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Zeichen des ersten Planeten außerhalb unserer Galaxie gefunden

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Von: Max Schäfer

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Die Galaxie Messier 51
Die Galaxie Messier 51: Forschende entdecken dort Hinweise auf einen Exoplaneten © NASA Goddard

Forschende in der USA haben erstmals Hinweise auf einen Planeten außerhalb unserer Galaxie gefunden. Das steckt dahinter.

Boston – Forschende haben bisher fast 5000 Exoplaneten entdeckt, die unterschiedliche Sterne umkreisen. Alle Planeten liegen innerhalb unserer Galaxie, der Milchstraße. Astronom:innen in den USA haben jetzt erstmals Hinweise auf einen Planeten außerhalb der Milchstraße gefunden, der ungefähr so groß wie der Saturn ist. Der mögliche Exoplanet befindet sich in der Galaxie Messier 51 - 28 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt, wie die BBC unter Berufung auf einen Artikel in der Fachzeitschrift Nature Astronomy berichtet.

Röntgenteleskop liefert Hinweise auf Planet in weit entfernter Galaxie

Die neue Entdeckung basiert auf der Transitmethode, die sich zunutze macht, dass Planeten bei der Passage von Sternen für eine Verdunklung sorgen, die von Teleskopen entdeckt werden kann. In dem konkreten Fall nutzten die Forschenden das Chandra Röntgenteleskop der Nasa, mit welchem sie Einbrüche der Röntgenstrahlung messen, die von sogenannten Röntgendoppelsternen ausgeht.

Bei Röntgendoppelsternen handelt es sich um Schwarze Löcher oder Neutronensterne, die Gas von einem nahegelegenen Stern, der sie begleitet, einziehen. Das Material im Umfeld des Schwarzen Lochs oder Neutronensterns überhitzt, leuchtet auf und gibt dabei Röntgenstrahlen ab, wie die BBC berichtet.

Hinweise auf Planeten in weit entfernter Galaxie: So arbeiten die Forschenden

Der Bereich, der die Strahlung erzeugt, ist relativ klein. Planeten, die den Bereich passieren, blocken daher einen Großteil oder sogar die gesamte Strahlung ab, so dass die Passage eines Planeten einfacher zu erkennen ist. Die Forschenden nutzten die Technik, das System des Doppelsterns M51-ULS-1 zu untersuchen.

„Die von uns entwickelte und angewandte Methode ist die einzige derzeit umsetzbare Methode, um Planetensysteme in anderen Galaxien zu entdecken“, sagte Dr. Rosanne Di Stefano vom Harvard-Smithsonian Center für Astrophysik in Cambridge nahe Boston der BBC. Es sei eine einzigartige Methode, die gut passe, um Planeten in der Nähe von Röntgendoppelsternen zu finden. Die Entfernung ist dabei beliebig, solange die Lichtkurve messbar ist.

Andere Methoden der Astronomie, die bei der Entdeckung von Exoplaneten in der Milchstraße zum Einsatz kommen, seien bei der Beobachtung von anderen Galaxien nicht geeignet, weil durch die großen Entfernungen nicht genug Licht am Teleskop ankomme und die Objekte von der Erde aus betrachtet einander zu nahe sind. Dadurch wird es schwer, individuelle Sterne zu erkennen. Es gebe jedoch nur ein paar Dutzend Quellen von Röntgenstrahlung, die über die Galaxie verteilt seien. Dadurch könnten die Forschenden sie gut erkennen, erklärt Di Stefano der BBC.

Neuer Exoplanet außerhalb unserer Galaxie könnte so groß wie der Saturn sein

Beim aktuellen Fall eines möglichen außerhalb der Milchstraße entdeckten Exoplaneten enthält der Doppelstern ein Schwarzes Loch oder einen Neutronenstern, der einen Begleitstern umkreist, dessen Masse 20 Mal so groß ist wie die unserer Sonne, berichtet die BBC. Der gemessene Transit des möglichen Exoplaneten dauerte demnach drei Stunden. Daraus schließen die Astronom:innen, dass der Planet in etwa die Größe des Saturn habe und doppelt so weit vom Schwarzen Loch oder Neutronenstern entfernt liege, wie der Saturn von der Sonne.

Die Autor:innen der Studie benötigen jedoch noch weitere Daten, um eine Interpretation der ersten Beobachtung bestätigen zu können. Ein Problem dabei ist, dass der mögliche Planet seinen Doppelstern erst wieder in etwa 70 Jahren passieren wird, so dass jede Messung in naher Zukunft unmöglich ist.

Eine weitere Erklärung für die Reduzierung der Strahlung könnte eine Gas- oder Staubwolke sein. Die Forschenden gehen jedoch davon aus, dass das unwahrscheinlich ist, weil die Art der Beobachtung nicht zu einer Gaswolke passe, berichtet die BBC. Dennoch hoffen die Autor:innen der Studie, dass sich weitere Forschende die Beobachtung ganz genau anschauen. „Wir glauben, dass wir ein starkes Argument haben“, zeigt sich jedoch Co-Autorin Julia Berndtsson von der Universität Princeton überzeugt von ihrer Forschung. (Max Schäfer)

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