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Politik im Dilemma

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Von: Kerstin Prosch

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Anfangs ein äußerst knappes Gut, ist mittlerweile viel Corona-Impfstoff vorhanden.
Anfangs ein äußerst knappes Gut, ist mittlerweile viel Corona-Impfstoff vorhanden. © Marcus Brandt/dpa

Die Politik muss sich eingestehen, dass ihre Impfkommunikation Millionen Menschen nicht überzeugt hat und ihr letztes Instrument gegen die Pandemie voller Risiken steckt. Ein Kommentar von Sven Christian Schulz.

Die Impfquote in Deutschland stagniert seit vielen Tagen, gleichzeitig erreichen die Corona-Fallzahlen immer neue Höchststände. Doch an einheitlichen Maßnahmen fehlt es im politischen Deutschland.

2G wird nun in besonders betroffenen Regionen eingeführt, doch Deutschland steckt in einem Dilemma: Will man den Druck auf Ungeimpfte erhöhen, scheint 2G das einzige Werkzeug zu sein, das die Politik noch vor der Einführung einer Impfpflicht hat. Aber es ist ein Werkzeug voller Risiken.

Es ist fraglich, ob der kurzzeitige Ausschluss aus Restaurants wirklich Menschen zur Impfung bewegen kann, die monatelang damit gehadert haben. Drängt es Ungeimpfte gar zu unkontrollierbaren Privatpartys und dem Kauf gefälschter Impfpässe?

Die Politik muss sich eingestehen, dass ihre Impfkommunikation Millionen Menschen nicht überzeugt hat und ihr letztes Instrument gegen die Pandemie voller Risiken steckt. Im Kampf gegen die Corona-Welle gilt es, das Instrumentarium schnell zu erweitern, von kostenlosen Tests und 2G-Plus-Modellen bis hin zu Mobilitäts- und Kontaktbeschränkungen. Auch Einschränkungen für Geimpfte dürfen – 2G zum Trotz – angesichts der Impfdurchbrüche kein Tabu mehr sein.

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