Erste Mondlandung vor 50 Jahren: Was wurde aus mit der USA-Flagge auf dem Mond?

50 Jahre Mondlandung: Was passierte mit den Flaggen, die die Astronauten bei sechs Mondlandungen auf dem Mond hissten?
- Am 20. Juli 1969 um 21.17 Uhr deutscher Zeit landeten die ersten Menschen auf dem Mond.
- Die historische erste Mondlandung inspiriert die Menschheit immer noch.
- Seit der letzten Mondlandung 1972 hat kein Mensch mehr den Mond betreten.
- Die USA wollen 2024 wieder auf dem Mond landen und arbeiten derzeit an Plänen.
- Nach wie vor kursiert die Theorie, wonach die Mondlandung nur in einem TV-Studio stattgefunden haben soll. Ein renommierter Physiker entkräftet die Argumente der Fake-Theorie.
Aktualisierung vom 12. Juli, 15.30 Uhr: Es ist eines der bekanntesten Bilder von der ersten Mondlandung. Der Astronaut Buzz Aldrin steht in voller Montur auf der Mondoberfläche, vor ihm die amerikanische Flagge, die scheinbar im Wind weht. Bei den fünf nachfolgenden Mondlande-Missionen wurden ebenfalls US-Flaggen auf dem Mond gehisst.
Doch was ist mit den Flaggen passiert - bis zu 50 Jahre nach dem Aufstellen? Schließlich standen die Flaggen viele Jahre lang in der rauen Umgebung des Mondes: Vakuum, tagsüber starke Sonneneinstrahlung und nachts Kälte prägen die Bedingungen auf dem Mond. Wie die Nasa 2012 mit Bildern des Orbiters „Lunar Reconnaissance Orbiter“ zeigte, hingen zumindest die Flaggen der „Apollo“-Missionen 12, 16 und 17 damals noch an ihren Masten. Wie der Zustand der Fahnen ist, konnte man auf den Bildern allerdings nicht erkennen. Experten gehen davon aus, dass die Flaggen die Zeit nicht unbeschadet überstanden haben.
Die erste Fahne, die auf dem Mond* aufgestellt wurde, dürfte eher nicht mehr aufrecht stehen: Buzz Aldrin hatte nach der Rückkehr vom Mond berichtet, dass die Flagge beim Abflug durch den Wind des Triebwerks umgeweht wurde. Ob das tatsächlich so ist und in welchem Zustand die einzelnen Flaggen sind, werden wohl erst die nächsten Astronauten auf dem Mond herausfinden können - wenn es sie in die richtige Gegend verschlägt.
Aktualisierung vom 9. Juli, 16.00 Uhr: Seit der Mondlandung vor 50 Jahren gibt es diese Verschwörungstheorie: Wurde die Mondlandung nur in einem Hollywwod-Studio inszeniert? Der renommierte Physiker Werner Gruber erklärt im Video, warum die Fake-Theorie Blödsinn ist.
SGruber meint: "Diese Mondlandungs-Diskussion besagt: Wir haben ein ganz großes Bildungs-Problem." Im Video widerlegt der Physiker verschiedene Argumente, die belegen sollen, dass die Mondlandung in Wirklichkeit nur eine TV-Inszenierung war.
War die Mondlandung ein Fake? Physiker zerlegt die Verschwörungstheorien
Aktualisierung vom 9. Juli, 12.00 Uhr: Countdown zum Start von „Apollo 11“ am 16. Juli 1969: Vom 26. Juni bis zum 2. Juli 1969 wurde von der Nasa ein Countdown-Test durchgeführt. Das bedeutete, dass die Rakete betankt wurde und bis zum simulierten Countdown heruntergezählt wurde. Nach dem simulierten Start wurden die Tanks wieder geleert und die drei „Apollo 11“-Astronauten nahmen an einem „trockenen Test“ teil, bei dem beispielsweise auf das Tanken verzichtet wurde.
Aktualisierung vom 9. Juli, 11.00 Uhr: Angenommen, die USA landen 2024 wieder mit Astronauten auf dem Mond* und zeitgleich läuft das EM-Finale: Was würden Sie sich im Fernsehen anschauen? Diese Frage hat die Nachrichtenagentur dpa in einer repräsentativen Umfrage gestellt. Die Antwort: 43 Prozent der Befragten würden sich für die Mondlandung entscheiden, während sich 38 Prozent mehr für Fußball begeistern konnten. Allerdings ist nur etwa die Hälfte der Bundesbürger (54 Prozent) überzeugt davon, dass es mit einer US-Mondlandung bis 2024 klappt.
50 Jahre Mondlanung: Sind die Aufnahmen von Apollo 11 echt?
Aktualisierung vom 7. Juli: Der Dokumentarfilm „Apollo 11“* zeigt die erste Mondlandung in Originalaufnahmen und mit Originalton. Der FR-Filmkritiker findet: Was diesen Film so sehenswert macht, sind die zum Teil noch nie veröffentlichten Bilder aus den Beständen der Nasa und des US-National-Archivs.
