Die beiden Ratingagenturen gewähren dem Unternehmen trotzdem erstmal ein „Rating auf Bewährung“ und belassen die Noten am unteren Rand des soliden „Investmentgrade“-Ratings liegen. Gleichwohl erwarten sie von Carrier, in den nächsten 24 Monaten die Priorität auf die Reduzierung der Schulden zu legen, hieß es weiter.
Unternehmenschef Dave Gitlin hat Investoren und Ratingagenturen versprochen, die Nettoverschuldung bis 2025 auf das zweifache Ebitda zu senken. Das bedeute, so die Wirtschaftswoche, dass Carrier viele im operativen Geschäft erwirtschaftete Milliarden für die Schuldentilgung ausgeben müsse. Zusätzlich habe Gitlin zwei Sparten mit zusammen 4,2 Milliarden Dollar Umsatz zum Verkauf gestellt, was ein paar Milliarden einbringen könnte.
Die Investitionsbekenntnisse von Carrier in das Viessmann-Geschäft überraschen auch vor dem Hintergrund, dass Carrier zuletzt eher wenig in seine Fabriken investiert hat. 2022 waren es gerade einmal 1,7 Prozent des Umsatzes und für 2023 und 2024 erwarten die Ratinganalysten eine Marge von 2 bis 2,5 Prozent. Eine groß angelegte Investitionsoffensive scheine demnach nicht geplant. Zuletzt gab das Unternehmen sein Geld eher für Firmenkäufe aus: Vergangenen August übernahm Carrier für 930 Millionen Dollar die Mehrheit an seinem Heizungs- und Wärmepumpen-Joint-Venture mit dem japanischen Toshibakonzern.