Zwölf neue Jupiter-Monde entdeckt – Gasriese überholt Saturn

Nach der Entdeckung von zwölf neuen Himmelskörpern hat der Planet Jupiter die meisten Monde im Sonnensystem. Doch Saturn könnte nachziehen.
Frankfurt – Jupiter ist nicht nur der größte Planet in unserem Sonnensystem – er hat neuerdings auch die meisten Monde. Wie das Fachportal Sky and Telescope berichtet, wurden gerade erst zwölf neue Jupiter-Monde vom Minor Planet Center (MPC) der Internationalen Astronomischen Union (IAU) bestätigt. Damit hat der Gasriese Jupiter jetzt 92 bekannte Monde und überholt Saturn, der zuletzt mit 83 bestätigten Monden den Rekord im Sonnensystem hielt.
Alle der neu entdeckten Monde, die den Planeten Jupiter umkreisen, sind klein und befinden sich weit von ihrem Planeten entfernt. Nur fünf der Monde sollen einen Durchmesser von mehr als acht Kilometern haben. Jeder der neuen Monde benötigt mehr als 340 Tage für eine Jupiter-Umrundung.
Zwölf neue Jupiter-Monde: Alle sind klein und weit entfernt
Neun der zwölf neuen Monde befinden sich so weit von Jupiter entfernt, dass sie mehr als 550 Tage benötigen, um ihren Planeten einmal zu umkreisen. Dazu kommt, dass diese neun Monde sogenannte retrograde Umlaufbahnen haben – sie umkreisen den Gasriesen entgegengesetzt zu dessen Drehrichtung. Das lässt Fachleute vermuten, dass Jupiter diese kleinen Monde mit seiner gewaltigen Anziehungskraft möglicherweise eingefangen hat.
Die Entdeckung neuer Monde von Jupiter oder Saturn wird durch das Minor Planet Center bekannt gegeben – doch von der Beobachtung bis zur Veröffentlichung kann es einige Zeit dauern. Ein Objekt muss unter anderem für eine volle Umlaufbahn beobachtet werden, um zu zeigen, dass es tatsächlich den Planeten umkreist. Die äußeren Jupiter-Monde benötigen etwa zwei Jahre für einen Umlauf um den Planeten – entsprechend lange dauert es, sie zu bestätigen. Die Beobachtungen, die nun zur Bestätigung der zwölf neuen Jupiter-Monde geführt haben, wurden bereits in den Jahren 2021 und 2022 durchgeführt.
Neue Jupiter-Monde bekommen wohl keine eigenen Namen
Für eine Namensgebung sind die neuen Jupiter-Monde nach einem Bericht von Sky and Telescope zu klein. Die Forschung geht davon aus, dass die Mini-Monde entstanden, als größere Monde vor Millionen Jahren mit unbekannten Objekten zusammenstießen und so in kleinere Teile zerbrachen.
Planet | Anzahl Monde |
---|---|
Merkur | 0 |
Venus | 0 |
Erde | 1 |
Mars | 2 |
Neptun | 14 |
Uranus | 27 |
Saturn | 83 |
Jupiter | 92 |
Der Planet Jupiter hat vier besonders bekannte Monde: Io, Europa, Ganymed und Kallisto sind bekannt als die „Galileischen Monde“, weil sie von Galileo Galilei entdeckt wurden. Sie sind bereits mit kleinen Ferngläsern rund um den Planeten Jupiter zu erkennen. In Zukunft dürften noch weitere Jupiter-Monde dazu kommen. Bisher ist das Auffinden neuer Monde um den Gasriesen schwierig, da der Planet selbst sehr hell leuchtet und mögliche kleine Monde mit seinem Licht überstrahlen kann. Doch die Beobachtungsinstrumente werden immer weiter verfeinert, sodass in Zukunft weitere Monde entdeckt werden könnten.
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Das gilt auch für Saturn, die Nummer zwei in der Mond-Rangfolge des Sonnensystems: Bisher sind 83 Saturn-Monde – darunter Enceladus, Mimas und Titan – bekannt. Doch die Forschung kennt auch unzählige Steinbrocken bis zu einer Größe von drei Kilometern, die um Saturn kreisen und bisher noch nicht im Detail beobachtet wurden. Darunter könnte sich der eine oder andere weitere Saturn-Mond befinden. (tab)