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Zwei Asteroiden kommen Erde an Halloween ganz nah

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Von: Tanja Banner

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Der Halloween-Asteroid 2015 TB145 sieht mit etwas Fantasie aus wie ein Totenkopf.
Der Halloween-Asteroid 2015 TB145 sieht mit etwas Fantasie aus wie ein Totenkopf. © NAIC-Arecibo/NSF

Beinahe täglich nähern sich Asteroiden der Erde. Auch der 31. Oktober ist da keine Ausnahme. Gleich zwei Asteroiden nähern sich an Halloween der Erde.

Zu Halloween gehört ein gewisser Grusel einfach dazu. Da kommen die zwei kleinen Asteroiden, die an Halloween 2019 in verhältnismäßiger Nähe an der Erde vorbeirasen, gerade recht. Gleich zwei Halloween-Asteroiden - das dürfte dem einen oder anderen einen Schauer über den Rücken jagen, schließlich kommen da Gedanken an Katastrophen-Filme wie „Armageddon“ hoch. Doch es besteht keine Gefahr, beide Asteroiden passieren die Erde in sicherer Entfernung.

Der größere der beiden Halloween-Asteroiden trägt den komplizierten Namen 2019 UJ3. Er hat nach Angaben des „Center for near earth object studies“ der Nasa einen Duchmesser von 17 bis 39 Metern und rast mit einer Geschwindigkeit von 30.800 Kilometern pro Stunde auf die Erde zu. Doch er wird ihr nicht gefährlich, der Asteroid nähert sich der Erde nur bis auf eine Entfernung von 2,78 Millionen Kilometern. Zum Vergleich: Der Mond ist im Durchschnitt 384.400 Kilometer von der Erde entfernt - der Asteroid 2019 UJ3 bleibt also mehr als sieben Mal weiter von der Erde entfernt als der Mond.

An Halloween nähern sich zwei Asteroiden der Erde

Der zweite Asteroid, der die Erde an Halloween* passiert, heißt 2019 UF9. Er kommt der Erde deutlich näher, ist allerdings noch einmal deutlich kleiner. Er nähert sich der Erde an Halloween 2019 bis auf 786.000 Kilometer - etwa die zweifache Distanz zwischen Erde und Mond. Er hat jedoch laut Nasa nur einen Durchmesser von 6,2 Meter bis 14 Meter. Dieser Asteroid rast mit einer Geschwindigkeit von 37.000 Kilometern pro Stunde auf die Erde zu.

Beide Asteroiden zählen zur Klasse der „Apollo“-Asteroiden. Die Flugbahn dieser Asteroiden kann die Erdbahn kreuzen und - je nach Flugbahn - können „Apollo“-Asteroiden die Erde auch treffen. Zu den „Apollo“-Asteroiden zählt höchstwahrscheinlich auch der kleine Asteroid, der im Februar 2013 über dem russischen Ural explodierte und der als „Meteor von Tscheljabinsk“ bekannt wurde. Bei der Explosion wurden etwa 1500 Personen verletzt - die meisten durch Glassplitter von geborstenen Fenstern.

Halloween-Asteroid 2015 sah aus wie ein Totenkopf

Zuletzt erregte der Asteroid „2015 TB145“ an Halloween* im Jahr 2015 Aufsehen. Er sah mit etwas Fantasie aus wie ein Totenkopf und näherte sich der Erde bis auf 480.000 Kilometer - in kosmischen Dimensionen ein Streifschuss.

Tatsächlich besteht immer die Gefahr, dass ein Asteroid, der noch nicht entdeckt wurde, auf der Erde einschlägt - bestes Beispiel dafür ist der „Meteor von Tscheljabinsk“*, der aus Richtung der Sonne kam und daher von keinem Teleskop, das nach Asteroiden Ausschau hält, entdeckt wurde. Schlägt ein großer Asteroid auf der Erde ein, kann das fatale Auswirkungen haben - vom Auslöschen einer Stadt bis hin zum Ausrotten ganzer Arten*, wie vor 66 Millionen Jahren mit den Dinosauriern geschehen*.

Möglicherweise gefährliche Asteroiden werden genau beobachtet

Doch Panik ist nicht angebracht*. Große Asteroiden, die gewaltige Schäden anrichten könnten, werden von der US-Raumfahrtorganisation Nasa und dem europäischen Pendant Esa genau beobachtet. Derzeit ist keine Gefahr bekannt.

Ein Asteroid, bei dem man kurz nach seiner Entdeckung im Jahr 2004 kurzzeitig dachte, er treffe im Jahr 2029 die Erde, ist der Asteroid (2004 MN4) Apophis, benannt nach dem „Gott des Chaos“ in der altägyptischen Mythologie. Nach seiner Entdeckung berechnete man, dass der Asteroid mit einer Wahrscheinlichkeit von 2,7 Prozent im Jahr 2029 mit der Erde kollidiert. Mittlerweile hat man den Asteroiden längere Zeit beobachtet und konnte die Kollision ausschließen.

Asteroid im Visier der Forschung

Stattdessen haben Astronomen Grund zur Freude: Sie können am 13. April 2029 beobachten, wie der Asteroid Apophis, der mit einem Durchmesser von 370 Metern relativ groß ist, in einer Entfernung von nur 31.000 Kilometern an der Erde vorbeizieht - ein sehr seltenes Ereignis, aus dem Astronomen größtmöglichen Nutzen ziehen wollen.

Ein anderer Asteroid, der von Forschern sehr intensiv beobachtet wird, ist der Asteroid (6478) Gault*, der sich für einen Asteroiden sehr ungewöhnlich verhält. Erst bildete er gleich zwei Schweife aus - für einen Asteroiden sehr ungewöhnlich. Dann machte er noch etwas viel seltsameres: Er änderte seine Farbe.

Von Tanja Banner

*fr.de ist Teil der bundesweiten Ippen-Digital-Zentralredaktion.

Am 11. November 2019 passiert etwas seltenes: Der Planet Merkur zieht vor der Sonne vorbei - und mit einem Teleskop kann man den so genannten Merkurtransit beobachten.

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