Schon wieder: Krankenkassen planen die nächste Beitragsanhebung
Für gesetzlich Krankenversicherte steht Berichten zufolge die nächste Beitragserhöhung an. Die Krankenkassen planen wohl fürs kommende Jahr eine erneute Anhebung.
München – Für gesetzlich Krankenversicherte könnte es schon bald wieder teurer werden. Die letzte Beitragserhöhung gab es erst kürzlich, zum 1. Januar 2023. Doch Kassenpatienten und -patientinnen müssen nach einem Medienbericht auch im kommenden Jahr mit höheren Beiträgen rechnen. Wie das Handelsblatt aus Krankenkassenkreisen berichtete, erwarten die Versicherungen einen Anstieg um 0,2 oder sogar 0,3 Prozentpunkte beim kassenabhängigen Zusatzbeitrag. Auch das Bundesgesundheitsministerium stelle sich bereits auf eine erneute Beitragserhöhung ein.
Krankenkassen: Beiträge könnten erneut steigen
Der allgemeine Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung liegt derzeit bei 14,6 Prozent der Einkünfte. Hinzu kommt der von der Kasse abhängige Zusatzbeitrag. Er beträgt dieses Jahr im Schnitt 1,6 Prozent, dies ist ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte. Eine ähnlich hohe Erhöhung könnte es dem Bericht zufolge nun für das kommende Jahr geben.
Der Krankenkassenbeitrag insgesamt wird bis zu einer Bemessungsgrenze von rund 4987 Euro Bruttomonatslohn erhoben. Wer so viel oder mehr verdient, müsste bei einem Plus von 0,3 Prozentpunkten rund 180 Euro im Jahr mehr für seine gesetzliche Versicherung bezahlen, hieß es in dem Bericht. Dabei müsste die Hälfte der Arbeitgeber übernehmen.

Krankenkassen stehen vor „großen Herausforderungen“
Grund für die Annahme der Kassen zum Beitragsanstieg sei, dass diese offenbar nicht mit zusätzlichen Milliarden aus dem Bundeshaushalt rechnen könnten, um ihr Defizit auszugleichen, berichtete das Handelsblatt. In der Ampelkoalition und in Kassenkreisen werde mit einem Fehlbetrag von acht bis zehn Milliarden Euro gerechnet. Dies gelte unter Vorbehalt der Konjunkturentwicklung und sofern es keine unvorhergesehenen, teuren Belastungen gebe.
Die gesetzliche Krankenversicherung stehe vor „großen Herausforderungen“, sagte Grünen-Fraktionsvize Maria Klein-Schmeink der Zeitung. Gesamtgesellschaftliche Aufgaben könnten nicht nur von den Beitragszahlern gestemmt werden. Sie forderte von den Ampel-Partnern „Vertragstreue“ mit Blick auf den Koalitionsvertrag. Dort hatten sich SPD, Grüne und FDP darauf verständigt, dass sich der Bund stärker an den Kosten für Bürgergeld-Empfänger beteiligt. Dies würde die Kassen um bis zu zehn Milliarden Euro pro Jahr entlasten. (ph/AFP)