „Ship 24“ die Erde ein Mal umkreisen soll, bevor sie im Pazifik nahe Hawaii wassert.

Kombination aus „Super Heavy“ und „Starship“ ist die leistungsfähigste Rakete

Startet die Kombination aus „Super Heavy“ und „Starship“, wird sie mit einem Startschub von mehr als 7700 Tonnen zur leistungsfähigsten Rakete. Die neue Nasa-Rakete SLS, die im vergangenen Jahr eine unbemannte Testkapsel zum Mond brachte, hat nur etwa halb soviel Schub.

Eigentlich hat SpaceX geplant, bereits Ende 2023 die ersten Menschen mit dem „Starship“ um den Mond fliegen zu lassen. Der japanische Milliardär Yusaku Maezawa hat dazu mehrere Künstler:innen um sich versammelt. Doch eine neue Aussage von Gwynne Shotwell scheint dem Vorhaben nun einen Strich durch die Rechnung zu machen. Das „Starship“ müsse „Hunderte von Flügen absolvieren, bevor es Menschen fliegt“, sagte die SpaceX-Präsidentin bei einer Raumfahrt-Konferenz. (tab)

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