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Corona-Studie: Wie Infektionen mit anderen Viren schützen können

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Von: Pamela Dörhöfer

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Grafische Darstellung Corona-Virus
Eine neue Studie aus der Schweiz zeigt, dass frühere Infektionen mit harmloseren Coronaviren vor Sars-CoV-2 schützen. (Symbolbild) © mis/imago

Eine Studie belegt, dass frühere Infektionen mit einem der harmloseren Coronaviren auch einen gewissen Schutz vor Covid-19 bieten.

Zürich – Die Vermutung gab es bereits zu Beginn der Pandemie: Nun bestätigt eine Studie der Universität Zürich (UZH), dass frühere Infektionen mit einem der harmloseren Coronaviren auch einen gewissen Schutz vor Covid-19 bieten – zumindest dann, wenn das Immunsystem stark auf diese Erreger reagiert hat. Schon lange, bevor Sars-CoV-2 auf der Bildfläche erschien, kursierten diese Coronaviren, sie lösen typische grippale Infekte aus.

In ihrer im Fachmagazin „Nature Communications“ erschienenen Arbeit analysierten die Forschenden die Antikörperspiegel gegen diese vier anderen menschlichen Coronaviren in 825 Serumproben, alle wurden vor dem Auftreten von Sars-CoV-2 entnommen. Außerdem untersuchte das Team um Alexandra Trkola, Leiterin des Instituts für Medizinische Virologie an der UZH, 389 Proben von Menschen, die mit Sars-CoV-2 infiziert waren.

Studie aus der Schweiz: Harmlose Coronaviren schützen vor Sars-CoV-2

Die Forschenden stellten fest, dass Menschen, die sich mit Sars-CoV-2 infiziert hatten, im Vergleich zu nicht Infizierten niedrigere Antikörperspiegel gegen Coronaviren aufwiesen, die Erkältungen verursachen. Zudem fanden sie heraus, dass Menschen mit hohen Antikörperspiegeln gegen diese harmloseren Verwandten seltener wegen schwerer Verläufe von Covid-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden.

„Unsere Studie zeigt, dass eine starke Antikörperreaktion auf menschliche Coronaviren den Antikörperspiegel gegen Sars-CoV-2 erhöht“, wird Alexandra Trkola in einer Mitteilung der Universität Zürich zitiert. „Wer also Immunität gegen harmlose Coronaviren erlangt hat, ist auch besser vor schweren Sars-CoV-2-Infektionen geschützt.“ Der Fachbegriff dafür heißt Kreuzreaktivität. Sie ist nicht nur bei Antikörpern zu beobachten, sondern auch bei T-Zellen, die sich gegen infizierte Zellen richten.

Studie zu Kreuzreaktivität: Kein Vergleich zu Corona-Impfung

Freilich: Mit einem Schutz durch eine Impfung oder eine durchgemachte Infektion mit Sars-CoV-2 ist der Schutz durch frühere Infektionen mit Corona-Erkältungsviren nicht zu vergleichen. „Aber obwohl der Schutz nicht absolut ist, verkürzen kreuzreaktive Immunantworten die Infektion und reduzieren ihre Schwere“, erklärt die Schweizer Virologin. Noch nicht bekannt ist, ob diese Kreuzreaktivität auch in die entgegengesetzte Richtung funktioniert und die Immunität gegen Sars-CoV-2 Schutz vor anderen Coronaviren bietet. (Pamela Dörhöfer)

Erst vor Kurzem untersuchte eine Corona-Studie, warum sich manche Menschen sich nie infizieren – trotz hohen Risikos.

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