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Israelische Raumsonde stürzt bei Landeversuch auf dem Mond ab

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Von: Tanja Banner

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Selfie in 22 Kilometern Höhe - einige Kilometer tiefer ist die Raumsonde „Beresheet“ abgestürzt. © afp

Die private israelische Raumsonde „Beresheet“ ist beim Landeversuch auf dem Mond abgestürzt. Der Liveticker zum Nachlesen.

Erst drei Nationen ist es bisher gelungen, eine weiche Mondlandung durchzuführen: Neben den USA (zuerst mit „Surveyor 1“ im Juni 1966) haben die damalige Sowjetunion (zuerst mit „Luna 9“ im Februar 1966) und China (zuerst mit „Chang’e 3“ im Dezember 2013) unbemannte Sonden auf dem Erdtrabanten gelandet. Am Donnerstagabend versuchte Israel, sich als vierte Nation in die prestigeträchtige Liste der Mondlande-Nationen einzutragen - und gleich noch eine Premiere hinzulegen: Wäre die Landung der Sonde „Beresheet“ gelungen, wäre es die Landung der ersten privat finanzierten Mission auf dem Mond. Der gescheiterte Landeversuch im Liveticker zum Nachlesen.

Lesen Sie auch: Hat die „Beresheet“-Mission Bärtierchen auf den Mond gebracht?

21:45 Uhr: Damit ist dieser Liveticker beendet.

21:42 Uhr: Wer nach der nicht gelungenen Mondlandung trotzdem nicht genug von Raumfahrt bekommen kann, auf den wartet übrigens heute Nacht noch ein weiteres großes Ereignis: Ab 00:35 Uhr öffnet sich das Startfenster für die Schwerlastrakete „Falcon Heavy“ von SpaceX. Es wäre der erste Start der „Falcon Heavy“ seit ihrem Jungfernflug vor mehr als einem Jahr. Erstmals soll sie kommerzielle Fracht ins All transportieren. Details und einen Livestream dazu gibt es in diesem Artikel.

21:40 Uhr: Auch Nasa-Wissenschaftsdirektor Thomas Zurbuchen sieht das so: „Raumfahrt ist hart, aber die Risiken lohnen sich“, twittert er. „Wenn wir jedes Mal erfolgreich wären, gäbe es keine Belohnung.“

21:38 Uhr: Das Schicksal von „Beresheet“ zeigt einmal mehr: Raumfahrt ist schwierig.

21:36 Uhr: Der Tenor bei den Raumfahrt-Experten auf Twitter ist eindeutig: Auch wenn die weiche Landung nicht geglückt ist, hat SpaceIL Großartiges erreicht.

21:33 Uhr: In einer Höhe von etwa 10 Kilometern hat man offenbar den Hauptantrieb der Raumsonde verloren. Um 19:23 Uhr ist „Beresheet“ auf den Mond gestürzt.

21:26 Uhr: Problem mit der Raumsonde. Sie hat die Oberfläche des Monds erreicht - aber keine weiche Landung geschafft.

21:25 Uhr: Der aktuelle Status der Raumsonde ist unbekannt, man vermutet, dass die Raumsonde mittlerweile auf der Mondoberfläche ist - nur wie?

Blick ins Kontrollzentrum, in dem „Beresheet“ gesteuert wurde.
Blick ins Kontrollzentrum, in dem „Beresheet“ gesteuert wurde. © rtr

21:24 Uhr: Das Haupttriebwerk ist offenbar wieder da, dafür ist die Kommunikation weg.

21:23 Uhr: Es gibt offenbar ein Problem mit dem Haupttriebwerk.

21:21 Uhr: Kurz waren die Telemetrie-Daten weg, jetzt sind sie wieder da. Noch 9,9 Kilometer Höhe.

21:19 Uhr: Im Livestream wird ein Selfie aus einer Höhe von 22 Kilometern gezeigt. Zu sehen ist ein Teil von „Beresheet“, die israelische Flagge, darunter steht „Small country, big dreams“.

21:17 Uhr: „Beresheet“ befindet sich jetzt etwa 16,5 Kilometer über der Mondoberfläche. Entfernung zum Landeplatz: 283 Kilometer.

21:15 Uhr: Die Raumsonde tut genau das, was sie tun soll, sagen die Experten im Livestream. Noch 20 Kilometer Höhe.

