Wie viele schwarze Löcher gibt es im Universum? Studie enthüllt schier unglaubliche Zahl

Ein schwarzes Loch ist ein faszinierendes Objekt. Doch wie viele stellare schwarze Löcher gibt es im Universum? Forschende kommen auf eine unvorstellbare Zahl.
Frankfurt – Ein schwarzes Loch schluckt Licht und alles, was in es hineinstürzt – weshalb man die mysteriösen Objekte im Weltall nicht sehen kann. Nachgewiesen werden können sie nur über Umwege, beispielsweise über Strahlen, die die schwarzen Löcher beim Verschlingen anderer Himmelskörper aussenden. Doch auch wenn man sie nicht sehen kann, interessiert sich die Forschung trotzdem brennend für schwarze Löcher. Die Frage, wie viele von ihnen es im Universum gibt, ist nur eine von vielen Fragen, die sich Forschende in aller Welt stellen.
Ein Forschungsteam der International School of Advanced Studies (SISSA) in Italien hat sich nun der Frage angenommen und berechnet, wie viele stellare schwarze Löcher es im Universum geben muss. Bei einem stellaren schwarzen Loch handelt es sich um ein Objekt mit einer Masse von einigen wenigen bis hin zu vielen hundert Sonnenmassen, das entsteht, wenn ein Stern kollabiert. Doch wie viele dieser schwarzen Löcher gibt es im beobachtbaren Universum?
Unglaubliche Zahl an schwarzen Löchern existiert im Universum
Die italienischen Forscher um den Doktoranden Alex Sicilia nahmen für ihre Berechnung an, dass das Universum einen Durchmesser von etwa 90 Milliarden Lichtjahren hat. In ihre Berechnung flossen nur schwarze Löcher mit ein, die durch den Kollaps eines einzelnen Sterns oder eines Doppelstern-Systems entstanden. So kamen die Forschenden um Sicilia auf eine schier unglaubliche Zahl mit insgesamt 19 Nullen: 40.000.000.000.000.000.000. Im beobachtbaren Universum gibt es den Berechnungen zufolge etwa 40 Trillionen stellare schwarze Löcher.
Die Studie der italienischen Forschenden, die nur die erste in einer ganzen Serie von Studien sein soll, wurde im Fachjournal The Astrophysical Journal veröffentlicht. In die Berechnung seien aktuellste Erkenntnisse zur Entwicklung von Sternen und Doppelstern-Systemen eingeflossen, betonen die Forschenden in einer Mitteilung. In ihrer Forschungsarbeit untersuchten die Forschenden auch, wo schwarze Löcher verschiedener Massen entstehen. Die massereichsten stellaren schwarzen Löcher entstehen demnach hauptsächlich in Sternenclustern, in denen mehrere Sterne miteinander verschmelzen können.
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Schwarze Löcher sind immer wieder Gegenstand der Weltraumforschung. Das supermassereiche schwarze Loch Sagittarius A* im Zentrum der Milchstraße steht immer wieder im Mittelpunkt der Forschung. Aber auch andere supermassereiche schwarze Löcher werden untersucht und stellten dabei neue Rekorde auf. Forschende aus Darmstadt wiesen erst kürzlich nach, dass schwarze Löcher unter bestimmten Bedingungen Gold produzieren. (tab)