Rekordbelohnung für Whistleblower
Ein Banker hat Ermittlungsbehörden Tipps gegeben und erhält dafür rund 200 Millionen Dollar als Belohnung.
Mit seinen Informationen half ein Whistleblower US-amerikanischen und britischen Ermittlungsbehörden, Manipulationen des Libor-Zinssatzes aufzuklären. Dafür hat der Banker nun knapp 200 Millionen Dollar Belohnung erhalten, wie die zuständige US-Behörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) mitteilte. In ihrer Erklärung nannte die Behörde weder den Namen des Bankers noch den Namen des beteiligten Instituts. Laut US-Medienberichten soll es sich aber um einen ehemaligen Mitarbeiter der Deutschen Bank handeln.
Über Jahre hatten Beschäftigte mehrerer Finanzinstitute den Referenzzins Libor manipuliert, der unter anderem als Grundlage für die Berechnung des Kreditzinses herangezogen wird. Nach Medienberichten hatte der Whistleblower den Ermittlern 2015 Informationen zu den Manipulationen bereitgestellt. Das Ergebnis: Die Deutsche Bank musste 2,5 Milliarden Dollar Strafen und Bußgeld zahlen.
„Infos schwer zu bekommen“
Der Whistleblower hatte sich zunächst erfolglos um eine Belohnung bemüht, dann aber ließ die Behörde seinen Widerspruch gelten. „Die Informationen, die er geteilt hat, waren schwer zu bekommen, wenn man nicht weiß, wo man schauen muss“, sagte der Anwalt des Whistleblowers dem „Wall Street Journal“.
Die Kontrollbehörde CFTC zahlt seit 2014 Belohnungen. Die höchste Summe betrug bislang 114 Millionen Dollar. sbh