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Fettleber: Bestimmte Lebensmittel können die Leber-Regeneration unterstützen

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Von: Nadja Austel

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Um die richtige Ernährung für die Leber ranken sich Mythen und veraltete Empfehlungen. Was Experten wirklich raten und was man unbedingt vermeiden sollte.

Frankfurt – Die Leber ist ein zentrales Stoffwechselorgan des menschlichen Körpers. Sie ist sowohl für die Aufnahme von Nährstoffen, als auch für den Abbau von Giften verantwortlich. Sie reguliert den Fett- und Zuckerstoffwechsel sowie den Mineral-, Vitamin- und Hormonhaushalt.

In Deutschland leiden laut Angaben des Ärzteblatts etwa fünf Millionen Menschen an einer Lebererkrankung. Zu den häufigsten Erkrankungen zählen eine Leberentzündung (Hepatitis), die Ärzte jedoch hoffen bald bekämpfen zu können, eine Leberzirrhose (Schrumpfleber), eine alkoholische oder nicht-alkoholische Fettleber sowie Leberkrebs.

Lebererkrankungen können verschiedene Ursachen haben. Ein häufiger Auslöser ist chronischer Alkoholmissbrauch – er ist etwa für die Hälfte aller Lebererkrankungen verantwortlich. Daneben kommen aber auch chronische Virusinfektionen, Stoffwechselkrankheiten oder Medikamente als Ursache infrage.

Zucker und Alkohol führen langfristig nicht nur zu Übergewichtig, sie können auch die Leber schädigen. (Symbolbild)
Zucker und Alkohol führen langfristig nicht nur zu Übergewichtig, sie können auch die Leber schädigen. (Symbolbild) © Science Photo Library/Imago

Ernährung bei Lebererkrankungen: Vollkost und Kaffee tun der Leber gut

Erkrankungen der Leber erfordern laut Expert:innen, wie zum Beispiel vom Leberzentrum Würzburg, eine individualisierte diätetische Umstellung. Die früher propagierte „Leberschonkost“ sei jedoch überholt, ebenso wie die „Quarkdiät“. Bei akuten und chronischen Leber- und Gallenerkrankungen wird stattdessen eine vollwertige Ernährung im Sinne einer leichten Vollkost mit etwa fünf kleinen Mahlzeiten am Tag empfohlen. 

Solange keine Zirrhose bestehe, solle sich die Ernährungsempfehlung vor allem nach der Grunderkrankung richten, also etwa Übergewicht oder Diabetes. Jegliche Giftstoffe – dazu gehört vor allem auch Alkohol – sollte dringend vermieden werden, so die Informationen des Leberzentrums Würzburg weiter.

Für den Konsum von Kaffee sei hingegen interessanterweise sogar ein positiver Effekt bei chronischen Lebererkrankungen festgestellt worden. Eine Studie aus den USA zeigt, dass das Risiko einer höhergradigen Fibrose, der Vorstufe einer Zirrhose, bei hohem Kaffeegenuss sogar reduziert ist.

Fettleber: Durch ausgewogene Ernährung die Leber regenerieren

Eine Fettleber kann sich durch die richtige Ernährung regenerieren oder sogar vollständig zurückbilden. Ist bereits ein Leberschaden durch die Verfettung des Organs entstanden, lässt sich dieser durch Ernährung allerdings nicht mehr rückgängig machen. Auch schlechter Schlaf kann eine Fettleber begünstigen.

Laut der Deutschen Leberhilfe sollte die Ernährung aus 55 Prozent Kohlenhydraten, circa 30 Prozent Fetten und 15 Prozent Eiweißen bestehen. Die tägliche und ausgewogene Nahrungsaufnahme sei für die Körperfunktionen notwendig. Einseitige Diäten würden deshalb zu eingeschränkten Funktionen des Körpers führen und seien ausdrücklich zu vermeiden. Dazu zählten auch sehr fettarme, kohlenhydratarme oder eiweißarme Diäten. 

Eiweiße15 Prozent
Fette30 Prozent
Kohlenhydrate55 Prozent

Richtige Ernährung für eine gesunde Leber: Die leichte Vollkost

Allerdings bedeutet diese Prozentangabe nicht, dass die Ernährung hauptsächlich auf Nudeln und Brot basieren sollte. Die Grundlage einer leichten Vollkost bilden viel mehr eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme und Gemüse und Ost. Vor allem Gemüse enthält Kohlenhydrate in Form von Ballaststoffen. Diese werden vom Körper nicht in Form von Energie aufgenommen, sondern fördern die Verdauung und werden anschließend wieder ausgeschieden.

Fette, ÖleHohe Konzentration an Fettgehalt
Fleisch, Fisch, Ei, WurstLiefern viele Fette und Proteine
Milch und MilchprodukteLiefern einen Teil der Fette und Proteine
GetreideprodukteBeilagen (Nudeln, Brot, Reis) machen bereits einen kleineren Teil aus
Gemüse und ObstDie Basis der Ernährung
Flüssigkeit (vorzugsweise Wasser)Noch vor der Basis: Das Fundament

Ernährung: Welche Lebensmittel bei Lebererkrankungen geeignet sind

Die Basis der leichten Vollkost, wie sie von der Deutschen Leberhilfe empfohlen wird, bilden daher Getränke (vorzugsweise Wasser), gefolgt von Gemüse und Obst. Erst danach kommen Getreide und Beilagen, Milch und Milchprodukte. Einen kleineren – aber auch nicht zu kleinen – Teil der Ernährung sollten Fleisch, Fisch, Wurst und Ei (beziehungsweise pflanzliche Eiweiße) ausmachen. An letzter Stelle stehen Fette und Öle.

Die tägliche Eiweißzufuhr sollte laut Deutscher Leberhilfe bei etwa 0,8 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht liegen. Die Reduktion von Eiweiß in der Nahrung sei generell nicht sinnvoll und nur in Sonderfällen notwendig. Hochwertige pflanzliche Eiweiße sind günstiger als tierische, am besten sei jedoch die Kombination von pflanzlichen und tierischen Proteinen. Auch kann eine entzündungshemmende Ernährung unterstützend bei Arthrose, Rheuma & Co wirken.(na)

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