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Das war der Merkurtransit vom 11. November

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Von: Tanja Banner

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Merkurtransit: Am 11. November zog der Planet Merkur vor der Sonne vorbei. Die Mini-Sonnenfinsternis dauerte fast fünfeinhalb Stunden.

Update, 11.11.2019, 19.05 Uhr: Der Merkurtransit vom 11. November 2019 ist zu Ende. Auch die nächsten beiden werden jeweils im November zu beobachten sein: Am 13. November 2032 und am 7. November 2039, beide werden von Mitteleuropa aus sichtbar sein.

Update, 11.11.2019, 14.15 Uhr: Der Planet Merkur wird bis 19.03 Uhr über die Sonne ziehen - allerdings sieht man das dann schon längst nicht mehr aus Deutschland. Die Sonne geht - je nach Standort etwa zwischen 16 Uhr und 17 Uhr unter. Per Livestream kann man den Merkurtransit bis zum Ende beobachten.

Merkurtransit: Wozu Wissenschaftler Transite von Planeten nutzen

Update, 11.11.2019, 14.05 Uhr: Wissenschaftler nutzen Transite von Planeten schon seit langer Zeit, um zu studieren, wie Planeten und Sterne sich bewegen. Beispielsweise hat Edmund Halley Venustransite in den Jahren 1761 und 1769 genutzt, um die Entfernung zwischen Erde und Sonne zu bestimmen. Transite werden auch genutzt, um Planeten zu finden, die ferne Sterne zu umkreisen: Zieht ein Planet vor einem Stern vorbei, verändert sich dessen Leuchtkraft kurz - daraus können Forscher einige Schlüsse ziehen.

Update, 11.11.2019, 14.00 Uhr: Der Planet Merkur bedeckt bei seinem Transit über die Sonne 0,003 Prozent der Sonnenscheibe.

Update, 11.11.2019, 13.55 Uhr: Ein Merkurtransit findet übrigens meistens im November statt. Außer im November kann es noch im Mai geschehen. Das hängt mit den Umlaufbahnen der Erde und des Merkur zusammen.

Update, 11.11.2019, 13.38 Uhr: Der Merkurtransit hat begonnen. Um 13.35 Uhr hat der innerste Planet Merkur die Sonnenscheibe von links erreicht (1. Kontakt). Wer sich den Merkurtransit anschauen möchte, findet zahlreiche Livestreams (siehe weiter unten in diesem Artikel).

Merkurtransit am 11. November 2019: Merkur schiebt sich über die Sonne

Erstmeldung, 15.10.2019: Wer sich für astronomische Ereignisse interessiert, für den hat das Jahr 2019 noch ein besonderes Highlight parat: Heute (11. November) zieht der Planet Merkur vor der Sonne vorbei. Dieses Phänomen heißt im astronomischen Sprachgebrauch Merkurtransit oder Merkurdurchgang und findet in Abständen von dreieinhalb bis 13 Jahren statt. Zuletzt konnte man im Mai 2016 beobachten, wie der Merkur vor der Sonne vorbeizog.

Nun ist es am 11. November 2019 wieder soweit: Der Planet Merkur schiebt sich über die Sonne. Das Phänomen ist überall dort zu sehen, wo die Sonne am Himmel steht. In Deutschland kann man den Beginn und insgesamt gute drei Stunden des Merkurtransits bewundern. Am frühen Nachmittag (13.35 Uhr) wird der Merkur den Rand der Sonne „berühren“ (1. Kontakt) und sich dann im Laufe des Nachmittags als kleines schwarzes Scheibchen über die Sonnenscheibe schieben.

Fast fünfeinhalb Stunden dauert das astronomische Ereignis - doch in Deutschland kann man nur einen Teil davon sehen: Noch bevor der kleine Planet die Sonnenscheibe ganz passiert hat, geht die Sonne über Deutschland schon wieder unter - je nach Standort einige Minuten früher oder später.

Merkurtransit ist in Deutschland sichtbar - die Beobachtungszeiten

Wie kann man den Merkurtransit am 11. November beobachten?

Wenn der Merkur über die Sonne zieht, steht diese in Deutschland bereits recht tief über dem Horizont. Das heißt, zur Beobachtung des Merkurtransits sollte man sich einen Platz mit freiem Blick in Richtung Südwesten oder Westen suchen. Bebauung oder Bäume am Horizont sind dabei eher hinderlich: Die Sonne wird im Laufe des Merkurtransits untergehen.

Der Planet Merkur schiebt sich am 11. November vor der Sonne vorbei. Diese Aufnahme zeigt einen Merkurtransit aus der Perspektive des Weltraumteleskops „Hinode“.
Der Planet Merkur schiebt sich heute (11. November) vor die Sonne. Diese Aufnahme zeigt einen Merkurtransit aus der Perspektive des Weltraumteleskops „Hinode“. (Archivbild) © picture alliance/Hinode/JAXA/NASA/PPARC /dpa

Welche Ausrüstung benötigt man, um den Merkurtransit zu beobachten?

