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Gerechtigkeit
Kindliche Lebenswelten besser verstehen
Hamburgs erster Schwarzer Pädagoge fordert mehr Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte.
Philip Spenner (41), erster schwarzer Lehrer an Hamburgs Schulen, wünscht sich mehr Lehrkräfte mit Migrationshintergrund. „Wir brauchen Lehrer, die die Lebenswelten ihrer Schüler verstehen“, sagte Spenner der Deutschen Presse-Agentur.
Die meisten Lehrkräfte kämen nach wie vor aus der Mittelschicht, da sei die Berührung mit dem Alltag vieler Schüler sehr gering. Er selbst sieht es als großen Vorteil an, dass er sich in die Probleme der Schüler und Schülerinnen hineinversetzen kann. „Ich weiß, was es heißt, aus einem Haushalt zu kommen, wo fünf Leute auf wenigen Quadratmetern leben müssen, ohne Internet und Laptop – und Eltern, die kein Deutsch sprechen“, erzählt er. Auch, dass er Suaheli spreche, das mit dem Arabischen verwandt ist, sei oft ein großer Vorteil.
„Viele Menschen mit Migrationshintergrund werden häufig situationsbedingt dazu gebracht, sich in der Opferrolle zu sehen“, sagt Spenner, der als Waisenkind in Kenia aufwuchs und mit 20 Jahren nach Deutschland kam. „Mit einem Lehrer mit Migrationshintergrund funktioniert das aber eher selten.“
Er spricht auch Suaheli
Seit 2009 arbeitet Spenner an der Stadtteilschule „Am Heidberg“ in Hamburg-Langenhorn, einer Schule, an der rund 60 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund haben. „Ich war eine Rarität: Der erste schwarze Lehrer in Hamburg“, erzählt er. (dpa)