Heizungs-Gesetz: Lohnt sich jetzt noch eine Gas-Heizung? Rechnung zeigt, was Besitzende tun sollten
Sollten Eigentümer:innen noch vor Inkrafttreten des neuen Heizungs-Gesetzes eine Gasheizung installieren? Eine Rechnung des Verbraucherschutzes beantwortet diese Frage.
Berlin – Wer eine Immobilie besitzt, in der eine Heizung steht, die in den nächsten zwei bis drei Jahren mal ausgetauscht werden müsste, zerbricht sich vermutlich gerade den Kopf. Sollte man jetzt noch versuchen, eine neue Gasheizung zu installieren, bevor sie im kommenden Jahr nicht mehr so einfach wird? Oder doch auf die vom Wirtschaftsministerium vorangetriebene Wärmepumpe setzen? Die Verunsicherung ist groß. Mit einem Rechenbeispiel kann die Entscheidung leichter gemacht werden.
Wärmepumpe vs. Gas-Heizung: Der Kostenvergleich
Das, was die meisten Eigentümer:innen als Erstes vergleichen, sind die Investitionskosten. Da fällt die Entscheidung ganz klar für die Gasheizung und gegen die Wärmepumpe aus. Im Rechenbeispiel der Verbraucherzentrale geht man für eine Gasheizung von 5000 Euro Anschaffungskosten im Vergleich zu 35.000 Euro für die Wärmepumpe aus. Gefördert wird letzteres zu 40 Prozent, also bleiben noch 21.000 Euro, die vom Eigentümer selbst zu tragen sind.
Das ist also die Ausgangslage. Bei beiden sollte man aber noch die anhängigen Kosten gegenüberstellen, die die Gasheizung immer unattraktiver aussehen lassen. Diese sind unter anderem:
- Gaskosten: ca. 12 Cent pro kWh
- Stromkosten bei der Wärmepumpe: pro Kilowattstunde zwar teurer, dafür wird wesentlich niedrigerer Verbrauch
- CO₂-Preis auf Öl und Gas, der ab 2027 auch im Gebäudesektor anfallen wird
Die Verbraucherzentrale berechnet, dass ein Einfamilienhaus mit einem Gasverbrauch von 25.000 kWh/Jahr auf Heizkosten in Höhe von mindestens 3100 Euro kommt. Wenn dann noch Steuern und CO₂-Preis erhöht werden, wird es noch teurer.
Die Heizkosten mit einer Wärmepumpe belaufen sich im gleichen Haus hingegen auf 2200 Euro im Jahr, da die Wärmepumpe nur etwa 7000 Kilowattstunden an Strom verbraucht. Auch hier kann die Politik theoretisch nachsteuern, um die Stromkosten zu senken. Aktuell liegt die Mehrwertsteuer für Gas bei 7 Prozent, für Strom aber bei 19 Prozent, um ein Beispiel zu nennen.
Kosten | Wärmepumpe | Gas-Heizung |
---|---|---|
Investitionskosten aktuell | 21.000 Euro | 5000 Euro |
Heizkosten | 2200 Euro / Jahr | 3100 Euro / Jahr |
CO2-Preis 2023 | - | 151,20 Euro / Jahr |
CO2-Preis ab 2025 | - | 272,16 Euro / Jahr |
Gesamtkosten über 18 Jahre | 60.600 Euro | 65.455 Euro |
Im Rechenbeispiel fehlen aber Kosten
Auf eine Laufzeit von 18 Jahre hochgerechnet ist die Gas-Heizung also etwas teurer. In der Tabelle oben sind natürlich nicht alle möglichen Kosten einbezogen, da sie individuell ausfallen. So gibt es Wartungs- und Reparaturkosten, die nicht berücksichtigt wurden.

Und es wurden hier nicht die Kosten berücksichtigt, die durch eine energetische Sanierung eines älteren Hauses vor Einbau einer Wärmepumpe vonnöten sein können. Je nach Gebäudezustand kann sich eine Wärmepumpe dann eher nicht lohnen, da zuerst eine komplette Instandsetzung des Gebäudes erfolgen muss. Allerdings müssen in der EU bis 2033 alle Wohngebäude einen Energieausweis der Klasse D oder höher vorweisen.
Was ebenfalls nicht berücksichtigt wurde, ist der Preisverfall der Wärmepumpe, der in den kommenden Jahren erwartet wird. In fünf Jahren könnte eine Wärmepumpe genauso erschwinglich sein wie eine Gas-Heizung. Das wird die Rechnung für die meisten Eigentümer noch deutlich anders aussehen lassen.