Rente erhöhen und auch noch Steuern sparen - ist das überhaupt möglich?

Für manch einen Rentner fällt die Rente nicht so aus wie gewünscht. Wer zusätzlich einzahlt, bekommt laut Stiftung Warentest eine höhere Rente und kann Steuern sparen.
- Nicht immer ist die Rente im Ruhestand so hoch, wie man sich das wünscht.
- Wer zusätzlich in die gesetzliche Rentenkasse einzahlt, hat Vorteile.
- Stiftung Warentest zeigt: Es winkt eine höhere Rente. Auch Steuern lassen sich sparen.
Frankfurt - Nicht jede*r ist mit der Höhe der Rente zufrieden. Trotz jahrelangen Einzahlungen fällt sie bisweilen geringer aus als erhofft. Doch das lässt sich vermeiden. Für ältere Arbeitnehmer*innen kann sich eine zusätzliche Einzahlung in die gesetzliche Rentenkasse lohnen.
Arbeitnehmer*innen, die mindestens 50 Jahre alt sind, können sich auf eine Regelung berufen, die eigentlich dafür gedacht ist, Abschläge einer Frührente bei der gesetzlichen Rente auszugleichen. Allerdings können sie dadurch auch ihre gesetzliche Rente erhöhen und gleichzeitig Steuern einsparen. Darüber berocjtet „Stiftung Warentest“.
Stiftung Warentest: Freiwillig in die Rentenkasse einzahlen - Rente erhöhen und Steuern sparen
Um aufzuzeigen, wie das gelingen kann, folgt eine Beispielrechnung von Stiftung Warentest: Arbeitnehmer*innen, die 50 000 Euro brutto im Jahr verdienen, können ihre gesetzliche Rente um über 200 Euro erhöhen. Gleichzeitig profitieren sie von Steuerersparnissen in Höhe von 13 700 Euro. Voraussetzung dafür ist eine zusätzliche Einzahlung von 44 916 Euro über insgesamt drei Jahre in die Rentenkasse.
Zieht man die Steuerersparnis von 13 700 Euro ab, liegen die tatsächlichen Kosten für die höhere Rente bei 31 197 Euro. Wichtig: Arbeitnehmer*innen können nicht entscheiden, wie viel sie genau einzahlen. Vielmehr rechnet die Rentenkasse einen individuellen Maximalbetrag aus.
Stiftung Warentest: In die Rentenkasse einzahlen - Auf mehrere Jahre verteilen und Steuern einsparen
Dieser Betrag wäre die Summe, die Sie bei einem Brutto-Verdienst von 50.000 Euro einzahlen müssten, um Abschläge bei einem vorzeitigen Rentenbeginn auszugleichen. Das funktioniert aber auch ohne einen vorzeitigen Rentenbeginn.
Allerdings müssen Sie laut Stiftung Warentest insgesamt 35 Jahre in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt haben. Nach unserer Beispielrechnung könnten Sie frühestens mit 63 Jahre in den Ruhestand gehen. Die Rente betrüge dann 1500 Euro Brutto. Mit einberechnet sind Abschläge von 10,8 Prozent für 36 Monate vorzeitigen Rentenbeginn. Falls Sie mit 64 Jahren in den Ruhestand gehen, wären es 1682 Euro Brutto. Mit 67 Jahren winken nach der Beispielsrechnung sogar 2012 Euro Rente.
Rente: Einzahlungen aufteilen oder alles auf einmal einzahlen? Hängt von Steuern ab
Wie Sie die Einzahlungen am besten aufteilen, kommt darauf an, wie viel Steuern Sie absetzen können. Falls Sie weniger Steuern absetzen können, sollten Sie alles auf einmal zahlen. Wenn Sie viel Steuern absetzen können, lohnt es sich hingegen die Zahlung aufzusplitten und in jeder Steuererklärung geltend zu machen, berichtet Stiftung Warentest. Letztlich ist die Steuerersparnis von Ihrem Bruttoeinkommen abhängig. Bevor Sie Zahlungen leisten, sollten Sie daher prüfen, wie viel Sie tatsächlich pro Jahr einsparen können. (mse)
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