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Nach Corona-Impfung: Risiko einer Herzmuskelentzündung ist gering – Neue Studie

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Von: Tanja Banner

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Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach einer Corona-Impfung kommt selten vor. Das höchste Risiko haben junge Männer nach der zweiten Impfung, zeigt eine neue Studie. (Symbolfoto)
Eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) nach einer Corona-Impfung kommt selten vor. Das höchste Risiko haben junge Männer nach der zweiten Impfung, zeigt eine neue Studie. (Symbolfoto) © IMAGO/Dinendra Haria

Das Risiko, nach der Corona-Impfung eine Herzmuskelentzündung zu bekommen, ist gering, zeigt eine neue Studie. Das höchste Risiko haben demnach junge Männer.

Stockholm – Bringen die mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 ein Risiko für Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) mit sich? Dieser Frage ist eine große Studie aus vier nordeuropäischen Ländern nachgegangen. Das Ergebnis der Forschenden: Es gibt zwar Fälle von Herzmuskelentzündungen nach der Impfung gegen Corona, das Risiko ist jedoch gering.

Für die Studie haben sich die Forschenden um Rickard Ljung vom Karolinska Institut in Stockholm Daten von 23,1 Millionen Menschen ab 12 Jahren angeschaut, die in Dänemark, Finnland, Norwegen oder Schweden leben. Zwischen Studienbeginn im Dezember 2020 und dem Ende der Studie im Oktober 2021 waren 81 Prozent von ihnen geimpft worden. In diesem Zeitraum wurden 1077 Herzmuskelentzündungen und 1149 Herzbeutelentzündungen bei den Studienteilnehmenden festgestellt, berichtet das Forschungsteam in der Studie, die im Fachjournal Jama Cardiology veröffentlicht wurde.

Herzmuskelentzündung nach Corona-Impfung: Junge Männer mit größtem Risiko

Das höchste Risiko, nach der Corona-Impfung an einer Herzmuskelentzündung zu erkranken, hätten im Vergleich aller Gruppen Jugendliche und Männer zwischen 16 und 24 Jahren nach der zweiten Impfung, schreiben die Forschenden. Allerdings schreiben sie in ihrer Studie auch, dass „Myokarditis nach der mRNA-Impfung in dieser Studienkohorte und sogar unter jungen Männern selten war“.

Die Studie kommt auch zu dem Ergebnis, dass das Risiko einer Herzmuskelentzündung nicht nur vom Alter, sondern auch vom verwendeten Impfstoff abhängt: Hatten junge Männer zwei Dosen des gleichen Vakzins erhalten, gab es beim Impfstoff von Moderna neun bis 28 zusätzliche Myokarditis-Fälle pro 100.000 Geimpften innerhalb von 28 Tagen nach der zweiten Impfdosis. Bei dem Impfstoff von Biontech/Pfizer haben die Forschenden dagegen vier bis sieben zusätzliche Fälle ermittelt, die ohne Impfung nicht zu erwarten waren. Aus diesem Grund empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) in Deutschland den Corona-Impfstoff von Moderna erst ab einem Alter von 30 Jahren, während der Biontech-Impfstoff ab 12 Jahren freigegeben ist und auch in einer Version für Kinder ab fünf Jahren existiert.

Myokarditis nach der Corona-Impfung: Verlauf ist meist mild

Eine Herzmuskelentzündung als Impfkomplikation nach einer Corona-Impfung mit einem mRNA-Vakzin tritt sehr selten auf und wenn, dann in der Regel wenige Tage nach der Impfung. Der klinische Verlauf einer Myokarditis nach einer Corona-Impfung sei in der Regel mild, heißt es bei der US-Kardiologenvereinigung ACC. In der Studie gab es keine Todesfälle durch eine Herzmuskelentzündung bei Menschen unter 40 Jahren.

Zu den typischen Symptomen einer Herzmuskelentzündung zählen laut Deutscher Herzstiftung:

Nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts kann sich die Erkrankung bis hin zum Herzversagen äußern, es gibt jedoch auch asymptomatische Verläufe, die nicht immer erkannt werden, schreibt die Deutsche Herzstiftung. Viren sind die häufigsten Auslöser von Herzmuskelentzündungen. (tab mit Material von dpa)

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