Corona-Studie mit überraschendem Ergebnis – Masken waren eher wirkungslos

Ein Netzwerk wertet 78 Untersuchungen zur Wirkung von Mund-Nasen-Schutz und Händehygiene aus – mit interessanten Erkenntnissen.
Frankfurt – Das Tragen von Masken hat laut einer Meta-Studie auf das Infektionsgeschehen in der Bevölkerung während der Corona-Pandemie wahrscheinlich nur einen geringen oder möglicherweise überhaupt keinen Einfluss genommen. Das zumindest ergab eine Auswertung wissenschaftlicher Arbeiten durch die Cochrane-Gesellschaft – mit der Einschränkung, dass für eine abschließende Bewertung immer noch die nötige Evidenz fehle.
Die Cochrane-Gesellschaft kommt deshalb zu der Einschätzung, man sei unsicher, ob das Tragen von Masken dazu beitrage, die Ausbreitung von Atemwegsviren zu verlangsamen. Und: Auch wenn Masken keinen epidemiologischen Effekt haben sollten, bedeutet das nicht, dass sie den einzelnen Menschen nicht schützen können; darauf weist auf Twitter der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit hin. Für Händehygiene hingegen scheint es deutlichere Hinweise auf positive Effekte zu geben.
Corona-Studie: Wie aussagekräftig sind die Ergebnisse?
Cochrane ist ein unabhängiges internationales Netzwerk von Wissenschaftler:innen und Fachleuten aus dem Gesundheitswesen, das sich der evidenzbasierten Medizin verschrieben hat und dessen Arbeiten als Goldstandard gelten sowie Basis vieler medizinischer Leitlinien sind.
Die Cochrane-Gesellschaft hatte 78 Studien aus verschiedenen Ländern mit niedrigem, mittleren und hohen Einkommen ausgewertet, die 2009 – im Jahr der Schweinegrippe –, während mehrerer Grippeperioden und während der Corona-Pandemie erstellt wurden. Im Fokus stand die Wirksamkeit unterschiedlicher Regeln wie Masken und Händewaschen in unterschiedlichen Umgebungen, etwa in Kliniken, Heimen, Schulen, Büros oder in der Allgemeinheit. Mit dem Effekt von Masken in der Öffentlichkeit und in Kliniken beschäftigten sich 17 Studien. Deren Tenor lautete, dass im Vergleich zum Tragen keiner Maske das Tragen wahrscheinlich keinen Unterschied dabei mache, wie viele Menschen eine Grippe oder Covid-19 bekommen.
Das traf auf Studien, bei denen es um medizinische Masken ging, ebenso zu wie auf solche, die sich mit N95/P2-Atemschutzmasken (sie entsprechen unseren FFP2-Masken) beschäftigten. Über unerwünschte Wirkungen des Maskentragens sei zudem nicht gut berichtet worden, heißt es, „Unbehagen“ sei erwähnt worden. (pam)