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"InSight" ist auf dem Mars gelandet

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Von: Tanja Banner

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"InSight" landet auf dem Mars, 12 Steuerdüsen bremsen den Lander dabei ab. (Künstlerische Darstellung)
"InSight" landet auf dem Mars, 12 Steuerdüsen bremsen den Lander dabei ab. (Künstlerische Darstellung) © NASA/JPL-Caltech

+++ Erstes Bild vom Mars ist da +++ Telemetrie bestätigt: "InSight" ist gelandet! +++ Kontakt zu "MarCO-A" und "MarCO-B" +++ Die Landung von "InSight" im Minutenprotokoll zum Nachlesen.

„InSight“ ist der Name der neuesten Nasa-Mission, ihr Ziel ist der Mars. Am 26. November soll die Raumsonde den roten Planeten erreichen und dort landen. „InSight soll die Lebenszeichen des Mars untersuchen: seinen Puls (Seismologie), seine Temperatur (Wärmefluss) und seine Reflexe (Radiowissenschaft)“, heißt es bei der Nasa. „Es wird der erste gründliche Checkup sein, seit der Planet entstanden ist.“ An der Mars-Mission der Nasa sind auch deutsche und europäische Forscher beteiligt. Ein Überblick über die Mission und aktuelle Entwicklungen.

Die Mars-Landung von „InSight“ im Ticker (26.11.2018):

21:08 Uhr: „Was für ein großartiger Tag für die Nasa“, sagt Administrator Jim Bridenstine und richtet Glückwünsche von Vize-Präsident Mike Pence aus.

21:03 Uhr: Der Lander ist „happy“, heißt es im Livestream der Nasa. „Er beschwert sich nicht“. Das ist ein gutes Zeichen. Wenn jetzt auch noch das Ausfahren der Solarpaneele geklappt hat, ist die Landung rundum gelungen.

21:01 Uhr: Auch der „Beep“ von „InSight“ ist jetzt da: „InSight“ teilt den Wissenschaftlern auf der Erde mit, dass alles in Ordnung ist. Ob allerdings die Solarpaneele ausgefahren wurden, werden die Wissenschaftler erst in einigen Stunden erfahren, wenn auch Daten vom Orbiter „Odyssey“ da sind.

21:00 Uhr: Ein erstes Bild vom Mars ist da! 

20:58 Uhr: In den nächsten Minuten müssten auch die Informationen von „MarCO“ eintreffen.

20:57 Uhr: 16 Minuten nach der Landung sollen die Solarpaneele von „InSight“ sich öffnen. Zuvor soll „InSight“ noch einen „Beep“  zur Erde schicken. Das bedeutet: „Alles ok!“

My first picture on #Mars! My lens cover isn’t off yet, but I just had to show you a first look at my new home. More status updates:https://t.co/tYcLE3tkkS #MarsLanding pic.twitter.com/G15bJjMYxa

— NASAInSight (@NASAInSight) 26. November 2018

20:54 Uhr: Die Landung hat geklappt!

20:53 Uhr: Bisher konnte die Nasa über das Deep Space Network bestätigen, dass alles planmäßig läuft.

20:52 Uhr: Das Radar wird jetzt aktiviert und misst den Abstand zum Boden.

20:51 Uhr: „InSight“ müsste jetzt den Fallschirm auslösen und kurz darauf den Hitzeschild abstoßen.

20:49 Uhr: Jetzt müsste der Hitzeschild am heißesten sein.

20:47 Uhr: Jetzt müsste „InSight“ in die Marsatmosphäre eintreten. Ob alles klappt? Die CubeSats werden es uns hoffentlich bald verraten... Jetzt heißt es: Daumen drücken! Die „sieben Minuten des Terrors“ beginnen jetzt.

20:42 Uhr: Das bedeutet: „InSight“ ist auf dem besten Weg in die Marsatmosphäre. Bisher sieht laut Nasa alles gut aus.

20:40 Uhr: Jetzt hat „InSight“ die „Cruise Stage“ abgetrennt. Das bestätigt die Nasa.

20:38 Uhr: Beide CubeSats haben die richtige Position eingenommen und sind bereit, um Daten von „InSight“ zu sammeln und zur Erde weiterzuleiten.