Aktualisierung vom 4. Juli: Bevor sich die Mondlandung zum 50. Mal jährt, dürften sich die Blicke vieler Erdbewohner bereits zum Mond richten: Am 16. Juli findet eine partielle Mondfinsternis statt*, die vor allem in Europa, Afrika und Teilen Asiens zu sehen ist.
Aktualisierung vom 16. Mai: Die USA wollen bis 2024 wieder auf dem Mond landen, so viel war bereits bekannt. Dafür soll die Nasa alleine 2020 eine Budgeterhöhung von 1,6 Milliarden Dollar erhalten. Wo Donald Trump das Geld herbekommen will, sorgt in den USA allerdings für einen Aufschrei.
Aktualisierung vom 13. Mai: Der 50. Jahrestag der ersten Mondlandung naht - und die US-Raumfahrtorganisation Nasa ist auf der Suche nach Zeitzeugenberichten. Auch in Deutschland erinnern sich sicher noch viele daran, wo sie waren, als erstmals Menschen Fuß auf den Mond gesetzt haben. Wir freuen uns über Ihre Berichte in den Kommentaren zu diesem Artikel.
Historisches Ereignis: die erste Mondlandung
Die erste bemannte Mondlandung ist ein historisches Ereignis und gilt bis heute als eine herausragende menschliche Leistung. Am 20. Juli 1969, um 21.17 Uhr deutscher Zeit setzte die Landefähre „Eagle“ mit den Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond auf. Gerade noch rechtzeitig, denn der Treibstoff war bereits sehr knapp. Knapp war es auch aus einem anderem Grund: Der Bordcomputer spielte kurz vor der Landung verrückt, beinahe wäre der Landeversuch abgebrochen worden – und die erste Mondlandung hätte nicht am 20. Juli 1969 stattgefunden.
Einige Stunden nach der Landung – am 21. Juli 1969 um 3.56 Uhr deutscher Zeit – betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. In aller Welt saßen Menschen gebannt auf dem Sofa und schauten sich die Fernsehübertragung der Mondlandung an – es wird geschätzt, dass 500 bis 600 Millionen Menschen die historische erste bemannte Mondlandung live im Fernsehen verfolgten. Die Hälfte aller Fernsehsender weltweit waren zugeschaltet, in Deutschland übertrugen ARD und ZDF die Landung in Sondersendungen und auch das Radio übertrug live, als Neil Armstrong seine berühmten Worte sagte: „That’s one small step for man, one giant leap for mankind“ – auf Deutsch: „Das ist ein kleiner Schritt für Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit“.
Im Juli 2019 jährt sich die historische erste Mondlandung zum 50. Mal – ein geeigneter Anlass, um auf die erfolgreiche Mission von „Apollo 11“ zurückzublicken. Lesen Sie dazu auch den Rückblick des damaligen FR-Korrespondenten zum Jahrestag der Mondlandung* im Jahr 2009.
Mondlandung: Was war das Ziel von „Apollo 11“?
Im Mai 1961 erklärte der damalige US-Präsident John F. Kennedy in einer Rede, dass die USA vor dem Ende des Jahrzehnts „einen Mann auf dem Mond landen und ihn wieder sicher zurück zur Erde“ bringen wollen. Ein Jahr später hielt Kennedy eine weitere berühmte Rede, die die Amerikaner auf die „Apollo“-Mission einschwören sollte. „We choose to go to the moon in this decade and do the other things […] not because they are easy, but because they are hard” – auf Deutsch: „Wir haben entschieden, in diesem Jahrzehnt zum Mond zu fliegen und die anderen Dinge zu tun, nicht weil sie einfach sind, sondern weil sie schwer sind”, so Kennedy damals.
In erster Linie war das Ziel von „Apollo 11“, das zu erreichen, was Kennedy 1961 vorgegeben hatte: Eine sichere Mondlandung und Rückkehr des Astronauten vor Ablauf des Jahrzehnts. Weitere Ziele waren die wissenschaftliche Erkundung des Mondes durch die Crew, das Aufstellen einer Fernsehkamera, mit der Signale zur Erde geschickt werden können und mehrere wissenschaftliche Experimente. Wichtige Aufgaben der Astronauten waren unter anderem das Fotografieren der Mondoberfläche sowie das Sammeln von Mondgestein. Auch eine US-Flagge stellten die Astronauten auf dem Mond auf, wie das folgende Video zeigt:
Welche Astronauten landeten auf dem Mond?
Die „Apollo 11“-Crew bestand aus drei Astronauten: Commander Neil Armstrong und Landemodul-Pilot Buzz Aldrin stiegen im Landemodul „Eagle“ auf die Mondoberfläche hinunter und betraten den Mond. Kommandomodul-Pilot Michael Collins blieb im Modul „Columbia“ in einer Mondumlaufbahn. Zwei von drei „Apollo 11“-Astronauten leben noch: Buzz Aldrin* (89) und Michael Collins (88). Neil Armstrong* starb 2012 im Alter von 82 Jahren. Zur Backup-Crew gehörten die Astronauten James Lovell, Fred Haise und William Anders. Lovell und Anders waren bereits bei „Apollo 8“ an Bord. Sie flogen als erste Astronauten zum Mond und nahmen das berühmte „Earthrise“-Bild* auf. Lovell und Haise gehörten später zur Crew von „Apollo 13“*, der Mondmission, die abgebrochen werden musste.
