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Alexander Gerst schwebt in die ISS

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Von: Tanja Banner

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Die Luke zwischen der Kapsel Sojus MS-09 und der Raumstation ISS öffnet sich, der deutsche Astronaut Alexander Gerst schwebt in die Internationale Raumstation (ISS).
Die Luke zwischen der Kapsel Sojus MS-09 und der Raumstation ISS öffnet sich, der deutsche Astronaut Alexander Gerst schwebt in die Internationale Raumstation (ISS). © dpa

Mehr als 50 Stunden nach dem Start können die drei Astronauten um Alexander Gerst aus ihrer engen Sojus-Raumkapsel in die Internationale Raumstation schweben. Dort werden sie herzlich empfangen.

Mehr als 48 Stunden an Bord einer engen Raumkapsel hatten Alexander Gerst und seine beiden Kollegen, die Nasa-Astronautin Serena Auñón-Chancellor und der Russe Sergej Prokopjew, in den Knochen, als am Freitag (8.6.) um 15:01 Uhr die Raumkapsel am Rassvet-Modul der ISS andockte. Dem ging ein mehr als zwei Stunden dauerndes Annäherungsmanöver voraus. Doch damit war die lange Reise zur ISS noch nicht beendet: Weitere gute zwei Stunden mussten die Astronauten warten, bis sich die Luke der Sojus-Kapsel um 17:17 Uhr öffnete und die drei Astronauten in die ISS schweben konnten.

Dort warteten schon drei Personen in blau-weißen Hawaiihemden auf die Neuankömmlinge: Die Nasa-Astronauten Drew Feustel, Ricky Arnold und der Russe Oleg Artemyev hielten auf der Raumstation die Stellung, drei weitere Astronauten haben die ISS erst vor einigen Tagen in Richtung Erde verlassen.

Für Gerst und sein Team standen auf der ISS nach der Begrüßungszeremonie und Anrufen von der Erde zuerst Körperpflege und ein Sicherheitsbriefing auf dem Programm. Später sollten die drei Neuankömmlinge ihre Schlafsäcke aus der Sojus in die ISS bringen und sich dort häuslich einrichten.

Gerst ist nicht zum ersten Mal auf der ISS: 2014 hielt sich der Geophysiker ein halbes Jahr lang im All auf – als dritter Deutscher auf der Internationalen Raumstation und als elfter Deutscher überhaupt im All. Bei seinem zweiten Aufenthalt auf der ISS wird Gerst eine besondere Ehre zuteil: Als zweiter Esa-Astronaut wird er im Herbst das Kommando an Bord übernehmen.

Im Rahmen seiner Mission „Horizons“ warten auf Gerst bis Mitte Dezember viele Experimente in der Schwerelosigkeit. Außerdem wird er - wie bei seinem ersten Aufenthalt im All - wieder jede Menge Bilder zur Erde schicken. Sie werden in erster Linie unseren Planeten von oben zeigen - in all seiner verletzlichen Schönheit. Denn der Blick auf die Erde ist es, der die Astronauten an Bord der ISS immer besonders fasziniert.

Auch Gerst ist da keine Ausnahme. Kurz vor seiner Rückkehr zur Erde im Jahr 2014 twitterte er: „Um zu erkennen, dass Menschen im All leben können, musste ich ein halbes Jahr hier oben verbringen. Um zu erkennen, wie schön die Erde ist, brauchte ich eine Minute. Um zu erkennen, wie zerbrechlich unser kleiner blauer Planet ist, brauchte ich nur einen Augenblick.“ (mit dpa)

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