20:36 Uhr: Beim Flug durch die Marsatmosphäre wird der Hitzeschild bis zu 1500 Grad Celsius heiß. 

20:32 Uhr: Gute Nachrichten von der Nasa: Sowohl der Orbiter MRO (Mars Reconnaissance Orbiter) als auch die beiden CubeSats „MarCO-A“ und „MarCO-B“ haben sich im Kontrollzentrum gemeldet. Beide „MarCOs“ seien gesund. Es sieht also alles gut aus.

20:31 Uhr: „InSight“ soll innerhalb einer Landeellipse landen. Sie wurde ausgewählt, weil es dort nichts gibt, das die Landung stören kann: keine Berge, keine Täler.

20:30 Uhr: In zehn Minuten wird „InSight“ sich von der „Cruise Stage“ trennen. 

20:27 Uhr: Die Instrumente an Bord von „InSight“ sind größtenteils europäischen Ursprungs. Das Seismometer SEIS wurde von der französischen Raumfahrtorganisation CNES in Kooperation mit anderen europäischen Partnern und dem JPL entwickelt. Das zweite große Instrument HP3 wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) entwickelt und gebaut. Details zu den Instrumenten  können Sie in diesem Artikel nachlesen.

20:21 Uhr: Um 21:01 Uhr erwartet man bei der Nasa einen „Beep“ von „InSight“, der signalisieren soll, dass die Raumsonde gelandet ist und es ihr gut geht. Vorher könnten schon die Informationen der CubeSats „MarCO-A“ und „MarCO-B“ eintreffen.

20:20 Uhr: Die Landung beginnt um 20:47 Uhr mit dem Eintritt von „InSight“ in die Mars-Atmosphäre. Hier ein Überblick über den zeitlichen Ablauf:

  1. 20:40 Uhr: „InSight“ trennt sich von der so genannten „Cruise Stage“ ab, die die Mission zum Mars gebracht hat.
  2. 20:41 Uhr: „InSight“ dreht sich, um die richtige Ausrichtung für den Eintritt in die Marsatmosphäre zu haben - der Hitzeschild muss nach vorne
  3. 20:47 Uhr: „InSight“ tritt mit einer Geschwindigkeit von 19.800 km/h in die Atmosphäre des Mars ein - die so genannte „EDL“-Phase („Entry, Descent and Landing“) beginnt
  4. 20:49 Uhr: der Hitzeschild von „InSight“ muss die höchsten Temperaturen - etwa 1500 Grad Celsius - überstehen
  5. 20:51 Uhr: Der Fallschirm wird ausgelöst. Zehn Sekunden später: Abtrennung des Hitzeschilds. Weitere zehn Sekunden später: Ausfahren der drei Beine „InSights“
  6. 20:52 Uhr: Das Radar wird aktiviert, das die Entfernung zum Boden ermitteln soll
  7. 20:53 Uhr: „InSight“ erhält das erste Radarsignal. 20 Sekunden später: Trennung vom Fallschirm. 0,5 Sekunden später feuern die Bremsdüsen. 2,5 Sekunden später wird „InSight“ so gedreht, dass er richtig ausgerichtet ist für die Landung. 22 Sekunden später: „InSight“ verlangsamt sich von 27 km/h auf 8 km/h
  8. 20:54 Uhr: Sanfte Landung auf dem Mars
  9. 21:01 Uhr: „InSight“ signalisiert Richtung Erde, dass die Landung gelungen ist und der Lander funktioniert
  10. frühestens 21:04 Uhr (möglicherweise auch erst am nächsten Tag): erstes Bild von „InSight“ auf dem Boden des Mars erreicht die Erde
  11. 2:35 Uhr am Dienstag: Bestätigung durch den Nasa-Marsorbiter „Odyssey“, dass die Solarpaneele von „InSight“ richtig ausgeklappt wurden

20:15 Uhr: Zwei CubeSats beobachten die Landung von „InSight“ und sollen die Daten direkt zur Erde weiterschicken. Dort werden sie gut acht Minuten später erwartet - wenn die Mission der beiden „MarCO“-Satelliten gelingt. Bei den beiden kleinen Satelliten handelt es sich um Technologietests - bisher sind kleine Satelliten noch nie außerhalb der Erdumlaufbahn eingesetzt worden.

