Auch zu Infektionen bei Kindern lässt sich noch nichts Gesichertes sagen. Erste Berichte über schwere Verläufe bei kleinen Kindern sind deutschen Fachleuten zufolge noch als vorläufig zu betrachten. Auch bei früheren Corona-Varianten habe es anfangs ähnliche Berichte gegeben, die sich dann nicht bewahrheiteten. Der Virologe Christian Drosten sagt, er erwarte nicht, dass Omikron für Menschen, deren Immunsystem weder durch Impfung noch durch Infektion auf Sars-CoV-2 vorbereitet ist, harmlos sei.
Die vierte Welle an Corona-Infektionen hat Südafrika im Griff. Die Regierung hat nun Booster-Impfungen erlaubt. Epizentrum des Infektionsgeschehens ist die Provinz Gauteng: der Großraum um die Millionenmetropole Johannesburg sowie die Hauptstadt Pretoria. Mit den Sommerferien, die viele Bewohner der ökonomisch und politisch wichtigsten Region aktuell an den Stränden des Landes verbringen, steigen die Fallzahlen auch dort deutlich. Betroffen sind insbesondere die Provinz KwaZulu-Natal um die Hafenstadt Durban sowie das Westkap um Kapstadt.
Wissenschaftler:innen sowie die WHO geben das Ziel an, die Welle flach zu halten. Auf die Kombination von Corona-Maßnahmen komme es an: „Macht alles. Macht es konsequent. Macht es gut“, sagt WHO-Chef Ghebreyesus in etwa. Das Impfen allein werde kein Land aus dieser Krise bringen. Es brauche zusätzlich etwa Maßnahmen wie Masken, Abstand, Lüften, Handhygiene. Mehrere Fachleute halten an Omikron angepasste Impfstoffe für nötig. Deutsche Expert:innen wie Sandra Ciesek riefen am Mittwoch (15.12.2021) zu schnellem, vorsorglichem Handeln auf. Man müsse auf alle möglichen Szenarien vorbereitet sein. Auch auf den Worst Case, zum Beispiel eine steigende Auslastung der Krankenhäuser. (lrg/dpa)