1. Startseite
  2. Wissen

Hybride Sonnenfinsternis: Wo man das seltene Himmelsereignis am 20. April bewundern kann

Erstellt:

Von: Tanja Banner

Kommentare

Eine totale Sonnenfinsternis in der Antarktis. (Archivbild)
Eine totale Sonnenfinsternis in der Antarktis. (Archivbild) © imago/Xinhua

In einer Pazifik-Region ist am 20. April eine seltene, hybride Sonnenfinsternis zu bewundern. Sie entsteht, weil der Schatten des Mondes die Erde zunächst nicht trifft.

Frankfurt – Wenn am 20. April 2023 der Neumond zwischen Erde und Sonne hindurchzieht, entsteht in Teilen der Erde ein seltenes Phänomen: eine hybride Sonnenfinsternis. Sie ist in Deutschland nicht zu sehen – auf der anderen Seite der Erde schiebt sich der Mond jedoch so vor die Sonne, dass er die Sonnenscheibe genau bedeckt. Die hybride Sonnenfinsternis – eine Kombination aus einer ringförmigen und einer totalen Sonnenfinsternis – kann man jedoch nur beobachten, wenn man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist: Der Streifen, auf dem die Totalität zu bewundern ist, ist nur etwa 49 Kilometer breit.

Die Sonnenfinsternis beginnt bei Sonnenaufgang südöstlich der südlichsten Spitze Afrikas, es ist zu diesem Zeitpunkt 4.37 Uhr MESZ. Der Kernschatten des Mondes wandert im Nordwesten an Australien vorbei und schrammt den Kontinent dabei nur an einer Stelle. In Teilen von Ost-Timur und Westneuguinea ist die totale Sonnenfinsternis zu sehen, bevor die Sonne im Pazifik um 7.57 Uhr MESZ untergeht. Wer sich nördlich oder südlich des Totalitätspfads befindet, kann immerhin eine partielle Sonnenfinsternis sehen – das ist beispielsweise in Australien, Indonesien und auf den Philippinen der Fall.

Sonnenfinsternis-Typ:hybrid
Datum:20. April 2023
Maximale Dauer der Verfinsterung:1 Minute und 16 Sekunden
Maximale Breite des Kernschattens:49 Kilometer
Regionen mit Totalität:kleiner Zipfel Australiens, Teile von Ost-Timur und Westneuguinea

Hybride Sonnenfinsternis am 20. April 2023: Wie sie entsteht

Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der (unsichtbare) Neumond zwischen die Erde und die Sonne – die Mondscheibe verdeckt einen Teil der Sonnenscheibe (partielle Finsternis) oder im besten Fall die gesamte Sonnenscheibe (totale Sonnenfinsternis). Als weitere Sonnenfinsternis-Varianten gibt es die ringförmige Finsternis, bei der ein Sonnenring zu sehen ist, weil die Mondscheibe zu klein ist, um die Sonne komplett zu verdecken.

Bei einer hybriden Sonnenfinsternis sieht man zu Beginn und Ende der Finsternis für kurze Zeit einen Sonnenring, dann eine totale Sonnenfinsternis. Dieses Phänomen entsteht, wenn der Kernschatten des Mondes die Erde zu Beginn der Sonnenfinsternis nicht trifft. Weil die Erde jedoch kugelförmig ist, trifft er sie dann aber doch noch. Die meisten hybriden Sonnenfinsternisse beginnen und enden als ringförmige Finsternis, dazwischen ist eine totale Sonnenfinsternis zu sehen. Hybride Sonnenfinsternisse kommen von allen Finsternistypen am seltensten vor. Laut Wikipedia machen sie nur ein Prozent der Fälle aus.

Sonnenfinsternisse sind ein kosmischer Glücksfall

Dass es auf der Erde totale Sonnenfinsternisse geben kann, ist ein kosmischer Glücksfall: Die Sonne ist nämlich etwa 400 Mal größer als der Mond – aber auch etwa 400 Mal weiter von der Erde entfernt, weshalb die Mondscheibe groß genug erscheint, um die Sonnenscheibe vollständig zu bedecken. Im Jahr 2023 gibt es eine zweite Sonnenfinsternis: Am 14. Oktober 2023 ist in Teilen Nordamerikas, Südamerikas, im Pazifik und Atlantik eine ringförmige Sonnenfinsternis zu sehen. In Deutschland ist erst im März 2025 wieder eine Sonnenfinsternis zu beobachten. Dabei wird die Sonne nur partiell verfinstert. (tab)

Weltraum-Newsletter

Abonnieren Sie den kostenlosen Weltraum-Newsletter und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Auch interessant

Kommentare