Riesiger Asteroid nähert sich der Erde – er gilt als „potenziell gefährlich“

Ein Asteroid mit einem Durchmesser von 1,8 Kilometern nähert sich der Erde. Gefährlich ist das nicht, auch wenn der Asteroid als „potenziell gefährlich“ gilt.
Frankfurt – Jeden Tag nähern sich Asteroiden der Erde und rauschen in ungefährlicher Distanz an ihr vorbei. Das gilt – so viel sei vorab verraten – auch für den Asteroiden 7335 (1989 JA). Dieser Asteroid, der bereits seit dem Jahr 1989 bekannt ist, hat nach Angaben des Center for Near Earth Object Studies (CNEOS) der US-Raumfahrtorganisation Nasa einen Durchmesser von 1,8 Kilometern und ist mit einer Geschwindigkeit von etwa 47.000 Kilometern pro Stunde unterwegs. Trotzdem wird er der Erde nicht gefährlich.
So nah wie der Asteroid 7335 (1989 JA) der Erde am Nachmittag des 27. Mai kommt, kam er ihr noch nie: Die geringste Distanz zwischen dem Himmelskörper und der Erde beträgt dann nur noch etwa vier Millionen Kilometer. Vom Jahr 1916 bis ins Jahr 2194 kann man die Flugbahn des Asteroiden in den Datenbanken der Nasa abfragen – er kommt der Erde nie wieder so nah.
Name: | 7335 (1989 JA) |
Typ: | erdnaher Asteroid (Apollo-Typ) |
Durchmesser: | 1,8 Kilometer |
Geschwindigkeit: | etwa 47.000 km/h |
Umlauf um die Sonne: | 861 Tage |
Entdeckung: | 1. Mai 1989 |
Entdeckt von: | Astronomin Eleanor Helin am Palomar Observatory in den USA |
Asteroid 7335 (1989 JA) nähert sich der Erde – eine Gefahr besteht nicht
Weil der Asteroid groß ist und der Erde verhältnismäßig nah kommt, wird er „relativ hell“ sein und dürfte deshalb auch durch kleine Teleskope hauptsächlich von der Südhalbkugel der Erde aus zu sehen sein, heißt es auf der Website des Virtual Telescope Project. Doch auch ohne Teleskop und ohne sich auf der südlichen Erdhalbkugel zu befinden, kann man den Vorbeiflug des Asteroiden beobachten: Das Virtual Telescope Project wird den riesigen Asteroiden am 27. Mai ab 15 Uhr (MESZ) in einem Livestream aus Australien zeigen.
Asteroid 7335 (1989 JA) ist rein technisch ein „potenziell gefährlicher Asteroid“
Rein technisch gilt der Asteroid 7335 (1989 JA) als „potenziell gefährlicher Asteroid“, doch diese Einordnung sagt nichts darüber aus, ob er der Erde bei seinem Vorbeiflug am 27. Mai 2022 gefährlich wird. Die Kategorie hat in erster Linie damit zu tun, dass der Asteroid bestimmte Werte überschreitet: Er hat einen Durchmesser von mehr als 150 Metern und kommt der Erde näher als 7,5 Millionen Kilometer – damit gilt er als „potenziell gefährlich“, auch wenn von ihm auf absehbare Zeit keine Gefahr ausgeht.
Das gilt auch für den Asteroiden „Apophis“, bei dem die Nasa lange Zeit von einer etwas erhöhten Einschlagswahrscheinlichkeit ausging. Doch diese wurde mittlerweile ausgeschlossen: Der Asteroid, der nach dem altägyptischen Gott des Chaos benannt wurde, kommt der Erde im Jahr 2029 zwar näher als so mancher Satellit – doch ein Einschlag gilt als ausgeschlossen, „Apophis“ wurde erst kürzlich von den Risikolisten entfernt, auf denen Asteroiden aufgelistet sind, die möglicherweise die Erde treffen könnten.
Was tun, wenn ein Asteroid gefährlich wird? Nasa und Co. arbeiten an „planetarer Verteidigung“
Auch wenn im Fall des Asteroiden 7335 (1989 JA) auf absehbare Zeit keine Gefahr für die Erde besteht, arbeiten Organisationen wie die Nasa und ihr europäisches Pendant Esa, aber auch Forschende an Universitäten an Plänen, wie man im Fall der Fälle mit einem Asteroiden umgeht, der der Erde gefährlich wird. Im Herbst 2022 wird die Nasa erstmals eine theoretische Idee der „planetaren Verteidigung“ in der Praxis testen: Die Raumsonde „Dart“ soll einen kleinen Asteroiden aus seiner Umlaufbahn schubsen, später soll eine Esa-Raumsonde die Wirkung überprüfen. Forschende haben unterdessen versucht zu ermitteln, ob die Menschheit den Einschlag eines „planetaren Killers“ überleben könnte. (tab)
Weltraum-Newsletter
Der kostenlose Weltraum-Newsletter informiert Sie zweimal im Monat über die aktuellsten Themen aus den Bereichen Astronomie und Raumfahrt.