Mangel an Vitamin D bei Post-Covid-Betroffenen? Studie ermöglicht neue Einblicke
Mediziner:innen haben in einer Studie neue Erkenntnisse zu den Folgen einer Corona-Erkrankung gewonnen. Dabei scheint auch Vitamin D eine Rolle zu spielen.
Frankfurt – Die Rolle von Vitamin D für das Immunsystem, insbesondere im Hinblick auf das Vorbeugen und Lindern von Atemwegsinfekten, ist seit Jahren nicht nur in der Ärzteschaft ein großes Thema. Auch in der Corona-Pandemie kam es mit Wucht auf – und wurde, wie so vieles in dieser Zeit, kontrovers diskutiert.
Neue Studie zeigt niedrigere Vitamin-D-Spiegel bei Post-Covid-Patient:innen als bei gesunden Menschen
Insbesondere bei jenen, die am Nutzen und der Verträglichkeit der Impfungen zweifelten, stand Vitamin D als Mittel, die Abwehrkräfte gegen das Coronavirus zu stärken, ganz oben auf der Liste. Eine im November 2022 veröffentlichte Studie der MedUni Graz hingegen ergab, dass sich statt Vitamin D eher Vitamin K2 günstig auf den Verlauf einer Covid-Erkrankung auswirken könne.
Nun gibt es im Zusammenhang mit Corona wieder einmal Neues zu Vitamin D: Laut einer Studie von Pneumologinnen und Pneumologen der Medizinischen Klinik Emden sollen Patientinnen und Patienten mit Post-Covid niedrigere Vitamin-D-Spiegel aufweisen als Menschen, die nicht an Covid-19 erkrankt waren, wie das „Ärzteblatt“ berichtet.
Die Ergebnisse der Studie wurden beim Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin vorgestellt. Mittlerweile gebe es „zunehmend Evidenz dafür, dass eine Supplementierung mit Vitamin D auch für Covid-19-Patienten von Vorteil sein könnte – insbesondere in Hinblick auf die Entstehung eines Post-Covid-Syndroms“, wird Studienautor Jens Bräunlich im „Ärzteblatt“ zitiert.
Post-Covid: Ursache für niedrigere Vitamin-D-Spiegel bei Betroffenen ist nicht ganz klar
Von einem Post-Covid-Syndrom spricht man, wenn jemand mehr als zwölf Wochen nach einer akuten Infektion mit dem Coronavirus noch unter Beschwerden leidet. Zu den häufigsten Symptomen zählen hierbei Fatigue, Konzentrationsstörungen, Muskelschmerzen, Kurzatmigkeit und anhaltender Husten.

Für die beobachteten deutlich niedrigeren Vitamin-D-Spiegel zieht das Emdener Forschungsteam mehrere Ursachen in Betracht. Demnach könnten sie eine Folge der durchgemachten Infektion mit dem Coronavirus, aber auch durch eine längere Erkrankung und der damit zusammenhängenden geringenen Sonnenlicht-Exposition und schlechten Ernährung bedingt sein.
Ebenso wäre es laut den Studienautorinnen und -autoren möglich, dass sich die Abnahme sportlicher Aktivitäten im Freien während der Pandemie negativ ausgewirkt hat. Als nächstes, so die Forschenden, müssten in einer Studie die Effekte einer Supplementierung mit Vitamin D auf Patientinnen und Patienten mit Post-Covid-Syndrom geklärt werden.