20:12 Uhr: Die Entfernung von „InSight“ zum Mars beträgt jetzt noch etwa 8500 Kilometer.

20:09 Uhr: Die Landung auf dem Mars nennen die Experten EDL - Entry, Descent and Landing. Jeder Schritt der Landung läuft automatisch ab und muss richtig funktionieren, so dass die Landung ein Erfolg wird. Den Beteiligten auf der Erde bleibt nichts weiteres übrig, als Daumen zu drücken.

20:06 Uhr: Eine Landung auf dem Mars ist schwierig. Bisher sind nach Angaben der Nasa nur 40 Prozent aller Mars-Missionen erfolgreich gewesen. Darunter sind die immer noch aktiven Missionen „Curiosity“, „Mars Reconnaissance Orbiter“ und „Odyssey“. 

20:05 Uhr: „InSight“ ist die erste Mission, die sich dem Innern des Mars widmet.

20:00 Uhr: Die Nasa steigt nun in ihre Berichterstattung über NasaTV ein. Den Livestream aus dem Kontrollzentrum des JPL der Nasa kann man sich auch hier anschauen:

19:45 Uhr: Staubstürme auf dem Mars sind übrigens nicht zu unterschätzen. Erst kürzlich sorgte ein globaler Staubsturm dafür, dass der Kontakt zum Mars-Rover „Opportunity“ abriss. Bisher konnte der Kontakt nicht wieder aufgenommen werden, doch noch hat die Nasa nicht aufgegeben.

19:41 Uhr: „InSight“ basiert auf dem erprobten Design des Mars-Landers „Phoenix“, der 2008 auf dem Mars gelandet ist. Da „InSight“ in der Staubsturm-Saison auf dem Mars landet, wurde „InSight“ gleich so gebaut, dass er einen Staubsturm während der Landephase überstehen kann. Unter anderem wurden der Hitzeschild und der Fallschirm entsprechend für einen Staubsturm ausgelegt. Allerdings ist derzeit kein Staubsturm in Sicht, das Wetter auf dem Mars soll klar sein.

19:21 Uhr: Seit der „Ranger 7“-Mission zum Mond im Jahr 1964 gibt es im Jet Propulsion Laboratory der Nasa eine Tradition: „Good-Luck-Peanuts“, also Erdnüsse, die Glück bringen sollen. Auch bei der heutigen Landung wurden schon solche Erdnüsse gesichtet, wie man auf dem Flickr-Account der Nasa sehen kann. Es gibt Nüsse für die Mission von „InSight“, aber auch für die Mission „MarCO“. Dieser Missionsname steht für „Mars Cube One“ - zwei Satelliten in der Größe von Aktentaschen fliegen hinter „InSight“ her zum Mars und sollen die Landung beobachten.

19:12 Uhr: Auch wenn Start und Landung die spektakulärsten Teile der „InSight“-Mission sind: Eigentlich geht es um Wissenschaft. Anders als bisherige Mars-Missionen geht es dieses Mal jedoch nicht direkt um die Frage, ob Leben auf dem Mars möglich war. Vielmehr geht es bei dieser Mission eigentlich um die Erde und andere erdähnliche Planeten. Worum es bei „InSight“ genau geht und welche Instrumente an Bord sind, können Sie in diesem Artikel nachlesen.

19:05 Uhr: Warum die „sieben Minuten des Terrors“ so heißen? Weil die Landung etwa so lange dauert (genauer: es sind sechseinhalb Minuten). Allerdings dauert es etwa acht Minuten, bis ein Signal vom Mars auf der Erde ankommt (wenn alles so klappt, wie geplant - dazu später mehr). Das heißt: Wenn man auf der Erde erfährt, dass die Landung begonnen hat, ist die Landung auf dem Mars bereits vorbei - und man hat keinerlei Möglichkeit, einzugreifen.

