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Corona-Impfstoffe: Novavax kurz vor Zulassung - Warten auf Valneva-Totimpfstoff geht weiter

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Von: Nico Scheck

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Corona-Impfung
Die Corona-Impfstoffe von Novavax und Valneva warten noch auf eine EU-Zulassung. (Archivfoto) © Beata Zawrzel/Imago Images

Während die Impfquote in Deutschland kaum noch steigt, ruhen aktuell viele Hoffnungen auf den Impfstoffen von Valneva und Novavax. Ein Mittel steht kurz vor der Zulassung.

Update von Montag, 20.12.2021, 14.15 Uhr: Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat eine Zulassung des Corona-Impfstoffs von Novavax empfohlen. Die finale Entscheidung über die Zulassung muss die EU-Kommission fällen. Dieser Schritt gilt als Formalia.

Der Totimpfstoff von Valneva ist weiterhin noch nicht zugelassen, befindet sich allerdings in einem beschleunigten Verfahren (s. Erstmeldung).

Erstmeldung von Donnerstag, 16.12.2021, 9.00 Uhr: Frankfurt – Expertinnen und Experten waren sich schon früh in der Corona-Pandemie einig: Die Krise endet erst mit einem Impfstoff. Oder gleich mehreren. Denn nach gut zwei Jahren Pandemie sind in Deutschland mehrere Corona-Impfstoffe zugelassen. Dennoch befindet sich das Land mitten in der vierten Welle, die Impfquote liegt gerade einmal knapp über 70 Prozent.

Nun ruhen die Hoffnungen vor allem auf den sogenannten Totimpfstoffen. Viele noch Ungeimpfte wollen sich lieber mit dieser, der traditionellen Methode impfen lassen. Da kommen die Unternehmen Novavax und Valneva wie gerufen.

Corona-Impfung: Warum das Vakzin von Novavax kein Totimpfstoff ist

Beide Impfstoffe, sowohl von Novavax als auch von Valneva, stehen in der EU kurz vor der Zulassung. Doch während das Vakzin von Valneva zurecht den Titel Totimpfstoff trägt, ist das bei Novavax nicht ganz korrekt. Ein Totimpfstoff enthält nur abgetötete Viren und vermehrt sich nach der Impfung nicht im Körper, wie Martina Sester, Professorin für Immunologie an der Universität des Saarlandes, gegenüber dem Bayerischen Rundfunk erklärte. Und: „Das, was in der Spritze drin ist, das allein wirkt quasi als Impfstoff.“

Wie das Unternehmen Novavax auf seiner Website schreibt, ist ihr Vakzin ein Impfstoffkandidat auf Proteinbasis. Warum wird das Vakzin dann dennoch oft als Totimpfstoff deklariert? Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte es auf Twitter so: „Weil so viele Ungeimpfte nur Totimpfstoff wollen, warum auch immer, wird bald erhältliches Novavax als solcher bezeichnet.“

Corona-Impfstoff: Aktienkurse von Valneva und Novavax schießen in die Höhe

Ob nun Totimpfstoff oder proteinbasiert, für die Aktienkurse des US-amerikanischen Herstellers Novavax und des französischen Pharmakonzerns Valneva macht das in diesen Tagen und Wochen keinen Unterschied. Allein seit Beginn der Pandemie ist die Novavax-Aktie um rund 1350 Prozent gestiegen. Anno 2021 stieg sie um 65 Prozent.

Auch die Valneva-Aktie befindet sich auf Höhenflug. Ein Anstieg um knapp 750 Prozent seit Pandemie-Beginn sind das Resultat. Allein 2021 konnte Valneva einen Zuwachs von 205 Prozent vermelden.

Novavax und Valneva: Neue „Totimpfstoffe“ sorgen vor Zulassung für Ärger

Nun stehen sowohl der Novavax-Impfstoff als auch der Valneva-Totimpfstoff kurz vor der Zulassung. Beide Unternehmen haben angekündigt, mehrere Milliarden Impfdosen auszuliefern. Silvia Taylor, Vice President Of Global Corporate Affairs And Investor Relations von Novavax, versprach, dass ihr Unternehmen 2022 über zwei Milliarden Impfdosen herstellen kann. Das würde sich natürlich auch finanziell niederschlagen. Mit fast 2,6 Milliarden Dollar Vorsteuergewinn und 4,8 Millionen Dollar Umsatz hätte Novavax dann fast viermal so viel Geld verdient, wie noch 2021.

Auch Valneva hofft auf einen Geldregen 2022. Der Umsatz soll von 103 Millionen Euro auf 540 Millionen Euro gesteigert werden. Übrig bleiben an Vorsteuergewinn sollen rund 177 Millionen Euro.

Doch noch ist nicht sicher, ob die Impfstoff-Zulassung sowie die Auslieferung beider Unternehmen klappen wird. Denn: Laut US-Medienberichten von Oktober verzögert sich die EU-Zulassung des Novavax-Impfstoffs aufgrund von Produktionsproblemen. Valneva hingegen kämpft noch mit der Wirksamkeit der Booster-Impfung. Der französische Hersteller erklärte die schlechtere Wirksamkeit der dritten Impfung zuletzt mit einem unzureichenden Studiendesign. Diese Probleme könnten Novavax und Valneva für 2022 einen gehörigen Strich durch die Rechnung machen. (nc)

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