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Rentensystem unter Druck: Politiker mit deutlicher Forderung - „Rentner müssen auf Geld verzichten“

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Von: Lucas Maier

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In Deutschland wird die Rente immer wieder heiß diskutiert. Eine Stiftung will in Bezug auf die Rente mit konkreten Forderungen, die Zukunft jüngerer Generationen schützen.

Berlin – In Deutschland steht Arbeitnehmenden am Ende ihres Arbeitslebens eine Rente zu. Möglich macht das die Deutsche Rentenversicherung. Durch den demografischen Wandel gerät die Renten-Kasse jedoch immer weiter unter Druck.

Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen – kurz SRzG – fordert deshalb ein Umdenken in der deutschen Rentenpolitik. Die Stiftung, die sich als Lobby für die Zukunft versteht, fordert beispielsweise, dass auch Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung mit einbezogen werden. Einige der Forderungen der SRzG könnten für Rentnerinnen und Rentner auch monetäre Einbußen zur Folge haben.

Rente in Deutschland: GroKo verhindert Dämpfung in der Rentenpolitik bis 2030

Um in den demografischen Wandel in puncto Rente abzudämpfen, ist in der deutschen Rentenpolitik der sogenannte Nachhaltigkeitsfaktor verankert. Wenn also immer weniger Beitragszahlende für immer mehr Rentner:innen die Kasse füllen müssen, soll der Faktor den Rentenanstieg bremsen, um die Belastung für Arbeitnehmende zu senken. Wie das Portal Wirtschaft und Lehre anschaulich erklärt.

In einem Positionspapier aus dem Jahr 2020 forderte die SRzG die Wiedereinführung des Nachhaltigkeitsfaktors, denn dieser ist zwischen 2018 und 2025 von der Großen Koalition ausgesetzt worden.

Doch die Wiedereinführung alleine reicht der SRzG hier noch nicht. So wird in dem Positionspapier gefordert, den Faktor so anzupassen, dass er „das tatsächliche Verhältnis von Beitragszahlenden und Rentnern“ widerspiegle.

Rente in Deutschland: Im OECD-Vergleich ganz weit oben im Negativ-Ranking

Laut einer Berechnung der OECD aus dem Jahr 2017, werden in Deutschland im Jahr 2027 fast 47 Rentner:innen auf 100 Arbeitnehmende kommen. Bereits zum Zeitpunkt der Erhebung lag Deutschland mit 36,6 Rentner:innen pro 100 Arbeitnehmer:innen auf dem zweiten Platz der OECD-Länder.

Konkret bedeutet das, dass im Jahr 2027 knapp zwei Beitragszahlende, für die Rente von einer Person aufkommen müssen, wie das BurdaPortal Finanzen100 vorrechnet. Zum Vergleich: Im Jahr 1962 kamen noch sechs Arbeiternehmer:innen für die Rente einer Person auf, wie das Demografieportal von Bund und Ländern schreibt.

Gerade der Renteneintritt der sogenannten Babyboomer:innen (geboren ab Mitte der 1950er Jahre) wird die demografischen Verhältnisse in Deutschland noch weiter in Schräglage bringen. Rund drei Millionen Menschen werden dann vom Arbeitsmarkt in die Rentenversicherung rutschen, so der Vorstandssprecher der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen, Jörg Tremmel, gegenüber dem Focus.

Lösung für die Zukunft der Rente: Jung muss mehr zahlen und alt mehr verzichten

Die Lösung liegt laut Tremmel darin, eine Teillösung zu finden. „Die Jüngeren müssen dann etwas mehr zahlen, aber die Älteren müssen auch bereit sein, etwas weniger zu bekomme“, so der Vorsitzende gegenüber dem Focus wörtlich. Wenn es nach der Stiftung geht, muss also sowohl am Rentenniveau etwas geändert werden, als auch am Beitragssatz.

Rente in Deutschland: Stiftung fordert Verzicht.
Rente in Deutschland: Stiftung fordert Verzicht. (Symbolbild) © Julian Stratenschulte/dpa

Den von Politik immer wieder ins Spiel gebrachten Bundeszuschuss, sieht Tremmel nicht als faire Möglichkeit, die drohende Schieflage abzufangen. Denn dieser wird aus Steuergeldern finanziert, welche wiederum zum Großteil durch die jüngeren Generationen bezahlt werden, wie Tremmel gegenüber Focus klarstellt.

In ihrem Positionspapier fordert die SRzG außerdem Anpassungsmaßnahmen, welche die Pension der Beamt:innen an das Rentenniveau der Rentenbezieher:innen anpasst. (Lucas Maier)

Um den Verkehr sicherer zu machen, müssen ältere Menschen bald ihre Fahrtüchtigkeit nachweisen.

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