18:37 Uhr: Noch etwa 28.000 Kilometer muss „InSight“ bis zum Mars zurücklegen, von der Erde ist die Raumsonde etwa 146 Millionen Kilometer entfernt. Und der Countdown läuft... In etwas mehr als zwei Stunden beginnen die „sieben Minuten des Terrors“ - so nennt die Nasa die Zeit, die es vom Eintritt in die Mars-Atmosphäre bis zur Landung in etwa dauert.

Hey @NASA? Do we have to fill out any customs forms? ?#MarsLanding pic.twitter.com/ZuXwbEPtri

— William Shatner (@WilliamShatner) 26. November 2018

18:11 Uhr: Vor Beginn der „InSight“-Mission konnten Interessierte ihren Namen einreichen, der anschließend auf einem Mikrochip gespeichert wurde - und nun mit der Raumsonde zum Mars fliegt. Jeder Beteiligte hat einen „Boardingpass“ erhalten, den Schauspieler William Shatner („Captain Kirk“) nun kurz vor der Landung auf dem Mars auf Twitter herausgekramt hat. „Hey Nasa? Müssen wir ein Zollformular ausfüllen?“, fragt der auf Twitter sehr aktive und beliebte Schauspieler - und bekommt prompt eine Antwort vom Twitter-Account der „InSight“-Mission: „Willkommen an Bord, Captain. Wir sind froh, Sie bei diesem Flug dabeizuhaben.“ Auf Twitter kommt das gut an.

15:43 Uhr: Genau 22 Stunden vor Beginn der Landung auf dem Mars hat die Nasa eine letzte Bahnkorrektur durchgeführt. Um 22:47 Uhr in der Nacht von Sonntag auf Montag wurde die Flugbahn von „InSight“ so angepasst, dass die Raumsonde die angepeilte Landestelle treffen dürfte. Für die Landung wurde gezielt ein möglichst unspektakulärer Ort ausgewählt: Er ist flach und es ist nichts in der Nähe, das bei der Landung im Weg sein könnte.

„InSight“-Nachrichten vom 25. November 2018:

Etwa 24 Stunden vor der geplanten Landung auf dem Mars wird die Nasa noch eine letzte Korrektur der Flugbahn (tcm - trajectory correction maneuver) durchführen. Aktuell würde man etwa elf Kilometer von der geplanten Landestelle entfernt ankommen, teilte „InSight“-Projektmanager Tom Hoffman auf der letzten Pressekonferenz vor dem Landetag mit. Das Korrekturmanöver soll dafür sorgen, dass „InSight“ in der geplanten Region landet. Die ist sehr unspektakulär: Es gibt weder Berge noch Krater. Das ist bewusst so gewählt: Je weniger Erhebungen und Senken es gibt, desto einfacher ist die Landung für „InSight“. Bei der Nasa spricht man scherzhaft von einem riesengroßen „Parkplatz auf dem Mars“, auf dem die Raumsonde landen soll.

Auch wenn man das an einigen Stellen lesen kann: Die Mars-Landung wird am morgigen Montagabend nicht live übertragen. Das ist gar nicht möglich. Warum das nicht geht und wann man frühestens mit einer Nachricht vom Mars rechnen kann, haben wir in diesem Artikel erklärt.

„InSight“-Nachrichten vom 23. November 2018:

Noch knapp 850.000 Kilometer hat „InSight“ vor sich, dann erreicht die Raumsonde den roten Planeten. Am Montagabend ist es soweit.

„InSight“-Nachrichten vom 22. November 2018:

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hat einen detaillierten Zeitplan für die Landung von „InSight“ auf dem Mars veröffentlicht:

