Kräftiges Gewinnplus für B. Braun
Starkes Jahr für hessischen Medizinkonzern B. Braun. Gewinn, Umsatz und Mitarbeiterzahl steigen. 2017 will das Unternehmen weiter wachsen.
Florierende Geschäfte mit Infusionspumpen, Knieprothesen und Dialysezentren haben dem hessischen Medizinkonzern B. Braun ein erfolgreiches Jahr beschert. Das Unternehmen aus Melsungen bei Kassel steigerte den Umsatz um 5,6 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro und den Gewinn um fast ein Viertel auf 396 Millionen Euro. „Wir können ein positives und stabiles Ergebnis für das Geschäftsjahr 2016 verzeichnen“, teilte Vorstandschef Heinz-Walter Große am Freitag mit. „Beim Umsatzzuwachs liegen wir im Rahmen unserer Erwartungen, mit dem starken Ergebniswachstum haben wir unsere selbstgesteckten Ziele übertroffen.“
Deutlich mehr Mitarbeiter
Die Nordhessen haben im vergangenen Jahr auch kräftig Personal eingestellt. Die Mitarbeiterzahl stieg um 4,2 Prozent auf weltweit mehr als 58 000. Auch im Inland wurde zusätzliches Personal unter Vertrag genommen, hierzulande beschäftigt der Konzern nun rund 14 800 Mitarbeiter. Der Personalzuwachs geht auf den Ausbau der Produktionskapazitäten sowie den Erwerb mehrerer Dialysestationen zurück.
Gemessen am Umsatz und der Mitarbeiterzahl ist das Familienunternehmen, dessen Geschichte 1839 in der Rosen-Apotheke in Melsungen begann, größer als mancher Dax-Konzern. Die Melsunger sind in 64 Ländern tätig und verkaufen dort Medizintechnik- und Pharmaprodukte sowie Dienstleistungs- und Beratungsangebote. Die rund 5000 Produkte des Sortiments kommen nach Angaben des Konzerns zu 95 Prozent aus der eigenen Fertigung. Dazu gehören zum Beispiel chirurgische Instrumente, Gewebekleber, Blutzuckermesssysteme, Urinbeutel für inkontinente Menschen oder künstliche Gelenke.
Die Geschäfte entwickelten sich 2016 in allen Sparten positiv. Am stärksten wuchs der Bereich B. Braun Avitum. Der Betreiber von mehr als 350 Dialysezentren weltweit versorgte im vergangenen Jahr mehr als 27 000 Patienten, die an Nierenversagen leiden. Der Umsatz der Sparte stieg um 11,6 Prozent auf 945 Millionen Euro. Den Großteil der Einnahmen erzielte der Konzern aber mit seinen Krankenhauskunden. Sie trugen fast drei Milliarden Euro zum Umsatz bei.
Um die Geschäfte weiter anzukurbeln, investierte B. Braun im vergangenen Jahr kräftig. Die Investitionen erreichten fast 1,1 Milliarden Euro (plus 4,6 Prozent). Im laufenden Jahr sollen sowohl der Umsatz als auch der Gewinn weiter wachsen. Für den Überschuss gab Konzernchef Große keine Prognose ab. Die Erlöse aber sollen bei konstanten Wechselkursen zwischen fünf und sieben Prozent zulegen.