Erde hatte zwei Monde - autogroßer Mini-Mond hat Erdorbit verlassen
Ein zweiter Mond hat einige Zeit lang die Erde umkreist. Bereits kurz nach seiner Entdeckung hat er den Erdorbit wieder verlassen.
- Die Erde wird derzeit von einem zweiten kleinen Mond umkreist
- Der kleine Asteroid 2020 CD3 wurde schon vor einiger Zeit von der Schwerkraft der Erde eingefangen
- Der Mini-Mond wird seine Erdumlaufbahn vermutlich bald wieder verlassen
Update vom 21. März 2020: Der etwa autogroße Mond, der die Erde einige Zeit lang als zweiter Mond umkreist hat, ist Geschichte. Wie „The Atlantic“ unter Berufung auf den Astronomie-Software-Entwickler Bill Gray berichtet, hat der kleine Mond namens 2020 CD3 seine Erdumlaufbahn um den 7. März 2020 herum verlassen. „Es ist keine Frage, dass er Anfang Februar noch im Erdorbit war und es steht außer Frage, dass er jetzt im Orbit um die Sonne ist“, so Gray.
Erde hat einen temporären Mini-Mond - autogroßer Himmelskörper umkreist die Erde
Erstmeldung vom 27. Februar 2020: Die Erde hat einen Mond, der den blauen Planeten ein Mal in etwas mehr als 27 Tagen umkreist – zumindest dachte man das bisher. Nun haben Astronomen, die am Projekt Catalina Sky Survey (CSS) arbeiten, einen zweiten, deutlich kleineren Himmelskörper entdeckt, der ebenfalls die Erde umkreist – und zwar schon seit einiger Zeit. Wie Berechnungen der Umlaufbahn des kleinen Himmelskörpers zeigen, umkreist der kleine Mond die Erde bereits seit etwa drei Jahren.
Am 15. Februar 2020 haben die Forscher, die in den Santa Catalina Mountains nördlich von Tucson im US-Bundesstaat Arizona angesiedelt sind, den kleinen Mond entdeckt. Er trägt jetzt den Namen 2020 CD3. „Es wurde keine Verbindung zu einem bekannten künstlichen Objekt gefunden“, heißt es beim Minor Planet Center der Internationalen Astronomischen Union (IAU), weshalb es sich sehr wahrscheinlich um einen kleinen Asteroiden handelt.
„Mini-Mond“ 2020 CD3: Asteroid wurde von der Schwerkraft der Erde eingefangen
Dieser Asteroid wurde bei seinem Vorbeiflug an der Erde von deren Schwerkraft „eingefangen“ und umkreist sie seitdem als zweiter, kleiner und temporärer Mond. Der kleine Himmelskörper hat nach Angaben der Forscher einen Durchmesser von etwa 1,9 bis 3,5 Metern. Er ist etwa so groß wie ein Auto - und damit deutlich kleiner als unser „eigentlicher“ Mond, der einen Durchmesser von knapp 3500 Kilometern hat.
Der Mini-Mond 2020 CD3 braucht 47 Tage, um die Erde ein Mal zu umrunden. Er umkreist den blauen Planeten in einem weiten Oval und befindet sich dabei meist außerhalb der Umlaufbahn des großen Mondes. Weil die Umlaufbahn des Mini-Monds 2020 CD3 nicht stabil ist, wird er die Erde nicht bis in alle Ewigkeit umkreisen. Ganz im Gegenteil: „Er entfernt sich gerade vom Erde-Mond-System“, zitiert der „New Scientist“ Grigori Fedorets von der Queen’s University in Belfast. Möglicherweise verlässt der Mini-Mond die Erde schon im April 2020 wieder.
Asteroid 2020 CD3 ist nicht der erste kleine Mond der Erde
Dass die Schwerkraft der Erde einen kleinen Himmelskörper vorübergehend einfängt, geschieht nicht zum ersten Mal: Der kleine Asteroid 2006 RH120 umkreiste die Erde von September 2006 bis Juni 2007 als temporärer Mond, bevor er sich aus deren Schwerkraft befreien konnte und sie wieder verlassen hat. Der Asteroid mit der Bezeichnung 2016 HO3 oder 469219 Kamo’oalewa umkreist ebenfalls die Erde*. Er ist allerdings deutlich weiter entfernt als der Mond und kommt der Erde nie näher als 14 Millionen Kilometer. Da er trotzdem von der Schwerkraft der Erde festgehalten wird, gilt er als eine Art „Quasi-Satellit“ der Erde, die er schon seit mehr als hundert Jahren umkreist.
Planeten mit mehreren Monden sind häufig im Sonnensystem
Dass ein Planet in unserem Sonnensystem nur einen Mond hat, ist eher ungewöhnlich. Während Merkur und Venus gar keine Trabanten und die Erde eigentlich nur einen Mond* hat, haben alle anderen Planeten gleich mehrere Monde, die sie umkreisen:
- Mars: 2 Monde
- Jupiter: 79 Monde
- Saturn: 82 Monde
- Uranus: 27 Monde
- Neptun: 14 Monde
Von Tanja Banner
Die Mondlandung
Es war die größte Reise des Jahrtausends: Im Juli 1969 machten sich erstmals Menschen auf den Weg zum Mond. Das Multimedia-Web-Special der FR* erzählt die Geschichte der Mission Apollo 11, ihrer Pannen und Probleme – und die der Frauen und Männer, die sie zu lösen wussten.
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Eine gigantische Explosion eines schwarzen Lochs im Ophiuchus-Galaxienhaufen reißt einen so großen Krater, dass die Milchstraße 15 Mal hineinpassen würde.