  1. 20:40 Uhr: „InSight“ trennt sich von der so genannten „Cruise Stage“ ab, die die Mission zum Mars gebracht hat.
  2. 20:41 Uhr: „InSight“ dreht sich, um die richtige Ausrichtung für den Eintritt in die Marsatmosphäre zu haben - der Hitzeschild muss nach vorne
  3. 20:47 Uhr: „InSight“ tritt mit einer Geschwindigkeit von 19.800 km/h in die Atmosphäre des Mars ein - die so genannte „EDL“-Phase („Entry, Descent and Landing“) beginnt
  4. 20:49 Uhr: der Hitzeschild von „InSight“ muss die höchsten Temperaturen - etwa 1500 Grad Celsius - überstehen
  5. 20:51 Uhr: Der Fallschirm wird ausgelöst. Zehn Sekunden später: Abtrennung des Hitzeschilds. Weitere zehn Sekunden später: Ausfahren der drei Beine „InSights“
  6. 20:52 Uhr: Das Radar wird aktiviert, das die Entfernung zum Boden ermitteln soll
  7. 20:53 Uhr: „InSight“ erhält das erste Radarsignal. 20 Sekunden später: Trennung vom Fallschirm. 0,5 Sekunden später feuern die Bremsdüsen. 2,5 Sekunden später wird „InSight“ so gedreht, dass er richtig ausgerichtet ist für die Landung. 22 Sekunden später: „InSight“ verlangsamt sich von 27 km/h auf 8 km/h
  8. 20:54 Uhr: Sanfte Landung auf dem Mars
  9. 21:01 Uhr: „InSight“ signalisiert Richtung Erde, dass die Landung gelungen ist und der Lander funktioniert
  10. frühestens 21:04 Uhr (möglicherweise auch erst am nächsten Tag): erstes Bild von „InSight“ auf dem Boden des Mars erreicht die Erde
  11. 2:35 Uhr am Dienstag: Bestätigung durch den Nasa-Marsorbiter „Odyssey“, dass die Solarpaneele von „InSight“ richtig ausgeklappt wurden

„InSight“-Nachrichten vom 21. November 2018:

Seit Tagen beobachtet das „InSight“-Team der Nasa das Wetter auf dem Mars. Während der Landung soll es -14 Grad Celsius haben, mit Staubstürmen rechnen die Experten derzeit nicht.

„InSight“-Nachrichten vom 20. November 2018:

Das Team, das die „InSight“-Mission betreut, hat kürzlich ein geplantes Korrekturmanöver durchgeführt, so dass die Raumsonde auch tatsächlich den Mars erreicht. 22 Stunden vor der Landung ist eine letzte Korrektur der Flugbahn geplant.

„InSight“-Nachrichten vom 11. November 2018:

15 Tage vor der Landung auf dem Mars hat das „InSight“-Team eine planmäßige Korrektur der Flugbahn durchgeführt. Noch zwei weitere Korrekturen stehen an, bevor die Raumsonde den Mars erreicht.

Der Zeitplan der „Insight“-Mission

Bereits seit Mai 2018 ist „InSight“ auf dem Weg zum Mars - am 26. November soll die Raumsonde auf dem roten Planeten landen. 60 Tage vor der Landung hat die „Annäherungsphase“ begonnen. In dieser Phase werden die letzten Bahnkorrekturen durchgeführt, die Systeme überprüft und beispielsweise Software gestartet, die für die Landeprozedur benötigt wird. Gegen 21 Uhr am 26. November 2018 soll „InSight“ auf dem Mars landen. Das geschieht autonom, da es zu lange dauert, von der Erde Signale zum Mars und zurück zu schicken. Zum Einsatz kommt bei der Landung die Technik, die 2008 beim Lander „Phoenix“ erfolgreich war.

No matter how many times we may have done it before, landing on #Mars is hard! My mission is no different. Thousands of steps need to work perfectly together. More on landing: https://t.co/E46jVgdbKw pic.twitter.com/p08h8CBEij

— NASAInSight (@NASAInSight) 1. November 2018

„InSight“ wird mit dem Hitzeschild voraus durch die dünne Mars-Atmosphäre fallen. Etwa dreieinhalb Minuten nach dem Eintritt soll sich „InSights“ Fallschirm öffnen - bei einer Geschwindigkeit von etwa 415 Metern pro Sekunde und in einer Höhe von etwa 12 Kilometern über dem Marsboden. Ungefähr drei Minuten lang wird „InSight“ am Fallschirm zu Boden schweben. In dieser Zeit soll die Sonde den Hitzeschild abstoßen und ihre drei Beine ausfahren. Mittels Radar beginnt „InSight“, den Abstand zum Boden zu messen. Etwa 45 Sekunden vor der Landung und in einer Höhe von 1,2 Kilometern trennt sich „InSight“ vom Fallschirm. Dann übernehmen zwölf Antriebsdüsen die Arbeit: Sie feuern und bremsen den Lander weiter ab. Eine Software steuert die Düsen so, dass sich „InSight“ vor der Landung richtig dreht: Die Solarpaneele sollen in ausgeklapptem Zustand nach Osten und Westen zeigen. Mit einer Geschwindigkeit von 2,4 Metern pro Sekunde soll „InSight“ letztendlich auf dem Mars landen. Angepeilt ist dafür eine Region namens „Elysium Planitia“ am Äquator des Planeten. Dort gibt es nur wenige Felsen, die die Landung erschweren, und viel Sonnenlicht.

