1. Startseite
  2. Wissen

Wie lebt es sich auf dem Mars? In diesem Haus sollen es vier Nasa-Probanden testen

Erstellt:

Von: Tanja Banner

Kommentare

Ein Nasa-Projekt soll die Isolation bei einer Mars-Mission simulieren. Die Teilnehmer:innen am Projekt „Chapea“ leben in einem speziell entwickelten Haus, „Mars Dune Alpha“.

Houston – Eine Reise von Menschen zum Mars ist noch lange nicht in Sicht – erst einmal will die US-Raumfahrtorganisation Nasa mit dem „Artemis“-Programm Menschen erneut zum Mond bringen. Doch früher oder später – der aktuelle Nasa-Chef Bill Nelson rechnet mit dem Jahr 2040 – sollen Menschen auf dem Mars landen. Auf dem Weg dahin gibt es einige Hürden zu überwinden, sowohl technische als auch menschliche. Das Nasa-Projekt „Chapea“ (Crew Health and Performance Exploration Analog) beschäftigt sich mit einem großen Problem künftiger Mars-Reisen: der langen Isolation.

Der lange Flug zum roten Planeten und dazu der Forschungsaufenthalt sorgen dafür, dass die Astronautinnen und Astronauten, die künftig zum Mars fliegen, lange Zeit mit ihren Mitreisenden in Isolation leben müssen. Was macht das mit Menschen? Wie kann man den Aufenthalt einfacher machen und welche Ressourcen werden künftig benötigt, um Menschen in einem solchen isolierten Umfeld arbeiten zu lassen? Mit solchen Fragen beschäftigt sich das Projekt „Chapea“ der Nasa. Im Juni soll die erste Mission beginnen und ein Jahr dauern.

Nasa stellt „Mars-Haus“ vor – Menschen sollen dort ein Jahr Leben auf dem Mars simulieren

Für diese Mission und zwei weitere hat die Nasa in einem Hangar im Forschungszentrum für astronautische Raumfahrt in Houston eine Art „Mars-Habitat“ errichtet. Das im 3D-Druck-Verfahren erbaute Haus soll die Teilnehmenden ein Jahr lang beherbergen und die Isolation während einer Mars-Mission simulieren. „Mars Dune Alpha“ hat 160 Quadratmeter und bietet unter anderem eine vertikale Farm für den Anbau von Salat, zwei Badezimmer, einen Raum für die medizinische Versorgung, einen Bereich zum Entspannen und mehrere Arbeitsbereiche.

Der Außenbereich von „Mars Dune Alpha“. Hier können die Teilnehmenden des „Chapea“-Projekts typischen Mars-Aktivitäten nachgehen.
Der Außenbereich von „Mars Dune Alpha“. Hier können die Teilnehmenden des „Chapea“-Projekts typischen Mars-Aktivitäten nachgehen. © Nasa

Eine Schleuse führt aus dem Haus in eine nachgebildete Mars-Landschaft aus rotem Sand. Dort finden die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner einige Dinge, die wohl auch bei einer echten Mars-Mission zum Einsatz kommen dürften: eine Wetterstation, eine Maschine zur Herstellung von Ziegelsteinen und ein kleines Gewächshaus. Um längere Ausflüge auf dem Mars zu simulieren, gibt es außerdem ein Laufband – die geringere Schwerkraft auf dem Mars wird durch Gurte simuliert.

„Mars Dune Alpha“ soll Isolation bei langen Raumfahrtmissionen erforschen

Die vier Personen, die für ein Jahr in das „Mars-Haus“ einziehen, sollen unter anderem geologische Untersuchungen machen, Proben sammeln, Daten erheben und weitere Infrastruktur auf dem „Mars“ aufbauen. „Wir haben uns verschiedene Arten von Weltraumspaziergängen überlegt, die unserer Meinung nach realistisch sind für das, was Astronauten auf der Marsoberfläche tun würden“, erklärt Raina MacLeod, die am „Chapea“-Projekt beteiligt ist. „Wir würden sie geologische Arbeiten durchführen lassen, und dann würden sie wahrscheinlich einige Bauaufgaben erledigen, und dann auch Erkundungen. Das sind die drei Kategorien, die wir für ‚Chapea‘ in Betracht ziehen – Geologie, Bauarbeiten und Erkundung.“

Weltraum-Newsletter

Abonnieren Sie den kostenlosen Weltraum-Newsletter und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Ausgewählt wurden die Teilnehmer:innen für das Projekt nach Nasa-Angaben noch nicht. Sie müssen sich jedoch darauf gefasst machen, dass sie regelmäßig darauf getestet werden, wie sie in Stresssituationen reagieren – beispielsweise, wenn es Probleme mit dem Wasser gibt oder wichtige Geräte ausfallen.

Bisher wird der rote Planet nur von Rovern und Orbitern erforscht. Die liefern jedoch regelmäßig erstaunliche neue Informationen – und bereiten mit ihren Missionen die ersten menschlichen Besuche des Mars vor. (tab/afp)

Auch interessant

Kommentare