Rente: In diesem Bundesland erhalten Rentebeziehende am meisten
Die durchschnittliche Altersrente ist fast nirgends so hoch wie in Nordrhein-Westfalen. Nur in einem Bundesland bekommen Rentebeziehende noch mehr Geld.
Köln – Das Stichwort Rente ist im Berufsleben durchgängig präsent. Mit dem Jobeinstieg zahlen Menschen in eine Rentenkasse ein, um für den Ruhestand vorzusorgen. Wenn der berufliche Dienst schließlich quittiert wird und der Renteneintritt startet, sollen – im Idealfall – die Renten-Zahlungen den gewohnten Lebensstandard finanziell sichern. Knapp 22 Millionen Rentebeziehende gibt es in Deutschland, rund jede oder jeder fünfte kommt aus NRW. Bei der durchschnittlichen Höhe der Rentenzahlungen erhalten NRW-Rentebeziehende im Vergleich mit Ruheständler:innen aus anderen Bundesländern besonders viel Geld. Nur in einem Bundesland bekommen Rentebeziehende mehr Geld.
Rente in NRW: Ruheständler:innen bekommen überdurchschnittlich viel Geld
Das geht aus dem Rentenatlas 2022 hervor, der von der Deutschen Rentenversicherung (DRV) herausgegeben wird. Haben Ruheständler:innen mindestens 35 Versicherungsjahre in ihrer Berufslaufbahn gesammelt, bekommen sie demnach durchschnittlich 1.564 Euro Altersrente brutto in Nordrhein-Westfalen. Damit liegt der Betrag rund sechs Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt.
Vergleicht man die Bundesländer miteinander, liegt NRW auf dem zweiten Rang – hinter einem Nachbarn: Nur im Saarland ist die Höhe der Altersrente noch ein wenig höher, mit knapp 1.600 Euro. Im Sommer soll die Rente bundesweit noch einmal steigen. Von der durchschnittlichen Höhe der Pension, also dem Ruhegeld etwa für Beamt:innen, ist die gesetzliche Rente dann in vielen Fällen allerdings immer noch weit entfernt – die liegt laut Statistischem Bundesamt bei ca. 3.170 Euro brutto.
Bundesland | Durchschnittlicher Bruttobetrag der Altersrenten | Männer | Frauen |
---|---|---|---|
Saarland | 1.593 € | 1.744 € | 1.226 € |
Nordrhein-Westfalen | 1.564 € | 1.752 € | 1.242 € |
Hamburg | 1.531 € | 1.698 € | 1.316 € |
Hessen | 1.524 € | 1.689 € | 1.247 € |
Baden-Württemberg | 1.521 € | 1.730 € | 1.213 € |
Berlin-Ost | 1.515 € | 1.618 € | 1.413 € |
Rheinland-Pfalz | 1.492 € | 1.648 € | 1.197 € |
Schleswig-Holstein | 1.483 € | 1.641 € | 1.218 € |
Niedersachsen | 1.471 € | 1.632 € | 1.187 € |
Bremen | 1.466 € | 1.631 € | 1.213 € |
Bayern | 1.458 € | 1.634 € | 1.196 € |
Berlin-West | 1.426 € | 1.575 € | 1.273 € |
Brandenburg | 1.402 € | 1.516 € | 1.287 € |
Sachsen | 1.364 € | 1.499 € | 1.235 € |
Mecklenburg-Vorpommern | 1.363 € | 1.457 € | 1.267 € |
Sachsen-Anhalt | 1.353 € | 1.477 € | 1.233 € |
Thüringen | 1.346 € | 1.469 € | 1.226 € |
Gesamtdeutschland | 1.467 € | 1.637 € | 1.234 € |
Quelle: Rentenatlas 2022 |
Höchste Renten in NRW und im Saarland – niedrigste in Ostdeutschland
Die beiden Bundesländer mit den höchsten Bezügen liegen also im äußersten Westen Deutschlands. Auch im bundesweiten Vergleich zeigt sich eine klare Tendenz: Die fünf niedrigsten Durchschnittswerte an Rentenbezügen liegen allesamt in Ostdeutschland, wobei Thüringen mit 1.346 Euro das bundesweite Schlusslicht bilden. Sachsen-Anhalt kommt mit einem Bruttobetrag von 1.353 Euro nur minimal besser weg.

Durchschnittliche Höhe der Bruttorente: Frauen bekommen ein Drittel weniger
Und auch zwischen den Geschlechtern sind klare Unterschiede zu erkennen. Während ein Mann in Deutschland durchschnittlich 1.637 Euro brutto an Altersrente bezieht, bekommen Frauen mit 1.234 Euro mehr als 30 Prozent weniger. Besonders stark ist das Gefälle zwischen männlich und weiblich dabei in Baden-Württemberg. Dort liegt der Betrag, den Frauen im Durchschnitt beziehen, fast 43 Prozent unter dem der Männer. Auch in NRW beträgt die Differenz mehr als 40 Prozent.
Demografischer Wandel sorgt für immer mehr Rentebeziehende in Deutschland
Die Zahlen beziehen sich dabei auf das Ende von 2021. Insgesamt hat die DRV in dem Jahr knapp 350 Milliarden Euro ausgezahlt, ein Anstieg von circa 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das liegt auch daran, dass es wegen des demografischen Wandels immer mehr Rentner gibt. Laut den Zahlen vom Statistischen Bundesamt ist Anzahl der Ruheständler:innen gegenüber dem Vorjahr um rund 127.000 Menschen angestiegen. Seit 1991 ist die Anzahl der Menschen ab 65 Jahren von 12 Millionen auf mehr als 18 Millionen angestiegen. (mg)