Lesen Sie auch: Ein „Rolling Stone“ auf dem Mars

Bereits eine Minute nach der Landung soll „InSight“ die Arbeit aufnehmen. Allzu viel Zeit hat die Mission auch nicht: Ein Mars-Jahr und 40 Mars-Tage - bis zum 24. November 2020 - soll die Primärmission dauern. Zuerst wird der Lander seine Solarpaneele ausklappen, um Energie zu gewinnen. In der kommenden Zeit soll „InSight“ die Landestelle mittels Kamera erkunden und geeignete Stellen suchen, um die mitgebrachten Instrumente zu platzieren. Im Dezember soll dann zuerst das Seismometer SEIS, im Januar 2019 die Wärmeflusssonde HP3 von einem Greifarm auf dem Boden platziert werden.

Das Ziel der „InSight“-Mission

„InSight“ soll durch die Erforschung des Mars fundamentale Fragen über die Entstehung von erdähnlichen Planeten beantworten. Vier dieser Gesteinsplaneten gibt es insgesamt in unserem Sonnensystem - neben der Erde und dem Mars zählen auch die Planeten Venus und Merkur dazu. Sie haben sich vor viereinhalb Milliarden Jahren im heißen solaren Urnebel gebildet, sich jedoch völlig unterschiedlich entwickelt. Auch außerhalb unseres Sonnensystems gibt es Gesteinsplaneten, auf die die Erkenntnisse der Mission übertragbar sein sollen.

Besonders interessiert sind die Wissenschaftler am Kern des Mars: Ist er flüssig oder fest? Das ist eine der fundamentalen Fragen, die die „InSight“-Mission beantworten soll. „'InSight' ist eine Mission zum Mars, aber es ist mehr als eine Mars-Mission“, heißt es bei der Nasa. Die Mission werde „Wissenschaftlern helfen, zu verstehen, wie alle erdähnlichen Planeten entstanden sind und sich in ihrer Anfangszeit entwickelt haben.“

Seismometer für den Mars

Zwei große Experimente hat „InSight“ an Bord. Das „Seismic Exeriment for Interior Structure“ (SEIS) soll das aktuelle Level der tektonischen Aktivitäten und die Meteoriten-Einschlagsrate auf dem Mars bestimmen. SEIS soll Magnitude, Häufigkeit und geografische Verteilung der Erdbeben ermitteln. Das Instrument ist eine europäisch-amerikanische Kooperation: Hergestellt wurde es von der französischen Raumfahrtagentur CNES in Kooperation unter anderem mit der ETH Zürich, dem Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Göttingen und dem Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa.

HP3 - ein Maulwurf bohrt sich in den Mars

Auch das zweite Experiment stammt aus Europa. Die Wärmeflusssonde „Heat Flow and Physical Properties Package“ (HP3) wurde vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR entwickelt und gebaut. Die Sonde, die von den Wissenschaftlern liebevoll „Maulwurf“ genannt wird, soll innerhalb von zwei Monaten bis in eine Tiefe von fünf Metern in den Marsboden eindringen. Die Rammsonde zieht ein Kabel hinter sich her, das mit 14 Temperatursensoren bestückt ist. Hat der „Maulwurf“ die Zieltiefe erreicht, sollen die Sensoren einige Monate lang alle 15 Minuten die Temperatur messen. Aus den so gewonnenen Daten können die Forscher Rückschlüsse auf die Wärmeproduktion im Innern des Mars und auf dessen Abkühlungsrate ziehen. Außerdem erhalten sie Hinweise auf die Zusammensetzung des Planeten und seine Aktivität.       

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