Nasa beendet "Dawn"-Mission

Die Raumsonde "Dawn" hat in ihrer elf Jahre dauernden Mission den Zwergplaneten Ceres und den Asteroiden Vesta umkreist. Nun ist Schluss.
Seit die Raumsonde „Dawn“ am 27. September 2007 ins Weltall gestartet ist, hat sie viele Premieren erlebt: Sie war 2011 die erste Sonde, die einen Himmelskörper (den Asteroid Vesta) im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter umkreist hat. 2015 begann „Dawn“, den Zwergplaneten Ceres zu umkreisen - und die Mission wurde zur ersten Mission, die zwei Ziele außerhalb der Erde umrundete.
Doch gut elf Jahre nach dem Start vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral erklärt die Nasa die Mission nun für beendet - der Raumsonde ist der Treibstoff ausgegangen. „Heute feiern wir das Ende der „Dawn“-Mission, ihre unglaublichen technischen Errungenschaften und die Wissenschaft, die sie uns gebracht hat“, lässt sich Nasa-Wissenschaftsdirektor Thomas Zurbuchen zitieren. „Die erstaunlichen Bilder und Daten, die „Dawn“ von Vesta und Ceres gesammelt hat, sind entscheidend für unser Verständnis der Geschichte und Evolution unseres Sonnensystems“, so Zurbuchen weiter.
6,9 Milliarden Kilometer hat „Dawn“ in ihren elf Jahren im Weltall zurückgelegt. Vier wissenschaftliche Instrumente an Bord der Raumsonde ermöglichten es den beteiligten Forschern, Vesta und Ceres zu vergleichen. Durch die Mission hätten die Forscher unter anderem verstanden, wie wichtig der Ort eines Himmelskörpers für seine Entwicklung war. Der Blick auf Vesta und Ceres seien wichtig bei der Studie von weit entfernten Planetensystemen, heißt es bei der Nasa. Man geht davon aus, dass beide Himmelskörper Protoplaneten - Planetenvorläufer - aus der Entstehungszeit des Sonnensystems sind.
Weil auf dem Zwergplaneten Ceres Bedingungen herrschen, die möglicherweise Leben ermöglichen könnten, gelten für die Raumsonde „Dawn“ die strengen Regeln zum Schutz von Planeten. Das bedeutet, „Dawn“ wird nicht auf den Zwergplaneten Ceres stürzen - wie es zuletzt die Raumsonde „Cassini“ auf dem Saturn vorgemacht hatte. Im Gegenteil: „Dawn“ wurde in einen stabilen Orbit gebracht, in dem die Raumsonde für mindestens weitere 20 Jahre den Zwergplaneten umkreisen soll. Die beteiligten Ingenieure seien sich zu 99 Prozent sicher, dass „Dawn“ sogar noch mindestens 50 Jahre in ihrem Orbit bleibe, heißt es bei der Nasa.
Abschied von „Kepler“, Angst um „Opportunity“
Es ist nicht die erste Mission, von der sich die Nasa derzeit verabschieden muss: Erst kürzlich gab die US-Raumfahrtorganisation bekannt, dass dem Planetenjäger „Kepler“, der 2009 gestartet war, der Treibstoff ausgegangen ist. Auch um den Mars-Rover „Opportunity“ ist es derzeit nicht gut bestellt: Seit Juni konnte kein Kontakt zu dem alternden Rover aufgenommen werden. Erst vor wenigen Tagen jedoch hatte die Nasa bekanntgegeben, dass noch länger als ursprünglich geplant aktiv nach Signalen des Rovers gesucht werde.
Doch es gibt nicht nur Nasa-Missionen, die zu Ende gehen: Noch im November soll die neueste Nasa-Mission auf dem Mars landen. „InSight“ wird im Gegensatz zu „Opportunity“ jedoch kein Rover sein, der über den Mars rollt. Die Raumsonde ist ein Lander, der den Mars stationär erforschen soll.