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Mondfinsternis: Wenn der Erdschatten den Vollmond verschwinden lässt

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Von: Tanja Banner

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Bei einer Mondfinsternis wandert der Vollmond durch den Erdschatten – es entsteht ein eindrucksvolles Phänomen.

Frankfurt – Der Mond ist ein faszinierendes Himmelsobjekt: Jeden Tag verändert er sich, er sieht keine zwei Tage hintereinander gleich aus. Doch es gibt ein Phänomen, das den Mond noch spannender macht, als er sowieso schon ist: eine Mondfinsternis. Auf einen festen Ort bezogen, kann man eine Mondfinsternis deutlich häufiger beobachten als eine Sonnenfinsternis.

SonneMond
Entfernung zur Erde: 150.000.000 km\tEntfernung zur Erde: 384.400 km
Durchmesser: 1.392.700 km\tDurchmesser: 3.474,8 km

Im Durchschnitt treten in einem Jahrhundert 154 der auffälligen Kernschattenfinsternisse auf – unter ihnen sind im Schnitt 70 totale Mondfinsternisse und 84 partielle Finsternisse. Dazu kommen zusätzlich noch etwa 88 unauffälligere Halbschattenfinsternisse im Jahrhundert. Das 21. Jahrhundert entspricht jedoch nicht dem Durchschnitt: erwartet werden 85 totale und 57 partielle Mondfinsternisse.

Mondfinsternis: Wie sie entsteht und welche Arten es gibt

Bei einer Mondfinsternis steht die Erde zwischen der Sonne und dem Mond. Die Sonne strahlt die Erde an, die ihren Schatten ins Weltall wirft. Steht dort, wo der Schatten hinfällt, der Vollmond, entsteht eine Mondfinsternis. Es gibt verschiedene Arten von Mondfinsternissen, die unter anderem danach unterschieden werden, wie tief der Mond in den Erdschatten eintaucht und ob der Mond komplett oder nur teilweise verdunkelt wird. Zuerst wird unterschieden, ob der Mond in den Kernschatten der Erde eintritt oder nur in deren Halbschatten. Anschließend wird – wie bei einer Sonnenfinsternis – nach partieller oder totaler Mondfinsternis untergliedert.

Die verschiedenen Phasen einer totalen Mondfinsternis – vom komplett sichtbaren Vollmond zum „Blutmond“ und zurück. (Archivbild)
Die verschiedenen Phasen einer totalen Mondfinsternis – vom komplett sichtbaren Vollmond zum „Blutmond“ und zurück. (Archivbild) © Shotshop/Imago

Faszination totale Mondfinsternis – Wie der „Blutmond“ entsteht

Taucht der Vollmond bei einer totalen Mondfinsternis voll in den Kernschatten der Erde ein, erscheint er plötzlich rötlich gefärbt. Das Phänomen, das den umgangssprachlichen Namen „Blutmond“ oder „Rostmond“ trägt, hat seinen Hintergrund in der Physik, genauer: in der Optik. Das Sonnenlicht, das den Mond erreicht, wird zuvor von der Erdatmosphäre gestreut. Langwelliges rotes Licht wird weniger gestreut als kurzwelliges blaues Licht, daher besteht das Licht, das den Mond erreicht, fast nur noch aus rötlichen Teilen – der Mond erscheint für kurze Zeit im rötlichen Licht.

Mondfinsternis ist überall da zu sehen, wo der Vollmond am Himmel steht

Weil eine Mondfinsternis nur bei Vollmond stattfinden kann, stellt sich die Frage, warum nicht bei jedem Vollmond eine Mondfinsternis am Himmel zu sehen ist. Die Antwort liegt in der Himmelsmechanik: Die Bahn des Mondes ist zur Erdbahn hin um etwa fünf Grad geneigt. Nur wenn der Vollmond in der Nähe eines der Schnittpunkte der beiden Bahnen steht, kann eine Mondfinsternis entstehen. Steht er nicht bei einem Knotenpunkt, wandert er über oder unter dem Erdschatten hindurch und eine Finsternis kommt nicht zustande. Jedes Jahr gibt es irgendwo auf der Erde zwei Mondfinsternisse. Zwei Wochen vor oder nach einer Mondfinsternis findet außerdem immer eine Sonnenfinsternis statt.

Der Verlauf einer Mondfinsternis wird in verschiedene Phasen eingeteilt:

Eine Mondfinsternis kann man überall dort beobachten, wo Nacht ist und der Vollmond am Himmel steht. Ganz im Gegensatz dazu kann man eine Sonnenfinsternis nur in der Region sehen, in der der Mondschatten über die Erde rast. (tab)

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