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Delta-Variante kann bis August 90 Prozent der Corona-Neuinfektionen ausmachen

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Von: David Suárez Caspar

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Die Inzidenzen sinken und die Corona-Maßnahmen werden weiter gelockert. Doch Forschende warnen vor einer weiten Verbreitung der hochansteckenden Delta-Variante im Herbst.

Solna - Die Delta-Variante ist in Deutschland weiter auf dem Vormarsch. Laut Robert Koch-Institut verdoppelte sich der Anteil der besorgniserregenden Corona-Variante Delta* im Zeitraum vom 7. bis zum 13. Juni auf etwa 15,1 Prozent. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) warnte vor einem starken Anstieg der Delta-Variante in Europa.

Nach dem ECDC soll die Corona-Variante Delta bis Ende August für 90 Prozent der Corona*-Neuinfektionen in der EU verantwortlich sein. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Delta-Variante während des Sommers erheblich zirkulieren wird, besonders unter jüngeren Menschen, die nicht geimpft werden“, erklärte Andrea Ammon, Leiterin ECDC. Die Warnung der Gesundheitsbehörde vom Mittwoch (23.06.2021) spiegelt eine ähnliche Aussage der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von letzter Woche wider, die besagte, dass die Delta-Variante weltweit dominant wird*.

Die erstmals in Indien nachgewiesene Delta-Variante soll 40 bis 60 Prozent ansteckender sein als die Alpha-Variante, schätzt die EU-Behörde ECDC. Um die Verbreitung der hochansteckenden Corona-Variante B.1.617.2 zu unterbinden, sei es „sehr wichtig, die Impfkampagne mit hohem Tempo voranzutreiben“, erklärte das ECDC. 

Corona: Besonders jüngere Menschen werden von Delta-Variante betroffen sein

Trotz weiter rückläufiger Sieben-Tage-Inzidenz ist die Variante Delta wegen ihrer erhöhten Übertragbarkeit ein Grund zur Besorgnis. Besonders unter jüngeren Menschen soll die Variante im Sommer weiter zirkulieren. „Dies könnte ein Risiko für die anfälligeren Personen verursachen, infiziert zu werden und schwere Krankheit und Tod zu erleben, wenn sie nicht vollständig geimpft sind.“ Aus diesem Grund mahnte die EU-Behörde auch zur Vorsicht bei der Lockerung von Corona-Beschränkungen.

Auch in Deutschland breitet sich die Corona-Variante Delta weiter aus.
Auch in Deutschland breitet sich die Corona-Variante Delta weiter aus. © Christian Ohde/Imago-images

Bislang sind laut der Behörde rund 30 Prozent der über 80-Jährigen und etwa 40 Prozent der über 60-Jährigen in der EU noch nicht vollständig geimpft. „In diesem Stadium ist es entscheidend, dass die zweite Impfdosis innerhalb des zulässigen Mindestzeitraums nach der ersten Dosis verabreicht wird“, betonte Ammon. 

Corona-Varianten
Alphain Großbritannien aufgetauchte Variante B.1.1.7
Betain Südafrika aufgetauchte Variante B.1.351
Gammain Brasilien aufgetauchte Variante P.1
Deltain Indien aufgetauchte Variante B.1.617.2

Biontech und Astrazeneca sollen effektiv gegen die Corona-Variante Delta sein

Eine Analyse der Public Health England (PHE) vom 14.06.2021 zeigt, dass eine doppelte Impfung mit den Corona-Impfstoffen* von Biontech/Pfizer* oder Astrazeneca* zu mehr als 90 Prozent vor Krankenhausaufenthalten durch die Delta-Variante schützen. Eine Studie der Oxford Universität, die am 17.06.2021 in Fachmagazin Cell veröffentlicht wurde, bestätigte die Effektivität einer zweifachen Impfung mit Vakzinen von Biontech und Astrazeneca.

Zudem schätzte die Oxford-Studie die Wahrscheinlichkeit einer Neuinfektion bei Menschen ein, die bereits einmal an COVID-19 erkrankt waren. Die Antikörper von bereits Genesenen der Beta- und Gamma-Variante scheinen die Delta-Variante weniger effektiv zu neutralisieren. Im Gegensatz dazu verlieh die frühere Infektion mit der Alpha-Variante einen besseren Schutz vor einer Neuinfektion mit Delta. Aus diesem Grund könnte sich Alpha eventuell als Vorlage für die Entwicklung von Impfstoffen der nächsten Generation anbieten, so die Verantwortlichen der Studie. (dsc)

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