Washington - Donald Trump hat im Konflikt mit der Volksrepublik China ein neues Kapitel aufgeschlagen. Diesmal nahm der US-Präsident die Videoplattform TikTkok ins Visier. „Was TikTok betrifft, so verbannen wir sie aus den Vereinigten Staaten“, kündigte Trump in einem Mediengespräch an Bord der Air Force One an.
Schon länger bekannt sind die Bedenken, die mehrere US-Behörden gegenüber der vor allem bei Jugendlichen beliebten Videoplattform haben. TikTok gehört der in China beheimateten Firma ByteDance. Laut Donald Trump und Teilen der US-Regierung soll die Firma Nutzerdaten sammeln und an die chinesische Regierung weiterreichen. Auch Trumps Außenminister Mike Pompeo hatte bereits ein Verbot von TikTok in den USA in Erwägung gezogen.
Zuletzt hatte Committee on Foreign Investment (CFIUS), ein ressortübergreifender Ausschuss der US-Regierung zur Kontrolle von Auslandsinvestitionen in den Vereinigten Staaten, die App TikTok überprüft. Das bestätigte Donald Trumps Finanzminister, Steve Mnuchin. Anschließend werde CIFUS gegenüber „dem Präsidenten [Donald Trump] eine Empfehlung aussprechen", sagte Mnuchin am Mittwoch auf dem Rasen des Weißen Hauses.
TikTok ist vor allem bei Teenagern sehr beliebt und zählt weltweit fast eine Milliarde Nutzerinnen und Nutzer. Die Plattform entstand 2017 durch die Zusammenlegung mit der Mitsing-App Musical.ly, die mit einer Lippensynchronisierungsfunktion für selbstgedrehte Videos erfolgreich wurde.
TikTok war auch der Ursprung einer Kampagne gegen Donald Trump und seinen Wahlkampf zur Präsidentschaftswahl 2020 in den USA. So sollen zehntausende von TikTok Nutzerinnen und Nutzer Trumps Wahlkampfveranstaltung in Tulsa, Oklahoma, sabotiert haben. Das taten sie, indem sie sich vorab unter mehreren Email-Adressen Tickets für die Veranstaltung reservierten. Die Trump-Kampagne verkündete daraufhin stolz, man habe Millionen von Ticket-Reservierungen erhalten. Die eigentliche Veranstaltung aber blieb schlecht besucht.
Rettung für TikTok könnte dagegen aus den USA selbst kommen. US-Software-Riese Microsoft denkt angeblich über einen Kauf der Video-App nach. Das berichtet die „New York Times“. Sollte Microsoft TikTok kaufen, wäre ein Verbot der App durch Donald Trump in den USA kaum noch möglich. (Von Daniel Dillmann, mit afp)
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