Wie lange dauerte die erste Mondlandung?
Am 16. Juli 1969 startete die Mondlande-Mission „Apollo 11“ mit einer Saturn-V-Rakete vom Kennedy Space Center in Florida, am 24. Juli wasserte das Kommandomodul „Columbia“ wieder im Pazifik und wurde dort vom Bergungsschiff USS Hornet eingesammelt. Genau 195 Stunden und 18 Minuten dauerte es vom Start bis zur Wasserung. 109 Tage und 42 Minuten nach dem Start der Rakete betrat Neil Armstrong als erster Mensch den Mond. Gute zweieinhalb Stunden verbrachten Armstrong und sein Astronauten-Kollege Buzz Aldrin bei Außeneinsätzen auf dem Mond, insgesamt waren sie 21 Stunden und 36 Minuten auf dem Himmelskörper.

Wann fand die erste Mondlandung statt? Am 20. Juli 1969 oder am 21. Juli 1969?
Ob die Mondlandung von Neil Armstrong und Buzz Aldrin am 20. Juli oder am 21. Juli 1969 stattgefunden hat, ist umstritten. Als die Landefähre „Eagle“ auf dem Mond landete, war es in den USA und auch in Deutschland noch der 20. Juli 1969. Als Astronaut Neil Armstrong einige Stunden später erstmals seinen Fuß auf die Mondoberfläche setzte, war es in „Coordinated Universal Time“ (UTC), der Zeitzone, die auf dem Mond gilt, bereits 2.54 Uhr am 21. Juli 1969, während es in den USA noch der späte Abend des 20. Juli 1969 war. Genau genommen fand die erste Mondlandung also am frühen Morgen des 21. Juli 1969 statt, in den USA gilt jedoch auch fünfzig Jahre später der 20. Juli 1969 als der Tag der ersten Mondlandung.
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Wie viele Mondlandungen gab es bislang?
Zwischen 1969 und 1972 sind insgesamt sechs bemannte „Apollo“-Missionen auf dem Mond gelandet, zwölf Astronauten aus den USA betraten dabei den Mond. Der erste Mensch auf dem Mond war Neil Armstrong mit „Apollo 11“, die bisher letzten Menschen auf dem Mond waren Eugene Cernan und Harrison Schmitt („Apollo 17“, 1972).
Wo landete „Apollo 11“ auf dem Mond?
„The Eagle has landed“ („Der Adler ist gelandet“), funkte Neil Armstrong nach der Mondlandung in einer Gegend namens „Mare Tranquillitatis“ („Meer der Ruhe“) zur Erde. Die Region, in der Armstrong und Aldrin gelandet waren, ist eine dunkle Tiefebene auf der der Erde zugewandten Seite des Mondes. Der Landepunkt des Landemoduls heißt seitdem „Tranquility Base“ oder „Statio Tranquillitatis“. Drei kleine Mondkrater in der Nähe der Landestelle wurden nach den „Apollo 11“-Astronauten Aldrin, Collins und Armstrong genannt. Das folgende Video zeigt den Außenbordeinsatz von Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond:
Was haben die Astronauten auf dem Mond zurückgelassen?
Von insgesamt sechs bemannten Mondlandungen sind einige Spuren auf dem Mond zurückgeblieben. Auf der Liste der „Menschengemachten Dinge auf dem Mond“ (pdf) der US-Raumfahrtorganisation Nasa stehen unter anderem mehrere Mondfahrzeuge und Laserspiegel, die eine genaue Messung der Entfernung zwischen Erde und Mond ermöglichen. „Apollo 11“ hat auch eine Fernsehkamera und mehrere Linsen dort gelassen, außerdem sind auch Flaggen auf dem Mond geblieben. „Apollo 14“ hat unter anderem auch zwei Golfbälle auf dem Mond zurückgelassen, die der Astronaut Alan Shepard abschlug.
Wann findet die nächste Mondlandung statt?
1972 haben Menschen zum letzten Mal den Mond betreten, mit der Rückkehr von „Apollo 17“ auf die Erde war Schluss mit der bemannten Mondfahrt. Doch immer wieder kommt in der US-Politik die Idee auf, wieder Menschen zum Mond zu schicken. Zuletzt hat US-Vizepräsident Mike Pence bekanntgegeben, dass die USA bereits 2024 wieder Astronauten zum Mond fliegen* wollen - zur Not auch mit Hilfe kommerzieller Technologie. Es gab auch schon - mittlerweile eingestampfte - Pläne, wonach bereits 2020 wieder Menschen auf dem Mond landen sollten. Das private US-Raumfahrtunternehmen SpaceX will im Jahr 2023 erstmals Menschen um den Mond herumfliegen*.
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