Den Merkurtransit kann man mit bloßen Augen nicht sehen. Der Merkur ist winzig, weshalb man sich das Spektakel nur mit dem Teleskop sehen kann. Die Nasa empfiehlt eine 50- bis 100-fache Vergrößerung. Allerdings gilt bei der Beobachtung eines Merkurtransits dasselbe wie beim Beobachten einer Sonnenfinsternis*: Man darf auf gar keinen Fall mit bloßem Auge in die Sonne schauen, da das die Netzhaut irreparabel beschädigen könnte. Daher sollte das Teleskop zwingend mit einem speziellen Sonnenfilter ausgerüstet sein.

Wer keine für den Merkurtransit* geeignete Ausrüstung besitzt, sollte sich bei einer Sternwarte in der Umgebung umhören. Dort werden astronomische Ereignisse wie ein Merkurtransit gern aufgegriffen, um das Thema Astronomie einem größeren Publikum näherzubringen. Häufig gibt es dort öffentliche Beobachtungen mit Erklärungen von Experten.

Livestreams zum Merkurtransit am 11. November 2019

Es gibt zahlreiche Livestreams, die den Merkurtransit heute zeigen wollen. Ein Livestream, der nicht vom Wetter abhängig ist, wird von der Nasa angeboten: Ein Livestream der Sonnen-Mission „Solar Dynamics Observatory“ (SDO) zeigt aus dem All, wie der Planet Merkur sich vor die Sonne schiebt. Slooh, eine Online-Plattform, die mehrere Online-Teleskope zur Verfügung hat, plant ebenfalls einen Livestream des Merkurtransits:

Auch das „Virtual Telescope Project“ plant einen Livestream zum Merkurdurchgang. Aus Deutschland will beispielsweise MDR Wissen den Merkurtransit im Livestream zeigen - vorausgesetzt, das Wetter hält.

Wie kommt ein Merkurtransit zustande?

Der Merkur ist der innerste Planet unseres Sonnensystems, er umkreist die Sonne ein Mal in 88 Tagen und überholt die Erde alle 116 Tage auf ihrer 365 Tage dauernden Bahn um die Sonne. Das heißt: Der Merkur zieht alle 116 Tage zwischen Sonne und Erde vorbei. Weil die Bahn des Merkur jedoch um etwa sieben Grad gegenüber der Bahn der Erde geneigt ist, zieht Merkur meist unter oder über der Sonne vorbei. Nur wenn sich Merkur sehr nah an einem der Schnittpunkte seiner Bahn mit der Erdbahn befindet, während er zwischen Sonne und Erde vorbeizieht, kommt es zu einem auf der Erde sichtbaren Merkurtransit.

Bei seinem Weg über die Sonne legt der Merkur insgesamt etwa eine Million Kilometer zurück. Er rast mit einer Geschwindigkeit von 48 Kilometern pro Sekunde über die Sonnenscheibe.

Der Merkurtransit - eine Mini-Sonnenfinsternis

Zugegeben, ein kleines schwarzes Scheibchen, das sich über die Sonnenscheibe schiebt und wieder verschwindet - da hat das Weltall spektakuläreres zu bieten. Beispielsweise eine Sonnenfinsternis. Doch tatsächlich handelt es sich aus der Sicht von Astronomen auch bei einem Merkurtransit um eine Sonnenfinsternis. Genau betrachtet ist es eine ringförmige Sonnenfinsternis* - mit einem besonders großen Ring.

Lesen Sie auch: Hat ein Weltraumteleskop den mysteriösen „Planet 9“ längst gefunden? Und wie kann es sein, dass auf dem Mars Sauerstoff entsteht und wieder verschwindet?

Denn tatsächlich ist das Prinzip beim Merkurtransit das Gleiche wie bei einer Sonnenfinsternis: Ein anderer Himmelskörper (bei einer „echten“ Sonnenfinsternis der Mond) schiebt sich für kurze Zeit vor die Sonne. Doch während man spürt und sieht, wie die Leuchtkraft der Sonne schwindet, wenn sich der Mond vor sie schiebt, merkt man beim Merkurtransit keinen Unterschied.

Merkurtransit in Deutschland beobachten - die nächsten Termine

Nach dem Merkurtransit am 11. November 2019 dauert es 13 Jahre, bis der Merkur wieder über die Sonne wandert. Bei den nächsten drei Terminen ist der Merkurtransit auch in Deutschland zu sehen:

Von Tanja Banner

*fr.de ist Teil der bundesweiten Ippen-Digital-Zentralredaktion.

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