Todesfälle nach Corona-Impfungen: Norwegen mahnt zu Vorsicht
Todesfälle nach Corona-Impfungen: Norwegen mahnt zur Vorsicht bei gebrechlichen alten Menschen. Möglicherweise verkraften sie die üblichen Nebenwirkungen nicht.
- In Norwegen sind mehr als zwei Dutzend Menschen nach der Corona-Impfung gestorben.
- Sie waren alle älter als 75 und hatten neben der Infektion mit Corona schwere Grunderkrankungen.
- Das Paul-Ehrlich-Institut hält einen Zusammenhang zwischen der Corona-Impfung und Sterbefällen für unwahrscheinlich.
Frankfurt – Weltweit sind inzwischen mehrere Millionen Menschen gegen Covid-19 geimpft worden, einige haben sogar bereits die zweite Dosis bekommen. Welche Erfahrungen gibt es aus der Praxis mit Nebenwirkungen der neuartigen mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, die auch in der Europäischen Union zugelassen sind?
Die meisten Berichte decken sich mit denen der klinischen Studien und den Angaben aus den Beipackzetteln der Hersteller, wonach es häufig zu Schmerzen und Schwellungen rund um die Einstichstelle, Kopf- und Gliederschmerzen, Mattigkeit, Fieber und Schüttelfrost sowie Übelkeit kommt; nach der zweiten Dosis oft heftiger als nach der ersten.
Biontech und Pfizer wollen Todesfälle in Norwegen nach Corona-Impfung untersuchen
Es gab auch einige Todesfälle, von denen noch nicht klar ist, ob sie in einem Zusammenhang mit der Impfung stehen. So sind nach Angaben der Nachrichtenagentur „Bloomberg“ in Norwegen 33 Menschen wenige Tage nach ihrer ersten Covid-Impfung gestorben (Stand 18.01.2021); alle waren älter als 75, hatten schwere Grunderkrankungen und lebten in Pflegeheimen. Die norwegische Arzneibehörde ging auf Nummer sicher und rät jetzt zur Vorsicht bei sehr alten kranken Menschen. Für den leitenden Mediziner Sigurd Hortemo liegt der Verdacht nahe, dass einige sehr gebrechliche Menschen die üblichen Impfreaktionen wie Fieber und Übelkeit nicht verkraftet haben und gestorben sind, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Die Hersteller des Impfstoffs, die Firmen Biontech und Pfizer, erklärten in einer Stellungnahme, die Todesfälle mit der norwegischen Behörde untersuchen zu wollen. An den weiterhin laufenden Studien sowohl für die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna als auch für das in Großbritannien zugelassene Vektorvakzin von Astrazeneca nahmen und nehmen nur sehr wenige alte Menschen über 80 teil.
Impfstoff | Firma | Dosen | Zulassung durch EU |
BNT162b2 | BioNTech/Pfizer | 2 | 21.12.2020 |
mRNA-1273\t | Moderna | 2 | 06.01.2021 |
AZD1222 | Astra-Zeneca/Oxford University | 2 | Antrag gestellt: 12.01. 2021 |
Paul-Ehrlich-Institut hält Zusammenhang mit Corona-Impfung für unwahrscheinlich
Auch in Deutschland sind bereits Menschen nach einer Covid-19-Impfung gestorben. Das Paul-Ehrlich-Institut hält einen Zusammenhang aber für unwahrscheinlich und geht eher davon aus, dass diese Patientinnen und Patienten an ihren Grunderkrankungen gestorben sind. Wie die „Deutsche Presse-Agentur“ vermeldet, sehen im Fall des Todes einer 90-jährigen Frau aus einem Seniorenheim im niedersächsischen Weyhe Rechtsmediziner die Impfung nicht als Ursache an.
In Deutschland sammelt das Paul-Ehrlich-Institut Berichte über Nebenwirkungen. Bis zum 10. Januar waren dort laut eigenen Angaben 325 Verdachtsfälle mit 913 unerwünschten Impfreaktionen eingegangen, bei 51 soll es sich um schwerwiegende handeln. Zu schweren Impfreaktionen können in sehr seltenen Fällen bei Menschen mit entsprechender Disposition auch anaphylaktische Schocks zählen. Dabei handelt es sich um eine massive allergische Reaktion, die zu Atemnot führen kann und sofort behandelt werden muss. In Großbritannien wurde unmittelbar nach dem Start des Impfens von zwei Fällen berichtet.
Medshadow, ein Non-Profit-Medizin-Informationsportal aus den USA, berichtet von mittlerweile 29 Menschen, die in den USA einen anaphylaktischen Schock nach der Impfung erlitten hätten. Die US-Gesundheitsbehörde will jetzt untersuchen, welche Inhaltsstoffe der mRNA-Vakzine dafür verantwortlich sind. Im Verdacht stehen Bestandteile der Lipidhülle.
Arzt in den USA stirbt 16 Tage nach der Corona-Impfung an Hirnblutung
In den USA sorgt zudem der Tod eines 56 Jahre alten Arztes ohne Vorerkrankungen für Schlagzeilen. Laut Bericht der New York Times starb der Mediziner aus Miami 16 Tage nach der Impfung an einer Hirnblutung durch eine Immunthrombozytopenie. Dabei reduziert das Immunsystem die Anzahl der Blutplättchen. In einer Stellungnahme schrieb Pfizer, den Fall zu untersuchen, man glaube jedoch nicht, dass es eine „direkte Verbindung zum Vakzin“ gebe.

Noch nicht geklärt ist auch, ob Fälle von Faszialisparese (eine meist vorübergehende Lähmung von Gesichtsmuskeln) durch die Impfung verursacht wurden. Vereinzelt trat sie in den klinischen Studien von Biontech/Pfizer und Moderna auf, wurde aber jetzt auch in Israel beobachtet. 13 Berichte über Fazialisparese bei Geimpften sollen dort laut einem Artikel der „Times of Israel“ vorliegen. Stand 15. Januar haben in Israel fast 170.000 Menschen die zweite Spritze bekommen, die Erfahrungen der ersten 600 wurden bereits ausgewertet. Demnach berichteten 70 Prozent von Beschwerden, wie sie auch als häufige Nebenwirkungen in den Beipackzetteln beschrieben sind. (Pamela Dörhöfer)
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