Coronavirus: „Delta“ schwächt Wirkung von mRNA

Studien aus Israel zeigen, dass das mutierte Coronavirus der Delta-Variante aggressiver ist.
Jerusalem - Daten aus Israel zeigen eine deutlich verringerte Schutzwirkung des Impfstoffs von Biontech/Pfizer vor einer Ansteckung mit der Delta-Variante von Sars-CoV-2. Eine schwere Erkrankung soll das mRNA-Vakzin aber nach wie vor sicher verhindern.
Laut dem israelischen Gesundheitsministerium beträgt der Schutz vor einer Infektion nur noch 64 Prozent – bei der zuvor dominierenden Alpha-Variante waren es mehr als 90 Prozent. Eine Untersuchung des Zentralen Virologischen Labors und des Sheba Medical Center kommt zu dem Ergebnis, dass das Neutralisationsniveau im Vergleich zum Wildvirus um das Doppelte reduziert ist.
Coronavirus: Impfschutz gegenüber Delta bei 60 bis 80 Prozent
Ein Forschungsteam der Hebrew University Jerusalem beziffert die Schutzwirkung des Vakzins gegenüber Delta auf 60 bis 80 Prozent. Die „Jerusalem Post“ zitiert aus dem Bericht: „Eine echte Infektionswelle breitet sich in Israel aus. Um die Welle zu durchbrechen, müssen erhebliche Schritte unternommen werden.“ Angesichts einer Reproduktionszahl von 1,5 befürchten die Forschenden, „dass innerhalb von etwa zwei Wochen etwa 1000 tägliche Fälle erreicht werden“.
Nachdem die Neuinfektionen bei fast null gelegen hatten, stiegen die Zahlen Ende Juni auf mehr als 300 Neuinfektionen mit dem Coronavirus täglich. Rund die Hälfte der infizierten Erwachsenen soll bereits geimpft sein. Laut dem Forschungsteam ist es noch zu früh, um einzuschätzen, wie viele Infizierte schwer erkranken werden. (Pamela Dörhöfer)