21:12 Uhr: „Beresheet“ hat den „point of no return“ erreicht, jetzt gilt es.

21:10 Uhr: In Kürze soll das Haupttriebwerk gezündet werden, um die Raumsonde weiter abzubremsen. Sobald „Beresheet“ den „point of no return“ erreicht hat, gibt es keine Möglichkeit mehr, umzukehren.

21:08 Uhr: „Beresheet“ ist 850 Kilometer von der Landeposition entfernt und bremst.

21:05 Uhr: Jetzt sollte der Landeprozess beginnen, der „Beresheet“ auf die Mondoberfläche bringen soll.

20:52 Uhr: Der Livestream hat begonnen.

20:30 Uhr: Dieses Video erklärt den Landevorgang, der um 21:05 Uhr beginnt:

19:20 Uhr: Auch ein kleines Nasa-Experiment ist an Bord von „Beresheet“: Ein Laser-Retroreflektor. Das Instrument hilft den Experten, die Entfernung zwischen Erde und Mond genau zu bestimmen. Das Gerät braucht keinen Strom und ist damit über viele Jahre hinaus nutzbar.

19:00 Uhr: Der Mond ist seit einiger Zeit wieder ein beliebtes Ziel für Raumfahrtmissionen. Noch in diesem Jahr will auch Indien eine Mission zum Mond schicken - im Gegensatz zu „Beresheet“ soll die indische Mission „Chandrayaan-2“ auch einen Rover dabeihaben. Indien hat bereits 2008 mit der Sonde „Chandrayaan-1“ den Mond ein knappes Jahr lang umkreist.

17:17 Uhr: Der israelische Mondlander „Beresheet“ soll in der Region „Mare Serenitatis“ auf der nördlichen Halbkugel des Mondes landen. Dort gibt es drei mögliche Landestellen. 

16:25 Uhr: Der Landeprozess, der etwa eine halbe Stunde dauern soll, wird um 21:05 Uhr deutscher Zeit beginnen. Es wird einen Livestream auf Youtube geben.

Drei Nationen waren bisher auf dem Mond

Ende Februar ist „Beresheet“ an Bord einer Falcon-9-Rakete von SpaceX vom geschichtsträchtigen US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral zum Mond aufgebrochen. Die Raumsonde schraubte sich in immer größeren Umlaufbahnen von der Erde in Richtung Mond und ist nach einer 40-tägigen Reise am 4. April in eine Umlaufbahn um den Mond eingeschwenkt. Nach etwa einer Woche im Mondorbit soll „Beresheet“ nun am 11. April in der Mondregion „Mare Serenitatis“ landen. Geplant ist, dass die Mondlandung zwischen 21 und 22 Uhr deutscher Zeit stattfindet, es soll einen Livestream geben.

Die israelische Raumsonde „Beresheet“ wird - lange vor dem Start - vorgestellt.
Die israelische Raumsonde „Beresheet“ wird - lange vor dem Start - vorgestellt. © dpa

Mondlandung: „Beresheet“ hat eine israelische Flagge dabei

„Beresheet“ hat neben einer israelischen Flagge unter anderem eine Kamera an Bord, die Fotos und Videos vom Mond zur Erde schicken soll. Ein Magnetometer soll das Magnetfeld des Mondes erkunden. Doch viel Zeit für wissenschaftliche Arbeit bleibt der israelischen Sonde nicht: Die Mission ist auf etwa zwei bis drei Tage ausgelegt. „Beresheet“ landet auf dem Mond, während dort die Sonne scheint - und lange wird die Sonde die Hitze nicht aushalten.

Die an der Mission Beteiligten hoffen, dass die Mondlandung in Israel einen „Apollo-Effekt“ auslöst, der künftige Generationen inspiriert und von der Wissenschaft begeistert.

SpaceIL, das Unternehmen hinter „Beresheet“, wurde 2011 gegründet, um am Google Lunar X-Prize teilzunehmen. Den vom Suchmaschinenriesen ausgeschriebenen Preis in Höhe von 30 Millionen Dollar sollte derjenige erhalten, dem es als Erstes gelingt, eine Raumsonde auf dem Mond zu landen, dort 500 Meter zurückzulegen und Aufnahmen zur Erde zu schicken. 2018 beendete Google den Wettbewerb ohne einen Gewinner, doch einige Unternehmen machen auch ohne den Anreiz eines Preisgelds weiter.

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